Deutsche Meisterschaften

DM Sportschießen München: Reitz holt Schnellfeuer-Gold

26.08.2019 21:03

Während die einen Athleten bereits zum Weltcup nach Rio de Janeiro/BRA (26.8-3.9.) abgereist sind, kämpfte Schnellfeuerschütze Christian Reitz in München bei der Deutschen Meisterschaft um einen weiteren Titel in seiner Sammlung: mit Erfolg. Außerdem standen die Mixed-Team-Entscheidungen im Fokus, bei denen vor allem Bayern der große Abräumer des Tages war.

Foto: DSB / Bester Mann mit der Schnellfeuerpistole: Christian Reitz.
Foto: DSB / Bester Mann mit der Schnellfeuerpistole: Christian Reitz.

„Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung meiner Jungs. Es gibt hier einfach mehr Ablenkung, es ist schwerer sich zu fokussieren. Die Deutsche Meisterschaft hat immer ihre eigenen Gesetze“, äußerte sich Bundestrainer Detlef Glenz nach dem Schnellfeuer-Vorkampf der Männer. Doch Christian Reitz, Oliver Geis und Co. wollten das nicht auf sich sitzen lassen. Reitz startete mit zwei perfekten Fünfer-Serien, setzte sich damit gleich an die Spitze des Feldes. Dicht auf den Fersen Maximilian Schenk, der gar bis auf einen Hit an den Olympiasieger herankam. Nachdem Oliver Geis sich mit einer schwachen letzten Serie mit Bronze zufrieden geben musste, entbrannte vorne der Kampf um Gold. Und dabei leistete Reitz Maßarbeit. Knapp, aber eben gut genug, platzierte er seine letzten fünf Schüsse und erzielte vier Hits in der letzten Serie, die ihm schließlich zum Sieg gegen Maximilian Schenk mit 33 zu 30 Treffern reichen sollte. „Wir versuchen immer unser Bestes zu geben, denn schenken wollen wir keinem die Medaille, denn eine geschenkte Medaille ist nichts wert“, so der ehrgeizige Spitzensportler, der nach Gold mit der Luftpistole nun auch als Deutscher Meister mit der Schnellfeuerpistole zum Weltcup nach Rio reist. Bei den Junioren setzte sich erstmal Max Holl (SV St. Hubertus Klein-Welzheim) an die Spitze. Dank einer perfekten Serie gelang es ihm, den Vorsprung gegenüber seinem Vereinskollegen Florian Peter zu wahren, der Silber gewann vor Sebastian Müller (SV Langenwinkel). „Im Finale ist mir das zum ersten Mal gelungen“, so der neue Deutsche Meister sichtlich stolz, der auch bei der kommenden Europameisterschaft in Bologna/ITA sein Debüt geben wird.

LP Mixed-Team: Sachsen und Bayern haben den besten Mix
Nach Platz zwei im letzten Jahr holten sich Agnes Völker und Yannic Grießbach in diesem Jahr den Meistertitel bei den Junioren mit einem deutlichen Vorsprung von 3,3 Ringen. Dabei starteten sie eine fulminante Aufholjagd gegen die Konkurrenz aus Bayern (Böck/Gruber), die lange Zeit in Führung lag. „Er ist so ruhig und ich überhaupt nicht, da ergänzen wir uns super“, so Völker zur Erfolgs-Kombination. Platz drei ging an das Mixed-Team aus Nord-West (Simon/Karstedt). Im Finale der Erwachsenen setzte sich das Nationalkaderduo Monika Karsch und Matthias Holderried aus Bayern früh an die Spitze, doch Schuss für Schuss holten ihre Nationalkaderkollegen aus Baden auf, bis Michael Schwald und Teresa Groß, die mit 768 Ringen bereits das stärkste Vorkampfergebnis lieferten, sogar kurz vor Schluss die Führung übernahmen. „Da wird man schon richtig nervös“, bestätigte Olympionikin Monika Karsch, die mit hohen Zehnerwertungen einen wesentlichen Grundstein zum Erfolg beitrug. Mit einer abschließenden 10.0 holte dann aber Matthias Holderried den Sieg im letzten Schuss nach Bayern (469,3:469,0), nachdem dem Badener Duo am Ende etwas die Luft ausging. „Klar sind wir ein bisschen enttäuscht“, gab Michael Schwald zu, doch sicher überwiegt bald die Freude über Platz zwei vor dem Team aus Württemberg (Onuseit/Kobarg), das sich Bronze holte. 

