Weltmeisterschaften

Bogen-WM Yankton: Starke Team-Leistungen, aber keine Medaille

23.09.2021 10:18

Die ersten Entscheidungen bei der Bogen-WM in Yankton/USA (21.-26. September) sind gefallen. Zwar konnten die DSB-Athleten in den Team-Wettbewerben kein Edelmetall gewinnen und belegten die Plätze sechs (Recurve Mixed), sieben (Recurve Frauen), neun (Recurve Männer, Compound Frauen & Männer) sowie 17 (Compound Mixed), doch überzeugten sie zum Teil mit sehr starken Leistungen. Am Donnerstag folgt die Ko-Phase im Einzel, am Wochenende werden die Medaillen vergeben.

Foto: World Archery / Katharina Bauer schoss sowohl in der Einzel-Qualifikation als auch im Team- und Mixed-Wettbewerb stark.
Foto: World Archery / Katharina Bauer schoss sowohl in der Einzel-Qualifikation als auch im Team- und Mixed-Wettbewerb stark.

Recurve: Frauen im Soll, Männer stark gegen den Olympiasieger

Angeführt von der olympischen Bronzemedaillengewinnerin Michelle Kroppen wollte das Frauen-Trio, zu dem noch Katharina Bauer und Elisa Tartler zählte, wieder in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Mit Platz fünf in der Qualifikation wurde eine gute Ausgangsbasis dafür geschaffen, im Achtelfinale wurde Weißrussland souverän mit 5:1 (55-52, 56-53, 55-55) besiegt. Im Viertelfinale wartete Frankreich und schwierigere Windbedingungen als zuvor. Beide Teams hatten Probleme das „Gold“ zu treffen und so entwickelte sich ein Duell auf ähnlichem Niveau, das am Ende sehr unglücklich und unnötig - darunter war in der dritten Passe ein „M“ - mit 2:6 (51-50, 50-56, 45-51, 50-51) verloren ging. Bundestrainer Oliver Haidn sagte im Anschluss: „Die Damen haben mit dem Viertelfinale ihr Soll erreicht, aber leichtfertig eine große Chance für deutlich mehr nicht genutzt. Das ist sehr bitter.“

Die Damen haben mit dem Viertelfinale ihr Soll erreicht, aber leichtfertig eine große Chance für deutlich mehr nicht genutzt!

 

Bundestrainer Oliver Haidn zum Viertelfinal-Aus gegen Frankreich

Das Männer-Trio Florian Unruh, Maximilian Weckmüller und Felix Wieser hatte nach schwacher Qualifikation den schwersten Weg gewählt: Nach einem souveränen Auftakt gegen Slowenien (59-54, 54-53, 56-54) hieß es bereits in der zweiten Runde: Olympiasieger gegen Weltranglisten-1. bzw. Südkorea gegen Deutschland. Und in diesem Match zeigten die DSB-Männer, was in ihnen steckt und dass sie zurecht zwei Weltcups in dieser Saison gewonnen hatten. Mit 3:5 (55-57, 59-58, 56-59, 57-57) ging das Match erst nach hartem Kampf verloren, sodass Haidn konstatierte: „Die Herrenmannschaft hat zwar ihr Soll nicht erreicht, aber sowohl im 1/16-, als auch - und gerade - im 1/8-Finale gegen Südkorea ihre Stärke wiedergefunden und Weltklasse gezeigt. Wir wurden zwar nicht belohnt, können aber erhobenen Hauptes in die Zukunft schauen. Wir haben in diesem Jahr im Männerteam einen großen Schritt nach vorne gemacht und brauchen noch etwas Zeit. Die nächste WM (dann in Berlin 2023, Anm. d. Red.) ist im Visier.“

Und auch im Mixed-Team zeigte das Duo Florian Unruh & Katharina Bauer eine starke Leistung: Nach sicheren Siegen über die Slowakei (6:0) und die starken Mexikaner (6:2) hießt der Gegner im Viertelfinale Japan. Und in diesem trafen zwei absolut gleichwertige Gegner aufeinander, sodass es nach 37-38, 36-35, 38-36 und 35-36 erst im Stechen die Entscheidung fiel. Auch hier hieß es unentschieden, doch die Japaner hatten den besten Pfeil. Haidn: „Florian und Kathi haben eine gute Performance gezeigt. Der 6. Platz geht voll in Ordnung, auch wenn sogar etwas mehr drin war.“

Compound: Männer-Team scheitert an Mexikanern

Nach der Qualifikation strahlte Holger Hertkorn, der Disziplinverantwortliche Compound, über das ganze Gesicht: Das Männer-Team gruppierte sich als Zweiter ein und Tim Krippendorf als Vierter im Einzel. „Wenn mir das einer vor der WM prognostiziert hätte, hätte ich denjenigen milde angelächelt.“

Wenn mir das einer vor der WM prognostiziert hätte, hätte ich denjenigen milde angelächelt!

 

Holger Hertkorn, Disziplinverantwortlicher Compound, nach der starken Qualifikation

Doch in der Ko-Phase kam in der zweiten Runde bereits das Aus, weil Krippendorf, Sebastian Hamdorf und Florian Grafmans auf wie entfesselt schießende Mexikaner trafen. Das deutsche Trio schoss starke 235 Ringe, doch die Mexikaner konterten mit dem Bestwert des Turniers – 238 Ringe. Und stürmten danach auch ins Goldfinale. „Die Herren haben stark geschossen. Leider war Mexiko stärker“, so Hertkorn bilanzierend.
Im Teamwettbewerb der Damen hingen die Trauben für Carolin Landesfeind, Julia Böhnke und Jennifer Walter noch höher. Schließlich ging es gegen die starken US-Amerikanerinnen. Und bereits nach zwei Passen war die Entscheidung gefallen, am Ende hieß es 224-236 aus DSB-Sicht: „Die Damen kamen erst spät in den Wettkampf. Die erste Hälfte war noch zu nervös. Die zweite deutlich besser. Die USA wären aber so oder so schwer zu schlagen gewesen“, so Hertkorn.
Im Mixed verabschiedeten sich Tim Krippendorf & Jennifer Walter bereits in der ersten Runde. Gegen Italien lautete das Resultat 149-152.

Das deutsche Team bei der WM in Yankton
Recurve: Michelle Kroppen, Elisa Tartler, Katharina Bauer, Florian Unruh, Maximilian Weckmüller, Felix Wieser
Compound: Carolin Landesfeind, Julia Böhnke, Jennifer Walter, Tim Krippendorf, Florian Grafmans, Sebastian Hamdorf

Weiterführende Links

Weitere News zu "WA Weltmeisterschaft"