Berichtsheft zum 63. Deutschen Schützentag

91 Anlage 63. Deutscher Schützentag 9 Quotenplätze für die European Games können neben der Luftdruck-EM noch über die europäische Rangliste gewonnen werden. In diese Wertung fließt unter anderem noch der Weltcup in Bhopal/Indien ein. Im Bereich Gewehr kann dieser Weltcup aufgrund der finanziellen Situation nicht beschickt werden, wodurch ggf. auf wertvolle Punkte in der europäischen Rangliste verzichten werden muss. Darüber hinaus können außerhalb der Weltcups nur wenige bis keine Grandprix beschickt werden, da die finanziellen Mittel nicht ausreichen, dadurch wird die Chance Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris 2024 über die olympische Rangliste zu gewinnen geringer. Um optimal an den Weltcups (trotz nicht voller Teilnehmerzahl) im ISSFBereich teilnehmen zu können, werden grundsätzlich mindestens 650.000 Euro pro Jahr benötigt. Dem stehen gegenüber vorhandene BMIJahresplanungsmittel für Weltcups von knapp 300.000 Euro sowie zusätzliche DSB-Mittel i.H.v. 190.000 Euro, die bereits in den Haushalten der kommenden Jahre enthalten sind (vgl. Überblick Finanzierungsbedarf „Aufwendungen Sportmaßnahmen“). Um hier jedoch nicht weiter durch eine reduzierte Teilnahme an internationalen Wettkampfmaßnahmen Kosten einsparen zu müssen und dadurch im internationalen Vergleich ins Hintertreffen zu geraten, ergibt dies einen zukünftigen Bedarf für die sportfachlich optimale Beschickung von Weltcups i.H.v 160.000 EURO [Bereits im Plan enthaltene DSB-Mittel: 190.000 EURO] [Bereits im Plan enthaltene BMI-Mittel: 300.000 EURO] iii. U25-Übergangskader Eine weitere sportfachliche Weichenstellung im Bereich des Leistungssports ist die Einführung eines DSB-eigenen U25-Übergangskaders, der nicht über BMI-Mittel gefördert werden kann. Sportschießen ist eine Sportart mit einer langen Kaderverweildauer. Spätere Weltspitzenschützen werden häufig im Alter von 15/16 Jahren über die Sichtungsveranstaltungen, die Jugendverbandsrunde und Ranglistenturniere in die Junioren-Nationalmannschaft aufgenommen und nehmen zum Teil noch 30 Jahre später mit Erfolg an ihren 4. oder 5. Olympischen Spielen teil. Dazwischen liegt die Zeit der Schul- und Berufsausbildung, der Berufstätigkeit und der Familiengründung. Die lange Kaderverweildauer ist kein Phänomen, das allein auf Deutschland beschränkt ist. Mit Blick auf die internationale Konkurrenz kann festgestellt werden, dass die Weltspitze häufig erst im Alter von 25-30 Jahren erreicht werden kann und in den Erwachsenenkadern eine geringe Fluktuation herrscht; die erfahrenen Schützinnen und Schützen blockieren aus der Sicht der Jungen die Kaderplätze. Sehr gute Juniorenergebnisse mit 19/20 Jahren führen nur in Ausnahmefällen zu festen Plätzen in der Erwachsenen-Nationalmannschaft.

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