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Ein Vierteljahrhundert Sportdirektor beim DSB

22.01.2015 09:29

Der Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes, Heiner Gabelmann (Foto rechts), hat am 1. Januar 2015 ein ganz besonderes Dienstjubiläum begangen. Zum Jahreswechsel war der 58-jährige Pfälzer 25 Jahre in verantwortlicher Position für die sportlichen Geschicke beim viertgrößten deutschen Spitzensportverband.

Im teilweise doch eher hektischen Geschehen der Sportbranche ist dieses langjährige Engagement selten, zeugt aber vom erfolgreichen Abschneiden der vielen Schützinnen und Schützen, die Heiner Gabelmann an der Spitze der Abteilung Sport im DSB betreute.

Bestes Beispiel für diese Erfolge ist die gerade erst vor wenigen Monaten abgeschlossene Weltmeisterschaft des Internationalen Schießsportverbandes in Granada (Spanien), wo das Team des Deutschen Schützenbundes um den Jubilar als Delegationsleiter mit 15 Gold-, sechs Silber- und vier Bronzemedaillen im Gepäck in die Heimat zurückkehrte.

Aber auch schwierige Situationen weiß er zu meistern. Als er vor der Presse das mäßige Olympiaabschneiden von London erklären musste, analysierte er in klaren Worten die Fehler, verglich das Abschneiden mit den verpassten Zielvorgaben und nahm dabei auch kein Blatt vor den Mund.

Doch was bei anderen dann oft dramatisch wirkt, kam bei dem diplomierten Trainer in aller Sachlichkeit herüber. Gabelmann hatte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die neuen Ziele des Sportkonzepts für die Olympiade bis Rio 2016 parat, konnte damit die gern gestellte Journalistenfrage nach den „Konsequenzen“ ohne hektischen Flügelschlag, dafür profund und inhaltlich nachvollziehbar erläutern. Er nahm so auch dem aggressivsten Frager den Wind aus den Segeln.

Das konzeptionelle Vorausdenken, eben die Ruhe, dies nicht nur in der Krise, das ist die Stärke des ehemaligen Gewehrschützen, der über Trainer- und Sportdirektorenposition im niedersächsischen Landesverband zum DSB kam.

Als Heiner Gabelmann zu Beginn des Jahres 1990 in den Dienst des DSB trat, stand er gleich vor der Aufgabe, die Schützinnen und Schützen der damals noch existierenden Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in den Deutschen Schützenbund zu integrieren.

„Heiner Gabelmann ist ein herausragendes Beispiel für Kontinuität, die es in der heutigen eher schnelllebigen Zeit selten geworden ist“, so der Präsident des Deutschen Schützenbundes Heinz-Helmut Fischer, „als ehrenamtliches Präsidium verdanken wir Heiner Gabelmann im für unseren Verband so wichtigen sportlichen Bereich eine langjährige Gewährleistung erfolgreicher Arbeit. Die vielen olympischen und nichtolympischen Disziplinen mit ihren Schützen und Betreuern zu koordinieren und zu managen, ist eine Aufgabe, die nur mit großer Kenntnis und Erfahrung zu leisten ist. Ich wünsche unserem Jubilar heute schon auch im Namen unseres Präsidiums viel Erfolg bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Rio de Janeiro.“

Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp (Foto links) würdigte den Jubilar anlässlich einer Sitzung der Mitarbeiter der Geschäftsstelle, ließ die zurückliegenden Jahre Revue passieren und drückte in seiner Ansprache auch den Dank der Kollegen aus: „Auf Heiner Gabelmann ist stets Verlass, er bringt große Erfahrung mit, hat ein umfassendes Wissen um den Schießsport und vermittelt dieses Wissen auf seriöse Weise. Die Abteilung Sport ist das größte Ressort im Hause und auch als Vorgesetzter ist Heiner Gabelmann vorbildlich. Darüber hinaus sind seine profunden Kenntnisse auch im Deutschen Olympischen Sportbund sehr geschätzt. Er genießt unter seinen Sportdirektoren-Kollegen hohes Ansehen und vertritt auch dort professionell die Themen des Deutschen Schützenbundes.“

Die größten Erfolge in seiner bisherigen Tätigkeit als Sportdirektor im DSB waren sicherlich die olympischen Goldmedaillen. Die ersten beiden wurden 1992 in Barcelona durch Michael Jakosits in der heute nicht mehr olympischen Disziplin Laufende Scheibe und mit der Schnellfeuerpistole durch Ralf Schumann erzielt, der sein Olympiadebut in den Reihen des Deutschen Schützenbundes mit seiner ersten Goldmedaille gab.

Der gebürtige Sachse war es auch, der 2004 in Athen die bisher sechste Goldmedaille in der Ära Gabelmann erzielte. In Rio de Janeiro 2016 sollen, wenn es nach dem Pfälzer geht, der auch in anderthalb Jahren wieder die deutsche Schützenmannschaft anführen wird, noch die eine oder andere dazu kommen.

Jeweils fünf Silber- und Bronzemedaillen zwischen 1992 und 2012 sollen natürlich nicht verschwiegen werden und die Welt- und Europameistertitel der vielen olympischen und nichtolympischen Schützinnen und Schützen sind hier nicht mehr aufzählbar.

Der Familienmensch Heiner Gabelmann zieht sich gerne in seine pfälzische Heimat zurück, wo er mit seiner Frau Franziska in einem idyllischen kleinen Örtchen zwischen Wiesbaden und Kaiserslautern wohnt. Tochter Irina, die einst Mittelpunkt des „Gabelmann-Trios“ war, ist inzwischen flügge und studiert.

Zu Hause schaltet Gabelmann jedoch komplett bei seinem Hobby ab, wenn er leckere Schnäpse und Liköre mit Obst aus ökologischem Anbau brennt. Und wenn ihm dann doch einmal „die Decke auf den Kopf zu fallen droht“, macht er sich auf zu einer Wanderung durch den Pfälzer Wald und übernachtet auch schon einmal im Freien.

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