Sowohl mit dem Recurve- als auch mit dem Compoundbogen werden sechs deutsche Schützen an den Start gehen, dabei sind mit Elena Richter, Lisa Unruh, Florian Kahllund (alle Recurve), Kristina Heigenhauser, Janine Meißner, Velia Schall, Marcus Laube und Marcel Trachsel (alle Compound) gleich acht Schützen dabei, die bereits 2016 in Nottingham an der EM teilnahmen. Damals gewann Lisa Unruh Bronze im Einzel und die Recurve-Frauen Bronze im Team.

Medaillen soll es auch dieses Mal wieder geben: „Wir wollen natürlich mindestens eine Medaille gewinnen, das ist mittlerweile bei jedem internationalen Wettkampf unser Anspruch, egal in welcher Kategorie, ob Weltcup, EM, WM bis hin zu den Olympische Spielen. Und das erwarten wir auch in Legnica, wo wir viele Ringe schießen wollen, auch im Hinblick auf die Quotenplatz-WM im nächsten Jahr“, gibt Recurve-Bundestrainer Oliver Haidn die Marschroute vor. Auch die Sportler gehen selbstbewusst in die EM: „Mit der Mannschaft ist das Ziel auf jeden Fall eine Medaille, das Goldfinale zu erreichen, wäre natürlich perfekt“, sagt Maximilian Weckmüller, und Elena Richter äußert sich zu ihren Zielen gewohnt forsch: „Medaille – wie immer! Im Einzel und mit der Mannschaft!“ Schließlich geht es im weitesten Sinne auch schon um Tokio 2020, denn mit einer Einzel-Platzierung unter den ersten Acht ist der Top Team Tokio-Status erreicht, der im Falle von Quotenplätzen zur internen Qualifikation berechtigt: „Die EM ist unser Hauptwettkampf in diesem Jahr. Ich hoffe, dass ich mich auch in das Top Team Tokio schießen kann, von daher ist der Stellenwert hoch“, verdeutlicht Richter den Stellenwert.

Für die nicht-olympischen Compounder war die DM in Wiesbaden nicht der gewünschte Härtetest: Das Frauenteam für die EM, Kristina Heigenhauser, Janine Meißner und Velia Schall, fehlte allesamt, die Männer konnten sich nicht ganz vorne platzieren. Lars Klingner wurde immerhin Dritter, Marcel Trachsel konnte im Achtelfinale nicht antreten, Marcus Laube qualifizierte sich nicht für die Runde der besten 16 Schützen.

Die Ziele sind bei der EM dennoch hoch, auch wenn Meißner dies nicht an einer Platzierung festmachen möchte: „Das Ziel ist, die Sachen - das Mentale und die Technik - an denen ich das Jahr gearbeitet habe, umzusetzen. Ich würde mich freuen, wenn sich die ganze harte Arbeit auszahlt und an der EM gezeigt wird.“ Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher der Compounder, sagt: „Ich erwarte eine spannende EM. Das Team mit Kristina an der Spitze hat mit zwei WM-Medaillen im letzten Jahr gezeigt, dass es mit der Weltelite mithalten kann. In diesem Jahr gab es ebenfalls vorzeigbare Ergebnisse. Das Team ist gut vorbereitet und das Potenzial ist da. Daher sehe ich sehr zuversichtlich Richtung EM. Es geht zudem um Quotenplätze für die Europaspiele 2019, bei denen Compound erstmalig vertreten sein wird. Da möchten wir natürlich dabei sein.“

Nach der DM feilen die Schützen noch an der Technik und trainieren noch moderat oder wie es Haidn formuliert: „Bei Lisa passte bei der EM nicht alles, da müssen wir etwas nachtunen, auch Florian und Max schicken wir noch durch die „Tuning-Maschinerie“. Bei Felix, Michelle und Elli stehen noch Technikeinheiten in geringem Umfang auf dem Programm, um körperlich und mental topfit bei der EM an den Start gehen zu können.“ Meißner will nur eines: „Natürlich wird jetzt nicht mehr an einer neuen Technik gearbeitet, sondern eher am treffen. Also hauptsächlich 50m-Training, ein paar Matches schießen und auf gute Qualität bei den Schüssen achten.“

Das deutsche EM-Team

• Recurve: Michelle Kroppen, Elena Richter, Lisa Unruh, Florian Kahllund, Max Weckmüller, Felix Wieser
• Compound: Kristina Heigenhauser, Janine Meißner, Velia Schall, Lars Klingner, Marcus Laube, Marcel Trachsel

• www.archeryeurope.org
• www.worldarchery.org
• www.archery-legnica.pl
• Logo
• Ergebnisse (live)