Deutsche Meisterschaften

Hallen-DM Bogen Berlin: Favoritensiege und gute Stimmung

07.03.2022 09:41

Exakt 515 Bogenschützen gingen von Freitag bis Sonntag bei der Hallen-DM in Berlin ihrer Leidenschaft nach. Dabei setzte sich der „Herr der Ringe“, Felix Wieser (FSG Tacherting), mit dem olympischen Recurvebogen souverän durch. Bei den Frauen gewann Rabea Moschner (CfB Soest) und verwies die Bronzemedaillengewinnerin von Tokio, Charline Schwarz (Bogenschützen Feucht e.V.) auf Platz zwei.

Foto: DSB / Siegte mit dem Compoundbogen: Carolin Landesfeind.
Foto: DSB / Siegte mit dem Compoundbogen: Carolin Landesfeind.

Im Recurve-Finale der Männer kam es zum erwarteten Duell zwischen Felix Wieser und dem Olympia-Fünften Florian Unruh. Und die Zuschauer in der Halle und am Bildschirm (Sportdeutschland.TV übertrug live) sahen hochklassigen Sport: Am Ende setzte sich Wieser mit 6:2 (30-29, 29-29, 29-29, 30-29) durch und sagte im Anschluss: „In erster Linie freue ich mich extrem. Ich bin sowohl das erste Mal Deutscher Meister in der Halle und überhaupt bei den Herren und hier eine Goldmedaille zu holen, ist immer etwas Tolles und Besonderes. Noch dazu bin ich mit meinem Wettkampf insoweit zufrieden und diese Saison nochmals so zu beenden, ist einfache die Kirsche auf der Sahnetorte.“ Zuvor hatte Wieser in der Hallensaison mit der FSG Tacherting den Bundesliga-Titel gewonnen sowie bei den internationalen Events in Nimes und Las Vegas gesiegt. In Berlin platzierte er in Qualifikation und Ko-Phase von 108 Pfeilen 98 (!) in die Zehn, in der Ko-Phase kassierte er in keiner Passe eine Niederlage.

Im Finale der Frauen trafen mit Charline Schwarz und Rabea Moschner die beiden nach der Qualifikation besten Schützinnen aufeinander. Und das Finale hatte es in sich, Moschner legte stets vor, Schwarz glich aus (29-29, 30-29, 27-29, 30-29, 26-28). Und so kam es, wie es kommen musste: Ein Stechpfeil musste die Entscheidung über den DM-Titel bringen. Und bei diesem blieb Moschner cool, setzte diesen mitten ins Gold, nachdem Schwarz nur eine Acht vorgelegt hatte.

Compound: Lüpkemann und Landesfeind gewinnen
Im Compound-Bereich kam es im Goldfinale der Männer zum Duell zwischen Henning Lüpkemann (TV Meßkirch) und Manuel Spies (SG 1896 Seckenheim). Diese hatten in der Qualifikation zwar nur die Plätze sieben und neun belegt (Lüpkemann: "Wen interessiert die Vorrunde!"), doch in der Ko-Phase drehten beide auf. Lüpkemann gelang im Viertelfinale gegen Kader-Kollege Sebastian Hamdorf gar die perfekte 150. Im Finale reichten Lüpkemann dann 145 Ringe zum Sieg, da Spies mit 142 Ringen seine schwächste Ringzahl in der Ko-Phase schoss. Für Lüpkemann war es die noch letzte fehlende Einzel-Medaille in seiner imposanten Titel- und Medaillensammlung der vergangenen Jahre

Foto: DSB / Das Siegertreppchen bei den Recurve Männern v.l.: Florian Unruh, Felix Wieser, Christoph Breitbach, David Strohdick.
Foto: DSB / Das Siegertreppchen bei den Recurve Männern v.l.: Florian Unruh, Felix Wieser, Christoph Breitbach, David Strohdick.

Bei den Frauen marschierte Kaderschützin Carolin Landesfeind in das Finale. Erste der Qualifikation sowie souveräne Siege im Viertel- und Halbfinale. Gegnerin im Goldfinale war die nach der Qualifikation nur sechstplatzierte Julia Böhnke. Die kämpfte sich bravourös in das Finale, schoss in Viertel- und Halbfinale jeweils einen Ring mehr als ihre Gegnerinnen. Das Goldfinale verlief dann bis zur letzten Passe ausgeglichen, Landesfeind lag nur einen Ring vorne (114:113). In der letzten Passe zeigte sie Nervenstärke und Klasse, schoss perfekte 30 Ringe, gewann mit 144:140-Ringen und freute sich im Anschluss: „Der Titelgewinn war ein toller Abschluss der Hallensaison. Das Techniktraining der letzten Monate hat sich ausgezahlt, und ich werde jetzt gestärkt und zuversichtlich in die Outdoorsaison starten. Mein Fokus für den Sommer sind WA-Turniere auf 50m und der Saisonhöhepunkt die EM in München.“

Den Sommer und die Freiluftsaison sehen sicherlich alle Bogenschützen herbei. Die Titelkämpfe in Berlin zeigten jedoch, dass auch die Hallen-Variante attraktiv ist und allen Spaß macht. Den größten Spaß hatten folgende Athleten – sie sind die neuen Deutschen Meister.

Recurve
Master männlich: Thomas Bengfort (DJK Stadtlohn Bogensport)
Master weiblich: Angelika Promberger (BSC Schnaittach)
Senioren: Ingo Nibbe (BS Vaterstetten)
Junioren: Max Weisenburger (SG Stern Rastatt)
Juniorinnen: Elina Idensen (BSC BB-Berlin)
Jugend männlich: Phil Lüttmerding (SV Böddiger)
Jugend weiblich: Paulina Middendorff (Hammer SportClub 2008 e.V.)
Schüler A: Kilian Jacob Mayer (BSG Raubling)
Schülerinnen A: Jana Taier (FSG Tacherting)

Compound
Master männlich: Stefan Butz (BSC Heidelberg)
Master weiblich: Irene Dotzel (BSC Rüsselsheim)
Senioren: Bernd Uwe Mroß (BSV Teningen)
Junioren: Moritz Kurz (Kgl. priv. SG Bad Wörishofen)
Jugend: Ruven Flüß (BSV Eppinghoven 1743 e.V.)
Schüler A: Arved Schäfer (SSV Laudenbach)

Blank
Herren: Timo Durchdewald (SV Nieder-Florstadt)
Damen: Stefanie Lotzing (SV Nienhagen)
Master männlich: Frank Plitt (BS GW Kassel)
Master weiblich: Ulrike von der Decken (SCW Göttingen)
Jugend: Sara Wilke Gonjar (SGi Ebersbach)
Schüler A: Leonie Leichert (SV Brochenzell

Teams
Recurve: BSC BB-Berlin
Compound: TV Meßkirch
Blank: BS Nürtingen
Recurve Schüler: SGi Welzheim

Dabei freute sich Freddy Siebert vom DSB vor allem über eine Tatsache: "Es sind zwei neue Klassen, die Blankbogen Schüler A und die Compound Schüler A-Klasse, dazu gekommen. Dort waren auch gute Ergebnisse zu sehen, und wir können uns auf die Zukunft mit einigen Nachwuchs-Athleten freuen."

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