Bundesliga

Bundesligafinale Gewehr & Pistole: Die acht Pistolen-Finalteams

22.01.2020 16:19

Die besten vier Luftpistolen-Teams des Nordens sowie des Südens kämpfen im großen Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (1./2. Februar) um den Meisterspiegel. Wie die Teams aufgestellt sind, wer der erfolgreichste Bundesligaschütze überhaupt ist und mehr gibt es im Überblick.

Foto: Elena Kugelmann / In der Südliga hatte der SV Waldkirch den Hut auf und schloss die Vorrunde als bestes Team ab.
Foto: Elena Kugelmann / In der Südliga hatte der SV Waldkirch den Hut auf und schloss die Vorrunde als bestes Team ab.

SV 1935 Kriftel  (HS): Angeführt von Super-Star Christian Reitz geht der SV 1935 Kriftel erneut als Nordmeister in das Bundesligafinale. Reitz wies natürlich den besten Ringschnitt seines Teams auf (386,75), aber natürlich besteht das Team nicht nur aus „Mr. Zuverlässig“. Auch die anderen Schützen schossen konstant und punkteten auf hohem Niveau, daraus resultierte die makellose Bilanz von 22:0-Punkten. Dennoch ist Trainer Detlef Glenz zurückhaltend und hat nur einen Wunsch: „Das Viertelfinale wollen wir gewinnen, dann dürfen wir noch zweimal schießen!“

Braunschweiger SG (NS): „Diese Bilanz fand auch ich ungewöhnlich“, kommentierte Bundesliga-Neuling Vanessa Seeger das bisherige Abschneiden ihres neuen Klubs. Schließlich dominiert die Braunschweiger SG seit Jahren mit Kriftel die Nord-Liga, den Titel beim Bundesligafinale konnte das niedersächsische Pistolen-Aushängeschild aber noch nie gewinnen. 2019 waren sie als Vizemeister ganz dicht dran. 2020 wird ein neuer Anlauf unternommen, und die Chancen stehen gut: Das Team wurde mit Jonathan Mader und Vanessa Seeger verjüngt, auf der Ausländerposition gibt es mit dem Ukrainer Oleg Omelchuk oder dem Inder Chaudhary Saurabh die Qual der Wahl, „sodass wir Top-Voraussetzungen haben, um die Bilanz endlich „aufzuhübschen“, so Seeger.

PSV Olympia Berlin (B): Nachdem die Berliner in der Vorsaison knapp dem Abstieg entronnen waren, ist der fünfmalige Titelträger wieder beim Bundesligafinale dabei. Und zwar deshalb, weil sich die Mannschaft von Trainer Robert Loke nach den beiden Auftaktniederlagen gegen Kriftel und Braunschweig nicht aus der Ruhe bringen ließ. Von den folgenden neun Partien wurde nur noch eine abgegeben, auch, weil das Team breit aufgestellt ist. In der Vorrunde kamen insgesamt zehn Schützen zum Einsatz, u.a. Uwe Potteck, Olympiasieger von 1976 mit der Freien Pistole.

Foto: DSB / Neuzugang Jonathan Mader ist mit einem Schnitt von 382,22 Ringen eine wichtige Stütze der Braunschweiger SG.
Foto: DSB / Neuzugang Jonathan Mader ist mit einem Schnitt von 382,22 Ringen eine wichtige Stütze der Braunschweiger SG.

Spsch Raesfeld (NRW): Zur Stelle sein, wenn andere „patzen“. Auch das ist eine wichtige Eigenschaft im Schießsport. Und nach dieser Devise gelang den Sportschützen Raesfeld am letzten Vorrunden-Wochenende der nicht mehr für möglich gehaltene Sprung zum Finale. Als Konkurrent Bassum zweimal patzte, packte das Team um den belgischen Spitzenschützen Bart Liebens zu und sicherte sich mit zwei deutlichen Erfolgen noch das Finalticket. Als Belohnung geht es nun gegen den Südmeister aus Waldkirch.

SV Waldkirch (BY): 2016 feierte der SV Waldkirch mit dem Gewinn des Bundesligatitels den größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte. Ort des historischen Moments: Rotenburg an der Fulda. Deswegen sind die Verantwortlichen und das Team euphorisch, denn es geht wieder an die Stätte des Erfolgs. Und das definitiv nicht als Außenseiter, denn Waldkirch qualifizierte sich als Südmeister für das Finale. Dabei glänzte das Team nicht mit einem „Wunderschützen“, sondern mit einer sehr ausgeglichenen Mannschaft, in der von Position eins bis fünf jeder die „magische“ Grenze von 380 Ringen übertreffen kann.

SV Kelheim-Gmünd (BY): Dreimal konnte der SV Kelheim-Gmünd bislang das Bundesligafinale gewinnen, das letzte Mal 2017. Und auch 2020 zählt der Verein um Rio-Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch zu den Favoriten. Punktgleich mit Waldkirch beendeten die Bayern die Vorrunde, der Wechsel auf der Trainerposition – Tobias Piechaczek übernahm von Sebastian Rosner – tat der Erfolgsserie keinen Abbruch. Mit Damir Mikec stellt das Team einen der besten Liga-Schützen überhaupt, der Serbe wies nach acht Einsätzen einen Schnitt von 387,63 Ringen auf.

SGi Ludwigsburg (WT): Im vergangenen Jahr sicherte sich die SGi Ludwigsburg erstmals den Deutschen Mannschaftstitel. Favorit war das Team damals nicht und ist es auch 2020 nicht. Denn Ludwigsburg schloss die Vorrunde „nur“ als Dritter ab und bekommt es im Halbfinale deshalb schon mit den starken Braunschweigern zu tun. Aber natürlich ist der Titelverteidiger nicht zu unterschätzen! Mit Aaron Sauter gab es vor Saisonbeginn einen starken Neuzugang, das Team agiert als Einheit und hat auf allen Positionen Schützen, die über sich hinaus wachsen können.

SV Murrhardt-Karnsberg (WT): Premiere in Rotenburg an der Fulda! Erstmals hat sich der SV Murrhardt-Karnsberg für das Bundesligafinale qualifiziert. Demzufolge euphorisch, aber ohne Druck wird der Süd-Vierte in das Viertelfinale gegen die favorisierten Krifteler gehen. Die Schützen des Teams sind aber alles andere als Bundesligafinale unerfahren: Wolfgang Renner, Tobias Heider, Leo Braun, Patrick Lengerer und Dirk Ruiken wurden allesamt bereits Meister mit anderen Vereinen, (Dauer-B)Renner gleich siebenfach mit der SGi Waldenburg.

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