International

European Youth Cup: Goldregen für DSB-Team

20.05.2019 11:51

Was für ein Start für den deutschen Recurve-Nachwuchs: Drei der vier Goldmedaillen beim European Youth Cup in Čatež/SLO (13.-18. Mai) gingen an das DSB-Team – ein wichtiger Schritt für alle in Richtung Juniorenweltmeisterschaft in Madrid (18.-25. August).

Bild: Ales Rosa - European Youth Cup / Marc Dellenbach ist mit seinen Junioren auf der Erfolgsspur.
Bild: Ales Rosa - European Youth Cup / Marc Dellenbach ist mit seinen Junioren auf der Erfolgsspur.

Es war ein holpriger Start in die Qualifikation für Elisa Tartler. Ein Pfeil der Berlinerin verfehlte sogar die Scheibe. Das hatte sich die junge Athletin anders vorgestellt, doch Tartler ließ sich nicht aufhalten, schoss Pfeil um Pfeil ins Gold und beendete den Vorkampf mit 637 Ringen als Erste. Eine Trainingseinheit zwischendurch habe ihr wieder Selbstvertrauen gegeben, erzählt das Nachwuchstalent im Nachhinein – nachdem sie es bis ins Gold-Finale schaffte und dort souverän mit 6:2 Punkten die Ukrainerin Iryana Tretiakova besiegte. Es ist ihre erste internationale Einzelmedaille. Die Richtung stimmt. „Ich muss mich noch besser fokussieren, um noch mehr Stabilität zu bekommen und um mental stärker zu werden“, so Tartler selbstkritisch nach ihrem Erfolg. Dass der Weg in die richtige Richtung geht, sieht auch Bundestrainer Marc Dellenbach, der mit den jungen Talenten hart an einer stabilen Schießtechnik feilt: „Unsere Athleten haben verstanden, dass sie mehr Pfeile schießen müssen.“ Wer ein Champion werden möchte, müsse 200 bis 300 Pfeile am Tag schießen, erklärt der Nachwuchsbundestrainer und verweist auf die internationale Spitze: „Im Trainingslager in Korea haben unsere Schützen gesehen, dass die Besten nur ein Geheimnis haben: sie schießen bis zu 500 Pfeile am Tag.“

Vetter und Schilp das Maß aller Dinge

Das hat sich auch Jonathan Vetter zu Herzen genommen und an sich gearbeitet. Mit Erfolg. Auch er zog - wie seine Teamkollegin – ins Gold-Finale ein und gewann. Mit 6:4 Punkten bezwang er seinen Konkurrenten Alessandro Paoli aus Italien. Haarscharf an Gold vorbei schrammte Jonathan Vetter mit Elisa Tartler im Mixed-Team-Wettbewerb. Ein Shoot-off entschied über die Farbe der Medaille, zu Gunsten von Frankreich, die sich mit 5:4 Punkten Gold vor dem deutschen Duo sicherten. Eine beeindruckende Leistung zeigte Flavio Schilp im Finale der Kadetten. Noch im Viertelfinale musste Schilp ums Weiterkommen zittern, denn nur knapp konnte er sich gegen Francesco Gregori im Stechen durchsetzen, im Finale hingegen ließ er dem Bulgaren Ivan Banchev keine Chance und siegte mit 6:0 Punkten. Die dritte Goldmedaille für das DSB-Team. Weitere Top-10-Plätze für Nils Schwertmann (Platz 9/Junioren), Jennifer-Chiara Bleibel (Platz 6/Kadettinnen), Sarah Reincke und Clea Reisenweber (beide Platz 9/ Kadettinnen) komplettierten das starke Mannschaftsergebnis.

Dellenbach stellt Weichen in Richtung Weltmeisterschaft

„Etwas ändert sich, seit ich hier bin und ich bin stolz auf dieses Ergebnis“, resümiert Marc Dellenbach, der gleichzeitig mit gemischten Gefühlen in die Zukunft blickt: „Wenn wir nicht mehr Bogenschützen zwischen 14 und 20 Jahren haben, die mehr oder täglich auf 60-70 Metern und unter guten Bedingungen trainieren können, befürchte ich, dass wir den Anschluss an die Weltspitze verlieren könnten, denn die Welt des Bogensports schreitet mit großen Schritten voran hin zur Professionalisierung der Trainingsbedingungen, wie wir sie bisher nicht kennen.“ Vor allem die asiatischen Länder wie Korea, Taipei, China, Japan und Indien dominieren den Sport. Nachwuchssport ist dort in Sportschulen und Internaten integriert, wo die Athleten jeden Tag mit professionellen Trainern trainieren. „Wir müssen hier Schritt halten, um unseren sportlichen Erfolg abzusichern“, gibt Bundestrainer Dellenbach zum Abschluss die Marschrichtung mit Blick auf die Weltmeisterschaft vor.

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