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DSB-Themenwoche: Tipps von Trainer zu Trainer

03.02.2021 10:23

Die Bundestrainer Barbara Georgi (Pistole), Axel Krämer (Flinte) und Marc Dellenbach (Bogen) haben Hunderte von Schützen auf ihrem Weg in die Weltspitze kommen und gehen sehen, mit vielen Trainern zusammen gearbeitet und sich stetig selbst weiterentwickelt, um heute als Bundestrainer ihr Wissen weiterzugeben. Für alle, die in die Trainerfußstapfen treten wollen, haben sie ein paar wichtige Ratschläge.

Bild: DSB / Axel Krämer feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Trainerjubiläum.
Bild: DSB / Axel Krämer feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Trainerjubiläum.

Axel Krämer feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Trainerjubiläum. „Einfach nicht zu glauben“, resümiert der heutige Skeet-Bundestrainer seine Laufbahn, die in der damaligen DDR mit einem Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig begonnen hatte. Gelernt habe er als Trainer aber vor allem durch die Arbeit am und mit dem Sportler – von der Sichtung bis hin zum internationalen Erfolg. „Jeder gute Trainer sollte von unten anfangen, selbst Sportler ausbilden und sein Wissen vermitteln“, rät er heute mit all seiner Erfahrung. Die Medaillen seien am Ende nicht nur der Lohn der Sportler, sondern würden auch den Trainern zeigen, ob sie ihren Job gut gemacht haben. Apropos Job: Axel Krämer legt viel Wert darauf, nie den Spaß an der Arbeit zu verlieren, denn es sei ihm besonders wichtig, genau diesen Spaß am Sport auch den Schützen zu vermitteln. „Trainer zu sein, ist kein Beruf, sondern eine Berufung“, so Krämer, der damit bestätigt, was auch Marc Dellenbach am Herzen liegt. „Ein guter Trainer muss seinen Sport lieben, diese Liebe an die Sportler weitergeben und sich ständig fragen, wie er etwas besser machen kann“, so der Junioren-Bundestrainer, der immer auf der Suche nach Möglichkeiten ist, um seine Athleten zu verbessern. „Man wird nicht als Coach oder Champion geboren, man wird einer!"

Trainer zu werden, erfordert viel Flexibilität. Es gilt, für jedes Problem eine Lösung zu finden und dabei vor allem eins zu bleiben: positiv. „Bogenschützen sind oft frustriert, weil sie nicht alle Pfeile in die Zehn schießen können. Deshalb sollte man immer versuchen, das Positive in jeder Situation zu finden, bevor man sie analysiert und etwas verbessert wird“, rät Dellenbach anderen Trainern. Vor allem das Zuhören sei für ihn ein wichtiger Teil einer effektiven Kommunikation, die auch dazu führe, dass die Qualität der Beziehung zwischen Sportler und Trainer gesteigert werde. Für Dellenbach ein wesentlicher Faktor, was die Motivation und die Ergebnisse der Sportler angehe. Auch für Barbara Georgi zählen Authentizität und Empathie zu den Erfolgsfaktoren eines Trainers, der im Sportler eben auch den Menschen dahinter sehen sollte.

Man wird nicht als Coach oder Champion geboren, man wird einer!

Marc Dellenbach, Nachwuchs-Bundestrainer Bogen

Und das Zauberwort für alle Trainer? Wenn es nach Marc Dellenbach geht: „Geduld“. „Coaching ist eine Schule der Geduld, denn es braucht Zeit, um einen Champion zu formen“, bekräftigt der Nachwuchstrainer, der auf seine 3-T-Regel setzt:

Bild: DSB / Junioren-Bundestrainer Bogen, Marc Dellenbach (links), im Gespräch mit dem Bundestrainer der Erwachsenen, Oliver Haidn.
Bild: DSB / Junioren-Bundestrainer Bogen, Marc Dellenbach (links), im Gespräch mit dem Bundestrainer der Erwachsenen, Oliver Haidn.
  1. Talent
  2. Training (viele Wiederholungen)
  3. Time (dt.: Zeit – langfristiger Prozess)

Natürlich kann ein Trainer vor allem durch Fachkompetenz überzeugen, „die er dann aber auch erst einmal leicht verständlich rüberbringen muss“, weiß Bärbel Georgi um die Herausforderungen eines Trainers. Ziel sei für sie, ihre Sportler so vorzubereiten und ihnen das Handwerkszeug zu lehren, das sie brauchen, um Stresssituationen erfolgreich allein meistern zu können. Dabei hat die Pistolen-Bundestrainerin vor allem einen wichtigen Rat am Ende: „Man sollte immer kreativ in seinen Methoden sein, Mut zeigen und vor allem für die eigenen Ideen und Visionen kämpfen!“

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