International

Christian Reitz knapp an den Medaillenrängen vorbei

20.03.2010 20:06

Christian Reitz (Kriftel/Foto) hat bei der Schnellfeuerwoche in Wiesbaden in der Einzelkonkurrenz knapp den Platz auf dem Medaillenpodest verpasst. Mit insgesamt 781,3 Ringen wurde der Bronzemedaillengewinner von Peking 2008 Vierter nach einem höchst spannenden Finale. Marco Spangenberg (Oberwallmenach) wurde Sechster.

 

Mit 583 Ringen war Christian Reitz als Zweiter in die Entscheidung der besten Sechs gegangen. Olympiasieger Oleksandr Petriv (Ukraine) hatte im Vorkampf 587 Ringe erzielt, allerdings waren diese vier Zähler Differenz kein Ruhepolster, denn vor der letzten Serie hatte sich der Ukrainer sogar gänzlich aus den Medaillenrängen rausgeschossen. 

Alexander Klimow und Dmitri Braiko (beide Russland), nach dem Vorkampf Dritter und Sechster, schossen im Finale hervorragende Resultate, zogen an dem Olympiasieger und an Christian Reitz vorbei und lagen vor der letzten Serie in Führung. 

Diese Spitzenpositionen gaben sie auch nicht mehr ab, während Christian Reitz mit einer Serie von 48,8 seinen Wettkampf abschloss und mit einem Gesamtergebnis von 781,3 Ringen (Vorkampf 583/Finale 198,3) sogar noch von Oleksandr Petriv überrundet wurde, der mit 782,5 Ringen (Vorkampf 587/Finale 195,5) Dritter wurde. 

Alexei Klimow siegte mit 784,4 Ringen (Vorkampf 582/Finale 202,4) vor seinem Nationalmannschaftskollegen Dmitri Braiko, der mit 783,9 Ringen (Vorkampf 580/Finale 203,9) die Silbermedaille gewann. Marco Spangenberg, der Weltmeister von Lahti 2002 kam auf 773,4 Ringe (Vorkampf 581/Finale 192,4). 

Philipp Wagenitz (Löbau) belegte mit 576 Ringen den 13. Platz, Marcel Goelden (Warburg) kam mit 568 Zählern auf Rang 24 und Thorsten Fleischmann (Ochsenfurt) wurde mit ebenfalls 568 Ringen auf dem 28. Platz in der Gesamtwertung notiert. 

Die Veranstaltung in der hessischen Landeshauptstadt ist bei den Schützen sehr beliebt. Sie bietet vor den Weltcups des Internationalen Schießsportverbandes (ISSF) eine erste internationale Standortbestimmung auf höchstem Niveau. Mit über 70 Teilnehmern aus 18 Nationen stößt die Schnellfeuerwoche jedoch an ihre Grenzen, was Räumlichkeiten und zeitlichen Ablauf angeht. 

„Mehr ist hier im Berufsschulzentrum kaum noch möglich, wir können ja nicht bis in die Nacht hinein schießen“, so Bundestrainer Peter Kraneis, der sich noch gut daran erinnert, dass dieser Wettkampf einmal ins Leben gerufen wurde, ohne eine feste Vorgabe, „wir wollten eigentlich nur einmal sehen, ob ein solcher Wettkampf zu einem so frühen Zeitpunkt überhaupt angenommen wird.“ Inzwischen jedoch ist es die 17. Veranstaltung und sie erfreut sich, siehe Teilnehmerzahlen, ständig wachsender Bedeutung. Bis auf die chinesischen Schützen nimmt die komplette Elite dieser Disziplin in Wiesbaden teil. 

Auch die beiden deutschen Junioren, Tobias Hehn (Thulba) und Aaron Sauter (Beerfelden/Foto), wussten durchaus zu überzeugen. Mit 570 sowie 565 Ringen gingen sie als Vierter und als Fünfter in das Finale hinein. 

Aaron Sauter schoss in den vier Finaleserien am besten von allen sechs Teilnehmern, erzielte hervorragende 201,1 Ringe und wurde am Ende mit insgesamt 766,1 Zählern nur knapp von Alexander Alifirenko (Russland) bezwungen. Drei Zehntelringe lagen zwischen den beiden Schützen, ein minimaler Abstand. 

Der junge Russe siegte mit 766,4 Ringen (Vorkampf 572/Finale 194,4), Dritter wurde Oleg Barabanow (Russland), der auf 763,2 Ringe (Vorkampf 571/Finale 192,2) kam. Dahinter auf Rang vier Tobias Hehn mit 760,3 Ringen. Mit 190,3 Ringen im Finale konnte er seine Vorkampfplatzierung bestätigen und halten. 

Junioren-Bundestrainerin Bärbel Georgi zog daher ein positives Fazit zum Abschneiden ihrer Schützlinge: „Der Trainingsablauf hat sich gegenüber den letzten Jahren nicht geändert, daher haben wir noch keine Vier-Sekunden-Serien trainiert. Hauptaugenmerk waren bisher die Acht- und Sechs-Sekunden-Serien. Aber die Serien sind noch nicht stabil, können sie zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht sein. Mit den Ergebnissen von 570 und 565 Ringen im Vorkampf und vor allem mit der Leistung von Aaron Sauter im Finale können wir sehr zufrieden sein. Obwohl wir die Vier-Sekunden-Serien bisher nicht trainiert haben, ist der Einstieg in die Wettkampfsaison bei den Junioren doch gelungen.“ 

Die kompletten Resultate der Schnellfeuerwoche in Wiesbaden finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.