Bei den Herren leistete sich Andrej Markow (oberes Foto links), der gestern hinter dem Slowenen Andrej Zupan schon Silber im Sprint holte, heute auf der 10 Kilometer langen Stecke beim dreimaligen Schießen nur zwei Fehlschüsse und gewann damit mit 32 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Igor Borisow (oberes Foto rechts), der zunächst im ersten Stehendanschlag und im Kniendanschlag alle Ziele getroffen hatte und mit Markow beim letzten Stehendanschlag gleichauf lag. Ausgerechnet im entscheidenden Moment unterliefen Borisow jedoch zwei Fehler und mit zwei Strafrunden behaftet, musste er Markow ziehen lassen, der auf der anspruchsvollen Loipe der Schnellere war. Dritter wurde Daniele Conte (Italien), der sich durch hervorragende Schießleistungen vom zehnten Rang gestern auf den Bronzeplatz vorschieben konnte.

Die deutschen Bogenbiathleten schlugen sich in der Loipe sehr gut, jedoch konnten die Schießleistungen wieder einmal nicht überzeugen und dadurch fielen sie trotz großem Engagement auf der Laufstrecke ins Mittelfeld zurück. Siegi Strehl (Zwiesel) lag am Ende mit acht Fehlern am Schießstand auf Platz 14, knapp dahinter Ralf Thamm (Regen), der mit sieben Fehlversuchen den 15. Rang belegte. Bernhard Martin (Rückholz) kam mit fünf Fehlern auf den 19. Platz und Jörg Kohlmann (Irschenberg) wurde mit acht Fehlschüssen auf dem 30. Platz notiert.

„In der Loipe brauchen wir uns vor den anderen Nationen nicht zu verstecken, da liegen wir gleichauf. Aber wir haben Schwächen im Schießen, das wissen wir, und dort können wir auch mit den starken Bogenbiathleten aus Russland, der Ukraine, Frankreich und Italien kaum mithalten,“ so ein erstes Zwischenresümee von Siegi Strehl nach dem Rennen, „ich jedoch bin froh, dass ich nach einer langwierigen schweren Krankheit überhaupt wieder auf den Brettern stehen und an meine frühere Leistungen anknüpfen kann.“

Ralf Thamm pflichtet bei: „Wir benötigen, um mit den Siegern hier auf einem Niveau zu bleiben, sicherlich auf Dauer einen eigenen Bogentrainer, der sich ganz speziell nur um diesen Bereich kümmert. Das sollte doch eigentlich nicht schwer sein, denn im Deutschen Schützenbund gibt es hervorragende Bogentrainer, das zeigen doch die Ergebnisse der Nationalmannschaft und die Technik ist für das Bogenschießen der FITA und im Bogenbiathlon gleich.“

Von der Platzierung aus gesehen, war Edmund Martin (Rückholz/Nesselwang/unteres Foto) nach gestern auch heute wieder der erfolgreichste Athlet des Deutschen Schützenbundes. Nach dem vierten Platz im Sprint, kam der junge Bayer heute bei den Junioren auf dem fünften Platz ins Ziel. Auf der acht Kilometer langen Strecke leistete er sich vor wieder gut besuchten Zuschauerrängen sechs Fehlschüsse und dieses Schießergebnis verhinderte auch hier eine weitaus bessere Platzierung, denn die Konkurrenz leistete sich weniger „Fahrkarten“.  Neuer Weltmeister in der Verfolgung wurde Petr Salow, der gestern schon den Sprint gewann, vor Maksim Schadrin und Keril Maltsew (alle Russland).

Auch bei den Damen und Juniorinnen, wo Deutschland keine Teilnehmerin gemeldet hatte, sprach man im Ziel überwiegend russisch. Bei den Damen gewann Olga Koslowa die Goldmedaille vor Ekaterina Lugowkina (beide Russland) und Nadia Peyrot (Frankreich). Beim weiblichen Nachwuchs heißt die neue Weltmeisterin in der Verfolgung Natalia Emelina. Silber ging an Belina Kukuschkina und über die Bronzemedaille durfte sich Elena Scharafutinowa (alle Russland) freuen.

Auch heute waren die Witterungsbedingungen für alle Bogenbiathleten hervorragend. Bei strahlendem Sonnenschein und frostigen Temperaturen hatten auch die Organisatoren vom Bogenclub Mittenwald ausgezeichnete Arbeit geleistet. Schießstand und Loipe präsentierten sich in einwandfreiem Zustand und schafften damit die Grundlage für spannende und für die Zuschauer attraktive Rennen, die am Samstag ab 10.00 Uhr mit dem Massenstart fortgesetzt werden.

Die kompletten Ergebnisse der Verfolgung (pdf-Format)