Bundesliga

Bundesligafinale: Kevelaer und Ludwigsburg triumphieren

03.02.2019 15:33

Mit zwei Premierensiegern endete das Bundesligafinale 2019 in Paderborn: Sowohl die SGi Ludwigsburg (Luftpistole) als auch die SSG Kevelaer (Luftgewehr) wurden erstmals Deutsche Mannschaftsmeister, dementsprechend groß fiel der Jubel aus. Im Finale hieß es 4:1 (1893:1875) gegen die Braunschweiger SG bzw. 3:2 (1970:1964) gegen den ST Hubertus Elsen. Bronze sicherten sich die SSG Dynamit-Fürth und der SV Kriftel.

Luftgewehr: Kevelaer gewinnt von vorneweg

Favorit gegen Gastgeber und Rekordmeister! So war die Ausgangslage für das Finale zwischen Kevelaer und Elsen nach Meinung der Experten. Zwar hatten die Rheinländerinnen noch nie den DM-Titel gewinnen können, aber bei der Finalrunde einen bärenstarken Eindruck hinterlassen. Allen voran die beiden Top-Schützen Anna Janßen und Sergey Richter, die auch zum dritten Mal an diesem Wochenende punkteten. Dabei zeigte Janßen einmal mehr eine beeindruckende Leistung. Gegen den international erfahrenen Niederländer Peter Hellenbrand schoss die 17-Jährige wie aus einem Guss und enorm schnell: „Das war der Plan, ich schieße in der Bundesliga immer schneller als international. Auch um Druck auszuüben“, so Janßen. Bereits nach 26 Minuten hatte sie ihr Programm beendet und dabei erneut 399 Ringe erzielt. Zu diesem Zeitpunkt war Hellenbrand erst bei Schuss 26… Die Führung baute Richter aus, ehe Jana Erstfeld an Position fünf mit ihrer zweiten 100-er Serie für den Start der Party sorgte. „Die Bundesliga hat ein so hohes Niveau! Es ist super, gleich beim ersten Mal den Titel gewonnen zu haben. Mit dem Team etwas zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes“, sprudelte es aus Janßen heraus. Aber auch Elsen war nicht enttäuscht: „Wir werden auf jeden Fall feiern, weil der Finaleinzug nicht unbedingt zu erwarten war. Wir haben Silber gewonnen“, so Denise Palmberg.

Im Bronzefinale kam es zum Duell zwischen der SSG Dynamit-Fürth und Eichenlaub Saltendorf. Nachdem es auf den Positionen zwei bis fünf ausgeglichen stand, fiel die Entscheidung im Spitzen-Duell zwischen Elania Nardelli und Julia Simon. Die Italienerin war deutlich früher fertig und hatte 394 Ringe vorgelegt. Simon musste zum Sieg 99 Ringe schießen, zum Stechen 98 Ringe. Es wurden aber „nur“ 97, sodass die Fürther die Arme hochrissen und sich über ihre erste Platzierung auf dem Siegerpodest freuten. Routinier Sonja Pfeilschifter sagte: „Wir haben nicht damit gerechnet, hier auf dem Treppchen zu stehen. Wir waren schon zufrieden, dass wir uns in letzter Sekunde qualifiziert haben, das war jetzt die Zugabe und genial. Ich bin sehr happy!“

 

Ergebnisse Finaltag

Bronze: Fürth – Saltendorf 3:2 (1974:1971)

Gold: Kevelaer – Elsen  3:2 (1970:1964)

 

Luftpistole: Ludwigsburg gewinnt Krimi gegen Braunschweig

Zwischen dem letztjährigen Silbermedaillengewinner Braunschweig und dem Dritten Ludwigsburg ging es dieses Mal um Gold. Viele rechneten mit einem engen Duell, und genau so kam es. Ständig wechselnde Führungen ließen die Fan-Lager beider Seiten abwechselnd jubeln. Lediglich an den Positionen zwei und vier waren die Entscheidungen zugunsten des bärenstarken Kevin Venta (Ludwigsburg, 386 Ringe) und Michael Bittner (Braunschweig, 379) frühzeitig gefallen. An den übrigen Positionen ging es um Nuancen, und diese wurden folgerichtig erst am Ende von Durchgang vier entschieden. Dabei blieb Ludwigsburgs Nummer eins, Zorana Arunovic, abermals siegreich und bezwang nach Christian Reitz im Halbfinale mit Oleg Omelchuk im Finale den zweiten Weltklasse-Schützen: „Ich wusste, dass es schwierig ist, gegen diese Top-Schützen zu gewinnen. Aber sie pushen mich auch und sind eben echte Gentlemen!“ Den entscheidenden Punkt Nummer drei sicherte die Nummer fünf, Rene Potteck, und das auf spektakuläre Weise. Denn der letzte Schuss war lediglich eine 7,2. „Ich wusste nicht, worum es geht. Der letzte Schuss war einfach unkonzentriert, aber insgesamt war das eine super letzte Serie!“ Erst als die anderen Schützen ihm um den Hals fielen, wurde auch Potteck bewusst, was geschehen war. „Es ist großartig, es ist ein Traum! Wir haben uns gesteigert und sind an den Gegnern gewachsen, es ist schön, Teil dieser Mannschaft zu sein“, so Arunovic.

Bronze sicherte sich der entthronte Titelverteidiger SV 1935 Kriftel. Die Hessen zeigten gegen den SV Waldkirch an allen Positionen eine sehr überzeugende Vorstellung und siegten makellos. 1909 Ringe waren der Höchstwert in Paderborn, Trainer Detlef Glenz demzufolge sehr zufrieden: „Das war heute eine Top-Leistung und das, was ich vom Team erwartet habe. Insgesamt bin ich mit dem Wochenende zufrieden. Unser Saisonziel ist immer, ins Bundesligafinale zu kommen und dort dreimal zu schießen.“

 

Ergebnisse Finaltag

Bronze: Kriftel – Waldkirch 5:0 (1909:1867)

Gold: Braunschweig – Ludwigsburg 1:4 (1875:1893)