Bundesliga

SGi Welzheim Deutscher Mannschaftsmeister im Bogenschießen

22.02.2003 00:00

Nach einem spannenden Finale gegen den BSC Laufdorf gewann die Schützengilde Welzheim zum drittenmal den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters im Bogenschießen. Im Bundesligafinale von Gelsenkirchen schlugen die Schützen aus Baden-Württemberg die Auswahl aus Nordhessen mit 244:238 und nahmen damit den Meisterspiegel in Empfang.

Ein dramatisches Duell hatte seinen verdienten Sieger gefunden, denn die Welzheimer blieben in allen fünf Partien heute ungeschlagen. „Ich bin so erleichtert, dass wir es geschafft haben. Das war am Ende ein hartes Stück Arbeit und die letzten Pfeile waren für mich die schwersten in der ganzen Saison,“ so eine überglückliche Nationalmannschaftsschützin Anja Hitzler (Foto links), die für die SGi Welzheim fleißig Punkte gesammelt hatte.

Marcus Müller vom BSC Laufdorf nahm die Niederlage gefasst auf: „Wir wollten dieses Mal auf das Treppchen und das haben wir auch geschafft. Jedes Jahr sind wir nun ein wenig erfolgreicher gewesen und nächstes Jahr – na ja, vielleicht reicht es dann zum Meistertitel.“ Die Hessen hatten im Finale das Pech, dass Bruno Wörrlein eine „Fahrkarte“ in der zweiten Passe schoss – ausgerechnet in einer Phase, als Welzheim in Zeitprobleme geriet und das Finale noch einmal äußerst spannend wurde. Nach der Null jedoch war Welzheim auf der Siegerstrasse und nicht mehr abzufangen.

Schon zuvor gab es am Nachmittag erstklassige Leistungen zu bestaunen: in der Gruppe A traf die Überraschungsmannschaft vom SV Querum, die als Aufsteiger in die Bundesliga gleich den ersten Rang im Norden belegen konnte, im Auftaktmatch auf die Schützengilde Ditzingen und besiegte das Team aus Baden-Württemberg sicher mit 260:240. Dies war auch die größte Resultatsdifferenz des heutigen Tages. Beugen musste sich auch der zweite Südvertreter in dieser Gruppe, denn die SG Freiburg kam in ihrem Auftaktmatch mit 248:258 gegen den Schönower SV ebenfalls zunächst unter die Räder. Ditzingen hatte auch in der Partie gegen Freiburg keine Chance und unterlag mit 250:255. Damit war das Team nach zwei Begegnungen schon aus dem Rennen, während sich Freiburg noch Hoffnungen machen konnte. Querum dagegen besiegte auch Schönow sicher mit 260:253, zeigte eine ähnlich starke Leistung wie im ersten Match und stand nach zwei Partien schon als erster Teilnehmer am Halbfinale fest.

Julia Matthies (Schönower SV/Foto rechts im Vordergrund) war in der dritten und letzten Begegnung gegen die bis dahin sieglosen Ditzinger der Pechvogel dieser Gruppe A. Die junge Schützin aus Berlin leistete sich in der zweiten von drei Passen einen Fehlschuss und diese Null bedeutete gleichzeitig die Niederlage für die Schönower. Mit 250:257 Ringen gaben sie die Partie verloren. Nachdem sich Freiburg ganz hauchdünn mit 254:253 gegen Querum durchsetzen und den Norddeutschen somit die ersten Minuspunkte zufügen konnte, mussten Schönow und Ditzingen nach dieser Vorrunde die Heimreise antreten, während Querum und Freiburg in die Vorschlussrunde einziehen durften.

In der Vorrundengruppe B standen sich klangvolle Namen gegenüber. Die mehrfachen Deutschen Meister von der Schützengilde Welzheim und Bergmann Borsig Berlin waren ebenso in dieser Runde wie der Titelverteidiger FSG Tacherting. Dazu kam das starke hessische Team vom BSC Laufdorf. Die erste Begegnung zwischen Welzheim und Berlin stand gleich auf des Messers Schneide und der Ausgang stand erst nach einer Kampfrichterentscheidung fest: 253:252 hieß es am Ende für die Süddeutschen und das war dann auch ein Signal für die nächsten Partien. Während Welzheim unter den Augen der rund 200 Zuschauer die folgenden Matches mit 264:255 gegen den Titelverteidiger aus Tacherting (Foto links) gewinnen konnte und in der letzten Begegnung sich gegen Laufdorf mit 253:251 durchsetzte, setzte es für die Hauptstädter mit 244:246 gegen Laufdorf – hier leistete sich der Laufdorfer Wörrlein sogar eine Null – und schließlich mit 259:261 gegen Tacherting weitere Niederlagen. In der Partie der letztjährigen Finalisten ging es nur noch um Rang drei und vier.

Da der BSC Laufdorf mit 252:249 gegen Tacherting die Oberhand behielt, zog die Schützengilde Welzheim ohne Minuspunkte als Erster der Gruppe B ins Halbfinale ein, wo sie auf Freiburg treffen sollte. Laufdorf musste sich als Zweiter mit dem Sieger der Gruppe A, SV Querum, in der Vorschlussrunde auseinander setzen.

Laufdorf und Querum(Foto rechts Müller gegen Floto) lieferten sich dann auch eine dramatische Begegnung, die erst mit den allerletzten Pfeilen entschieden wurde. Nach der zweiten Passe standen beide Teams mit 172:172 Ringen gleichauf, bevor am Ende die Hessen mit 261:257 gewinnen konnten. Welzheim hatte gegen Freiburg etwas leichteres Spiel, lag während der gesamten Partie in Führung und verteidigte den Vorsprung mit 255:248 Ringen auch im Ziel. Das kleine Finale um Rang drei gewann mit dem SV Querum der starke Aufsteiger aus dem Norden, der die SG Freiburg mit 258:247 Ringen schlagen konnte und damit verdient die Bronzemedaille gewann.