Olympische Spiele

Silber für Monika Karsch mit der Sportpistole

09.08.2016 17:50

Monika Karsch (Regensburg/Foto) hat den größten Erfolg in ihrer langen erfolgreichen Karriere erzielt. In einem dramatischen Finale um Gold und Silber verlor sie gegen Anna Korakaki (Griechenland) im Wettbewerb mit der Sportpistole im letzten Duell mit 6:8. Bronze ging durch ein 8:4 gegen Jingjing Zhang (China) an Heidi Diethelm Gerber (Schweiz).

Im Olympic Shooting Center ging in diesem alles entscheidenden Finale zunächst die Griechin mit 2:0 Punkten durch ein 3:1 Trefferverhältnis in Führung. Anna Korakaki erhöhte in der zweiten Serie nach einem 4:2 aus ihrer Sicht auf 4:0 Punkte.


Nach einer weiteren Serie von 3:4 aus deutscher Sicht war schon ein olympisches Wunder für Monika Karsch nötig, denn nun benötigte die Griechin nur noch ein Unentschieden, um den siebten Punkt zu holen.


Doch die DSB-Schützin setzte ihren Kampfgeist ein. 4:3 gewann sie den vierten Durchgang, verkürzte auf 2:6. Nun wurde es ganz spannend, denn Monika Karsch gewann auch die fünfte Serie mit 4:2 und damit war die Griechin nur noch mit 6:4 in Führung. Ein Herzschlag-Finale.


Spannender konnte es nicht mehr werden, denn nach 0:6-Rückstand holte Monika Karsch auch den sechsten Durchgang und egalisierte zum 6:6. In einem dramatischen letzten Durchgang siegte die Griechin mit 4:3 und gewann mit einem Gesamtergebnis von 8:6 die Goldmedaille. Doch was für eine phantastische Vorstellung von Monika Karsch.


"Wahnsinn, das ist wirklich ein Traum", jubelte Monika Karsch nach dem Finale, "ich habe mit der Ersatzwaffe schießen müssen und die fühlt sich schon ein bisschen anders an. Es gehört wahnsinnig viel Energie dazu, nach einem 0:6-Rückstand nochmal so zu kämpfen."


"Sie hat Silber gewonnen, nicht Gold verloren. Das war eine großartige Leistung von ihr", sagte Bundestrainer Detlef Glenz, der schon auf die nächsten Wettkämpfe vorausblickte: "Damit hat sie den Druck von unserer Mannschaft genommen. Da können meine Schnellfeuerschützen Christian Reitz und Oliver Geis locker nachlegen."


Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) stand mit dem Wettbewerb Sportpistole Damen nur eine Entscheidung heute auf dem Terminplan. Monika Karsch war dabei die einzige Starterin des Deutschen Schützenbundes. Sie erreichte mit 583 Ringen als Vierte das Halbfinale, setzte sich dort mit 18 Treffern durch und qualifizierte sich für das Finale gegen Anna Korakaki (Griechenland) um Gold.


Im Vorkampf hatte die Regensburgerin im Präzisionsdurchgang nach 96 und 98 sowie 95 Ringen zum Schluss dieses halbprogramms mit insgesamt 289 Ringen eine sehr gute Ausgangsposition erreicht, um in das Halbfinale einzuziehen.


Sie stand auf dem 15. Platz vor Beginn des zweiten Halbrpogramms, dass im Duellmodus ausgetragen wurde. Ganz vorne hatte Anna Korakaki (Griechenland) hervorragende 297 Ringe erzielt, damit führte sie vor Bobana Velickovic (Serbien), die mit 295 Zählern auf Rang zwei nach der Hälfte des Vorkampfs lag.


Zum achten Rang , der zum Einzug in das Semifinale berechtigte, musste die DSB-Schützin drei Ringe gutmachen, denn genau dort lag mit 292 Ringen Olena Kostewitsch (Ukraine), die Bronzemedaillengewinnerin von London 2012.


Im Duellmodus zeigte die 33-jährige Bayerin dann ihre herausragenden Fähigkeiten in ihrer Spezialdisziplin, schoss dreimal 98 Ringe, zog an der Konkurrenz vorbei und qualifizierte sich mit 583 Ringen insgesamt als Vierte für das Halbfinale.


Im Halbfinale zeigte Monika Karsch einen grandiosen Kampf. Nach zwei Serien von fünf Schuss lag sie auf Platz fünf mit sechs Treffern. Danach folgten vier Treffer im dritten Durchgang, die sie an die Spitze heran brachte. Nur noch ein Treffer hinter Gold.


Nach vier weiteren Treffern in Runde vier lag sie zusammen mit zwei Konkurrentinnen auf Rang zwei und schoss sich mit einer weiteren Serie von vier Treffern mit 18 getroffenen Zielen auf den alleinigen zweiten Rang hinter der Griechin, die auf 19 Treffer kam.


Das ZDF verzeichnete mit diesem Finale bei der Olympia-Übertragung am Dienstag die meisten Zuschauer. Durchschnittlich 6,43 Millionen Menschen sahen das Finale der Damen mit der Sportpistole, was einem Marktwert von 21 Prozent entspricht.


Alle Ergebnisse der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro finden Sie nach Abschluss der Wettkämpfe über diesen Link.


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