Sportpolitik

Wegweisende Entscheidungen bei der Delegierten-Versammlung der WAE

23.07.2014 10:56

Auf dem 14. Kongress des Europäischen Bogensportverbandes (WAE) am 20. Juli im armenischen Jerewan wurden in arbeitsreichen Sitzungen wichtige Entscheidungen im Hinblick auf die Zukunft des Verbandes gefällt. Eine wegweisende Änderung betrifft die Para-Europameisterschaft der Bogensportler, die künftig im zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen wird. Zudem stimmten die Delegierten aus 35 Nationen über die Zusammensetzung des Exekutiv-Komitees der WAE ab.

Die Para-Sparte im europäischen Bogensport wird mit der Entscheidung, die Para-EM statt im bisherigen vier-Jahres-Rhythmus künftig alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, deutlich aufgewertet. Die nächste Europameisterschaft der behinderten Bogensportler wird vom 26. Juli bis zum 07. August 2014 im schweizerischen Nottwil ausgetragen.

Auf dem Kongress wurden zudem wichtige personelle Entscheidungen getroffen. Der Präsident der WAE Mario Scarzella, fasste in seinem Bericht die bisherigen Fortschritte und künftigen Aufgaben des Europäischen Bogensportverbandes zusammen. Bei den Teilnehmern stieß er damit auf große Zustimmung und wurde von den Delegierten mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt.

Auch aus Sicht des Deutschen Schützenbundes war der Kongress in der armenischen Hauptstadt ein Erfolg: Für die Zukunft des europäischen Bogensports soll unter anderem die seit 2007 als Kampfrichterin tätige Sabrina Steffens (35) sorgen, die von den Delegierten neu in den Vorstand berufen wurde. Heinz-Helmut Fischer, Präsident des Deutschen Schützenbundes hierzu: „Wir freuen uns, dass es mit Sabrina Steffens wieder eine Vertreterin des Deutschen Schützenbundes in das wichtigste Gremium des europäischen Bogensports geschafft hat. Das ehrenamtliche Engagement auf Funktionärsebene auch von jungen Leuten ist entscheidend für die Zukunft des Verbandes.“

Ein „alter Hase“ kam dagegen zu neuen Ehren: Der Bundessportleiter Bogen Klaus Lindau (69, Foto) trat nicht mehr zur Wahl als Vizepräsident des Europäischen Bogensportverbandes an und wurde zum Dank für seine  Verdienste um den Bogensport mit einer der höchsten Auszeichnungen der WAE geehrt. Künftig trägt er den Titel eines „Ehren-Vizepräsidenten“ der WAE. In einer bewegenden Ansprache würdigte Präsident Scarzella das jahrzehntelange Engagement von Lindau, der seit 1989 wichtige Aufgaben im nationalen und internationalen Bogensport wahrnahm. In wichtigen Funktion war er sowohl bei der WAE (ehm. EMAU) wie auch beim Weltverband des Bogensports (WA) tätig. Als Wettkampdirektor war er zudem verantwortlich für die Weltmeisterschaften 1979 in Berlin und 2007 in Leipzig. Highlight seiner Karriere waren sicherlich die Olympischen Spiele 2012 in London, bei denen er Vorsitzender der Berufungsjury war. Seine Nachfolge als Vizepräsident tritt der Türke Hakan Cakiroglu an.

Weitere Infos zum Kongress sowie zum neuen Vorstand des Europäischen Bogensportverbandes finden Sie auf Englisch unter folgendem Link.

  

Text: Oliver Reidegeld