Weltmeisterschaften

Zweimal Gold zum Auftakt

08.08.2014 13:20

Die deutschen Armbrustschützen hatten einen erfolgreichen Auftakt bei der Armbrust-Weltmeisterschaft in Frankfurt am Main. Das Team des Deutschen Schützenbundes sicherte sich am ersten Tag der Titelwettkämpfe zwei Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Den größten deutschen Triumph verbuchten die Frauen im Zehn-Meter-Wettbewerb mit der Matcharmbrust. Sandra Tauber (Foto Mitte) von der SG Lustige Brüder Zaitzhofen in der Nähe von Regensburg gewann den Einzeltitel mit 391 Ringen in der Qualifikation und 98 im Finale der besten Acht.

Das war ein glanzvoller Sieg mit einer eindrucksvollen Leistung: 489 Ringe und fünf Zähler Vorsprung auf die Silbermedaillengewinnerin. Nicht einmal ließ sich die neue Weltmeisterin im Abschlussmatch in ihrer Konzentration stören oder zu einer Reaktion herausfordern. Das war ein Kontrastprogramm zu ihren Mitstreiterinnen auf den ersten beiden Positionen.

Die amtierende Europameisterin Birte Ihms (Foto oben rechts) vom norddeutschen SV Malente rutschte vom ersten Platz auf Rang vier zurück. Ihr Manko waren zwei Achter und vier Neuner im Finale, die ihre eine Einzelmedaille kosteten. Ihr Endergebnis: 483 Ringe (391/92).

Den zweiten Platz im Abschlussmatch hatte Anna Suskho aus Russland mit ebenfalls 391 Ringen erobert, aber auch sie fiel im Finale mit nur 92 Ringen zurück auf Rang fünf. Im Gegenzug rollten zwei Schützinnen das Feld von hinten auf: Sylvia Aumann (Foto oben links) aus Buch am Erlbach in Bayern vom sechsten und Sonja Strillinger aus Österreich vom achten auf den zweiten Rang. Beide hatten 388 Ringe in der Qualifikation und 96 Zähler im Finale sowie insgesamt 484 Ringe erzielt. Damit wurde ein Stechen fällig, in dem Sylvia Aumann mit 8:10 das Nachsehen hatte und sich mit Bronze begnügen musste.

Im Mannschaftswettbewerb der Frauen gab es den zweiten Weltmeistertitel für Deutschland. Das Team mit Sandra Tauber, Birte Ihms und Sylvia Aumann gewann die Goldmedaille mit 1170 Ringen vor Titelverteidiger Österreich (1164 Ringe) und Frankreich (1162).

Dieser Erfolg blieb Titelverteidiger Deutschland im Zehn-Meter-Armbrustwettbewerb der Männer versagt. Das Team mit Jürgen Wallowsky (Foto Mitte/Oberkrotzau/593 Ringe), Martin Leibig (Foto rechts/Schweitenkirchen/582) und Peter Neumann (Foto links/Breitscheid/Hessen/576) kam auf insgesamt 1751 Ringe. Das war der Silberrang hinter der Mannschaft aus Russland, die mit 1767 Ringen einen neuen Weltrekord aufstellte. Die alte Bestmarke steigerte der neue Weltmeister um drei Zähler.

Auch im Einzel gab es einen russischen Sieg. Nazar Luginets, der in der Luftgewehr-Bundesliga für die SG Mengshausen startet, sicherte sich mit dem letzten Schuss im Finale die Goldmedaille. Sein Endergebnis: 692 Ringe (594 in der Qualifikation und 98 im Finale). Zweiter wurde Aleksandr Driagin (ebenfalls Russland) mit 691 Ringen (596/95) vor Titelverteidiger Peter vSidi (Ungarn) mit 690 Zählern (591/99). Als einziger Deutscher im Finale belegte Jürgen Wallowsky den vierten Rang mit 689 Ringen (593/96).

Weitere Platzierungen der Deutschen: 10. Gebhard Fürst (Niederalfingen) 583, 12. Thomas Aumann (Buch am Erlbach) 582/96, 13. Martin Leibig 582/95, 19. Peter Neumann 576.

Vize-Weltmeister wurde Deutschland auch im 30-Meter-Armbrustwettbewerb der Junioren U 23. Das Team mit Louis Fürst (Niederalfingen/Württemberg/564 Ringe), Matthias Kreuzinger (München/546) und Jan Senzel (Biebergmünd/Hessen/548) erreichte ein Gesamtergebnis von 1658 Ringen und musste damit der Schweiz den Vortritt lassen. Der Nachwuchs der Eidgenossen sicherte sich ganz überlegen mit 1690 Ringen den Weltmeistertitel. Dritter wurde Österreich mit 1644 Ringen.

Im Einzel dominierte die Schweizerin Tamara Menzi. Sie gewann die Kombination mit 658 Ringen (569 in der Qualifikation und 89 im Finale) vor ihrem Teamkameraden Joel Brüschweiler mit 656 (562/94) und dem Deutschen Louis Fürst mit ebenfalls 565 (564/92). Fürst verlor das Stechen um die Silbermedaille mit gegen Brüschweiler mit 9:10. Jan Senzel wurde Zehnter mit 58, Matthis Kreuzinger belegte der zwölften Einzelrang mit 546.

Tamara Menzi aus der Schweiz gewann auch die Teilkonkurrenz im Kniendanschlag mit 289 Ringen vor Louis Fürst (286) und dem Österreicher Manuel Moser (284). Neunter wurde Matthias Kreuzinger mit 275 und Rang 16 belegte Jan Sezel mit 272.

Die Medaillengewinner im Stehendanschlag: 1. Manuel Moser 282, 2. Joel Brüschweiler 281, 3. Sergei Kovalenko (Russland) 280. Die deutschen Starter: 6. Louis Fürst 278, 8. Jan Senzel 276, 13. Matthias Kreuzinger 271.

Bei den Feldarmbrustschützen führt Titelverteidigerin Ina Schmidt (SV Diana Ober Roden) nach dem ersten Tag der Qualifikation das Feld der Frauen mit sechs Ringen Vorsprung vor der ersten Verfolgerin an. Nach der zweiten Qualifikation heute fällt erst mogen die Entscheidung im Stechen.

Beitrag und Fotos: Herbert Vöckel