Deutsche Meisterschaften

Monika Karsch gewinnt ersten DM-Titel

28.08.2015 11:34

In einem finalen Duell „Erfahrung gegen Jugend" hat sich mit Monika Karsch (Foto: vorne) die Erfahrene bei der ersten Entscheidung der Deutschen Meisterschaften im Sportschießen in Garching-Hochbrück mit der Luftpistole durchgesetzt. Die Europameisterin von 2014 setzte sich im Kampf um Gold gegen Carina Windhorst (Bild: mitte) aus Kriftel dank eines Vorsprungs von zwei Zehntelringen durch. Karsch kam nach 375 Ringen im Vorkampf auf 196,4, Windhorst nach 374 auf 196,2 Ringe. Bronze ging mit 175,5 Ringen im Finale an die zweifache frühere Weltmeisterin Munkhbayar Dorjsuren, die die Qualifikation mit 380 Ringen gewonnen hatte.

Die 32-jährige Karsch schilderte: „Die ersten 15 Schüsse im Finale habe ich sehr gut getroffen.“ Es sei immer schwer, eine Deutsche Meisterschaft zu schießen, „besonders, wenn einem die ganze internationale Saison in den Knochen steckt“. Daher fand sie umso mehr: „Es ist toll, dass mir so ein Abschluss gelungen ist.“ Doch neben ihrem Start mit der Sportpistole steht noch ein wichtiger Auftritt für die Regensburgerin an: Am kommenden Freitag schießt sie das Weltcupfinale am gleichen Ort mit, für das sie sich durch ihre starken Saisonleistungen qualifiziert hat.

Michael Heise (Foto: unten rechts) gewann etwas überraschend den Titel bei den Männern. Der Münchner hatte in dieser Saison keinen Stammplatz im Nationalteam, präsentierte sich aber bei den Titelkämpfen in glänzender Verfassung. Mit 580 Ringen war er schon im Vorkampf hinter Philipp Käfer geworden, der noch drei Ringe mehr schoss. Im Finale setzte er sich gegen die starke nationale Konkurrenz und am Ende zwei Olympiateilnehmer durch und gewann mit 199,1 Ringen Gold. „Ich bin etwas überrascht, hier gewonnen zu haben“, meinte er ehrlich.

Heise verwies Florian Schmidt (Foto: unten links) und Christian Reitz auf den Silber- und Bronzeplatz. Der Brandenburger Schmidt kam nach 576 Ringen im Vorkampf im Finale auf 198,4 Ringe, während Schnellfeuerspezialist Reitz schon nach dem Vorkampf mit 578 Ringen Dritter war und dies mit 177,1 Ringen im Finale wiederholte.

Bei den Juniorinnen war die beständigste Nationalteamschützin der letzten Jahre im Nachwuchsbereich, Josefin Eder aus Frankfurt/Oder (Foto: unten), auch die Beste in Garching. Nachdem die Tochter des langjährigen Topschützen Gernot Eder im Finale zunächst einem Rückstand hinterher laufen musste, drehte sie den Spieß um und gewann nach 376 Ringen im Vorkampf und 196,6 Ringen im Finale den DM-Titel mit nahezu fünf Ringen Vorsprung. Platz zwei sicherte sich Susanne Roß aus Raubling nach 370 und 191,7 Ringen. Bronze ging an Svenja Berge aus der Krifteler Pistolenschule von Schnellfeuer-Nationaltrainer Detlef Glenz, die 370 und 171,8 Ringe traf.

Gleich zwei Fünfer-Serien mussten Florian Thünemann und Marius Lutz im Junioren-Finale mit der Schnellfeuerpistole schießen, um nach jeweils 15 Treffern im Stechen den Sieger zu ermitteln. Denn der Hesse aus Kriftel und der Württemberger aus Grüntal-Frutenhof hatten in Durchgang eins mit 3:3 wieder einen Gleichstand erzielt. Doch im zweiten Stechdurchgang erzielte Thünemann, im Vorkampf nach 546 Ringen Vierter, optimale fünf Treffer, während bei Lutz, der 553 Ringe im Vorkampf erzielt hatte, keine Patrone mindestens die 10,2 traf, was einem Treffer gleichgekommen wäre. Bronze ging an Lucas Jordan aus Kriftel nach 555 im Vor- und zehn Treffern im Endkampf.

Die beiden Besten mit der Schnellfeuerpistole waren auch wenige Stunden später beim Luftpistolenfinale vertreten. Während Thüneman früh ausschied und Siebter wurde, spielte Marius Lutz erneut eine hervorragende Rolle. Doch wieder musste er sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Nach 561 Ringen im Vorkampf lag Lutz lange im Finale in führender Position, führte zwei Schüsse vor Schluss noch mit 1,8 Ringen im Zweikampf mit seinem letzten verbliebenen Kontrahenten Eric Lohnke. Doch der Pfälzer vom SV Bann gab am Tag seines 19. Geburtstages nicht auf, kämpfte und übertrumpfte den Württemberger noch um gerade ein Zehntel mit 197,6 Ringe. Bronze ging an Weltmeister Alexander Kindig mit 175,0 Ringen. Der Burgauer hatte den Vorkampf mit hervorragenden 581 und damit 18 Ringen Vorsprung auf den Rest des Feldes gewonnen.