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ISAS Dortmund: Deutsche Junioren das Maß aller Dinge

15.04.2019 15:37

Es schien beinahe, als wären die deutschen Junioren beim internationalen Saisonauftakt der Sportschützen (ISAS) in Dortmund (7.-14. April) nicht zu schlagen. 15 der insgesamt 24 zu vergebenen Medaillen gingen an das deutsche Junioren-Team.

Foto: WSB
Dreifach-Triumph der deutschen KK-Junioren Luka Ribbe, Maximilian Ulbrich und Luc Dingerdißen

Zu den erfolgreichsten Schützinnen im Feld gehörte Tabea Ocker, die sich mit Gold und Silber in der Sportpistole aus Dortmund verabschiedete. Nur Vanessa Seeger konnte ihre Teamkollegin im zweiten Wettkampf vom Doppelerfolg abhalten. „Die Finals waren durch die Unsicherheit in meiner Technik noch schwammig“, analysiert Vanessa Seeger selbstkritisch, „doch ich konnte genau merken, wo zur Zeit meine Stärken und Schwächen liegen, und für den Anfang der Saison habe ich meine Erwartungen übertroffen.“ Sarah Tauermann, die bereits wie Seeger auch im ersten Wettkampf im Finale stand, holte sich Bronze. Bei den Schnellfeuerschützen war einer nicht zu schlagen: Eric Liebrecht. Zwei Starts, zwei Siege lautete seine beeindruckende Bilanz. Der Niedersachse zeigte bereits in den beiden Qualifikationen mit 551 und 554 Ringen konstante Leistungen. Mit deutlichem Vorsprung gewann er anschließend beide Entscheidungen im Finale souverän. Ebenfalls eine Medaille mit nach Hause nehmen durften Felix Hollfoth und Nils Kraft, die sich beide Bronze im Finale angelten. Finn Schneider konnte zwar beide Male das Finale erreichen, landete aber zweimal auf dem undankbaren 4. Platz.

Juniorinnen mit Top-Leistungen in der „Königsdisziplin“

Wenn man bedenkt, dass Schützinnen wie Anna Janßen und Johanna Tripp sich bis vor kurzem auf die Luftgewehr-EM konzentriert und noch nicht viel Kleinkalibertraining absolviert haben, ist das schon toll.

Claudia Kulla, Bundestrainerin

Dass es aber in erster Linie nicht um Medaillen, sondern um Erfahrung geht, erklärt Nachwuchsbundestrainerin Claudia Kulla: „Die ISAS liegt in unserer Vorbereitungsperiode, die Saison ist lang. Es geht nur darum, eine Situation mit einer höheren Intensität zu erleben als im Training und daraus zu folgern, warum es wichtig ist zu trainieren und was wir noch trainieren müssen.“ Nichtsdestotrotz ist sie stolz auf die tollen Ergebnisse ihrer Schützlinge. So haben sowohl Johanna Tripp als auch Melissa Ruschel, die mit grandiosen 394 Ringen im Stehendanschlag glänzte, die 1170er-Marke in der KK-Qualifikation geknackt, aber auch Larissa Weindorf, die am Sonntag mit 622,9 Ringen den Liegendwettkampf für sich entscheiden konnte, und Anna Janßen überzeugten mit Ergebnissen über 1160 Ringen im KK-Dreistellungskampf. Kulla zeigt sich begeistert: „Wenn man bedenkt, dass Schützinnen wie Anna Janßen und Johanna Tripp sich bis vor kurzem auf die Luftgewehr-EM konzentriert und noch nicht viel Kleinkalibertraining absolviert haben, ist das schon toll.“ Janßen setzte sich durch eine tolle Aufholjagd im Stehendanschlag am Ende im Finale durch und gewann vor Teamkollegin Melissa Ruschel. „Wir haben alle viel mitgenommen aus der letzten Saison, deshalb glaube ich, dass unser ganzer Kader in diesem Jahr schon weiter ist als im letzten“, zieht Janßen eine positive Bilanz.

5-facherfolg in Dreistellung, Fischer mit Überraschungssieg Liegend

Eine tolle Vorstellung lieferte Luka Ribbe, der zum ersten Mal im Nationalkadertrikot an den Start ging und mit 1161 Ringen in der Qualifikation nicht nur das Tagesbestergebnis bei den Junioren lieferte, sondern auch als einziger diese Marke knackte. „Das war hervorragend“, lobte Bundestrainerin Claudia Kulla. Das Finale hingegen konnte Maximilian Ulbrich für sich entscheiden. Luka Ribbe, Luc Dingerdißen, Colin Fix und Bastian Blos folgten auf den Plätzen zwei bis fünf.  „Völlig unverhofft für Kulla kam hingegen der Sieg von Kaderneuling Dominik Fischer im Liegendwettkampf (620,4 Ringe). „Ich kenne ihn als Stehendschütze und schwuppdiwupp, erster Einsatz, Goldmedaille. Das war der Hammer“, so Nachwuchstrainerin Kulla, die damit genau ihren Sin und Zweck erreicht hat: „Wir wollten Motivation tanken und eine Zielrichtung erarbeiten. Das haben wir erreicht. Die Intensität hat sich ausgezahlt.“

 

Die DSB-Teilnehmer in Dortmund

Erwachsene: Jolyn Beer, Sabrina Hößl, Amelie Kleinmanns, Lisa Müller, Jaqueline Orth, Eva Rösken, Hannah Steffen, Isabella Straub, Markus Abt, André Link, Dennis Welsch
Junioren: Antonia Back, Jana Heck, Anna Janßen, Melissa Ruschel, Johanna Tripp, Larissa Weindorf, Selina Zimmermann, Alisa Zirfaß, Tom Barbe, Bastian Blos, Luc Dingerdißen, Dominik Fischer, Colin Fix, Maximilian Pütz, Luka Ribbe, Maximilian Ulbrich

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