Man muss den Puls einfach umarmen!

Sabrina Hößl, Mixed-Meisterin Luftgewehr zu ihrem Rezept

LG Mixed-Team: Bayern und Baden räumen ab
Sie ließen nichts anbrennen, die Bayern. Bereits im Vorkampf präsentierten sich beide bayerischen Mixed-Teams in Topform und zogen als Erst- und Zweiplatzierte ins Finale ein. Eine Position, die Sabrina Hößl und Sebastian Franz sowie Selina Gschwandtner und Maxi Wolf zu gefallen schien, denn auch im Finale schossen sie sich schnell an den vorderen Positionen fest. „Ich war sehr erstaunt, als der erste Schuss gleich eine 10.8 war“, gab Sabrina Hößl zu, die mit ihrem Puls zu kämpfen hatte, aber gleich noch einen Tipp mit auf den Weg gab: „Man muss den Puls einfach umarmen.“ Gesagt, getan. Am Ende wurde sie, gemeinsam mit Mixed-Partner Sebastian Franz mit dem Meistertitel belohnt. Selina Gschwandtner und Maxi Wolf machten den Doppelsieg für Bayern perfekt, das Team aus dem Rheinland (Zissel/Leuschen) holte Bronze. Gleich zwei Teams aus Baden setzten sich bei den Junioren auf das Treppchen. Colin Fix und Larissa Weindorf lieferten mit 498,6 Ringen die stärkste Teamleistung ab und holten Gold für Baden. Belohnt wurde das von Colin Fix mit einem dicken Bussi für seine Mixed-Partnerin. Silber ging an das rheinische Team mit Franka Janßen und Benedikt Mockenhaupt, Bronze ging erneut an Baden mit den Schützen Max Braun und Cora-Heidi Vonthron.

Trap Mixed: Doppelsieg für Thüringen
Bei den Trap-Junioren ging kein Weg an Thüringen vorbei. Gleich beide Teams setzten sich im Finale mit 44 bzw. 41 Treffern souverän an die Spitze. Am Ende siegte das Mixed-Team Thüringen I mit Hoffmann/Meyer vor Thüringen II mit John/Dannler. Platz drei ging an Brandenburg (Murche/Perlik). Eine knappe Entscheidung gab es hingegen bei den "Großen". Mit nur einer Scheibe Vorsprung gelang es dem Duo Hirschauer/Genter den Deutschen Meistertitel nach Südbaden zu holen. Mit 38 Treffern im Finale landete Württemberg (Rodrigues/Hüsing) knapp dahinter vor dem Team aus Brandenburg (Eidekorn/Valdorf).
Nur zwei klitzekleine Fehler leistete sich Jenny Klein (Sportfreunde Gechingen) am heutigen Tage im KK-Liegendkampf der Damen, aber damit weniger als die Konkurrenz. 598 Ringe führten am Ende zu Gold. Silvia Beuse (SV Stoppelmarkt 1955) und Heike Bayer (SGi Gaildorf) siegten bei den Damen II bzw. III., Andreas Rieger (SV Süßen) setzte mit 595 Ringen die Bestmarke bei den Herren III. In der Altersklasse setzten sich zudem Erich Huber (Hubertus Bronnen; Herren IV) und Paralympic-Teilnehmer Norbert Gau (FSG Der Bund Allach) mit dem Luftgewehr durch.

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