Weltmeisterschaften

Junioren-WM Sportschießen Lima: 31-köpfiges Team für WM in Peru nominiert

20.08.2021 12:48

Nachdem die Junioren im Frühjahr auf die Europameisterschaft in Osijek/CRO verzichten mussten, gibt es jetzt einen Lichtblick: Die Junioren-Weltmeisterschaft in Lima/PER (27. September bis 10. Oktober), für die nun 31 Nachwuchssportler nominiert wurden – darunter einige potenzielle Finalanwärter, aber auch viele neue Gesichter.

Bild: Vincent Haaga Photography /  Patricia Dannler nutzt ihre letzte Chance als Juniorin sich für die Weltmeisterschaften in Lima zu qualifizieren.
Bild: Vincent Haaga Photography / Patricia Dannler nutzt ihre letzte Chance als Juniorin sich für die Weltmeisterschaften in Lima zu qualifizieren.

Eigentlich hätten im letzten Jahr die Junioren-Weltmeisterschaften zuhause, vor heimischem Publikum in Suhl stattfinden sollen, doch durch die Corona-Pandemie kam alles anders und die Veranstaltung musste abgesagt werden. Nun geht es in diesem Jahr sogar über den großen Teich nach Peru, für manche Junioren die letzte, für andere die erste oder sogar die erste und letzte Chance, sich im Kreise des internationalen Nachwuchses zu präsentieren. „Seit ich im Kader bin, ist mein großer Traum, mich zu einem solchem Ereignis zu qualifizieren und mein Land dort vertreten zu dürfen“, erzählt Trap-Schützin Patricia Dannler. „Durch Corona sind mir jedoch die meisten Chancen darauf genommen worden, da ein Großteil meiner Kaderzeit dort hinein fiel.“ Deshalb war die Erleichterung bei ihr besonders groß, als sie sich als Siegerin der Qualifikation gemeinsam mit Lena Hubbermann und Nadine Halwax für die Junioren-WM qualifizierte, nachdem sie bereits für das EM-Team vorgesehen war. „Das war das große Ziel meiner Juniorenzeit. Ich habe immer aus Scherz gesagt, meine Flinte müsse einmal zumindest mit mir ins Ausland bzw. sie müsse einmal fliegen“, so Dannler, die damit eine Punktlandung zum Abschluss ihrer Juniorenzeit landete. Für die Trap-Junioren treten an: Jonathan Simon, Malte Schnieders und Marius John. Rene Bundan gewann die Skeet-Qualifikation und macht sich gemeinsam mit John Kellinghaus, Tim Krause, Anabella Hettmer, Isabell Wassing und Emilie Bundan auf den Weg nach Peru.

Durch Corona sind mir jedoch die meisten Chancen darauf genommen worden, da ein Großteil meiner Kaderzeit dort hinein fiel.

Patricia Dannler über die verpassten Junioren-Wettkämpfe auf Grund der Corona-Pandemie

Gewehr: Anna Janßen als Mitfavoritin auf den Titel

Eine letzte Chance auf den großen Coup bleibt auch Gewehrschützin Anna Janßen. Seit Jahren ist sie bereits in der Weltspitze zu Hause, schießt Weltcups und zählt zu den besten Schützinnen des Landes. 2017 wurde sie bereits Vize-Weltmeisterin mit dem Luftgewehr in Suhl, im gleichen Jahr holte sie Bronze bei der Europameisterschaft, ein Jahr später in Györ Gold und wiederum ein Jahr später Silber. Doch Einzel-Gold bei einer Weltmeisterschaft fehlt hingegen noch. Kein Wunder, dass sie nach Abschluss der zweiten Rangliste, die gleichzeitig als WM-Qualifikation zählte, diese sowohl mit dem Luftgewehr als auch mit dem Kleinkaliber anführte und als Final- und Medaillenkandidatin nach Peru reist. Mit auf den WM-Zug sprangen Larissa Weindorf, die gemeinsam mit Anna Janßen sowohl mit dem Luftgewehr als auch mit dem Kleinkaliber antritt, Nele Stark (KK) und Lea Ruppel (LG) sowie Max Ohlenburger (KK & LG), Max Braun (KK), Marc Hülsmann (KK & LG) und Justus Ott (LG).

Pistole: Vanessa Seeger trotz langer Pause bei WM mit dabei

Überraschend mit nach Peru darf Vanessa Seeger. Sie selbst hatte nach einer Lernpause fürs Abitur sowie einen Umzug nicht mit der Qualifikation gerechnet, doch souverän kämpfte sich die Luftpistolen-Europameisterin von 2020 im dritten Durchgang und starken 571 Ringen nach vorne und qualifizierte sich schließlich sowohl mit der Luftpistole als auch mit der Sportpistole, deren Qualifikation sie mit Abstand anführte, für das WM-Team. Jette Lippert (LP) und David Probst (LP) gewannen die Luftpistolen-Qualifikation und begeben sich zusammen mit Vincent Weimer (LP), Hugo Fries (LP), Eduard Baumeister (LP), Nina Adels (SpoPi) und Mia Fuchs (LP & SpoPi) auf den Weg nach Peru. Bei den Schnellfeuerschützen dominierte Fabian Otto, der sich letzten Endes gemeinsam mit Tobias Gsöll, der seinen ersten internationalen Wettkampf gleich bei der Weltmeisterschaft antreten wird, und Felix-Luca Hollfoth, der für den beruflich verhinderten Markus Lehner nachrückte, qualifizierte. „Wir wissen nicht, wer an der WM alles teilnimmt, deshalb ist es spannend, wie die Chancen stehen“, so Bundestrainer Detlef Glenz über die Aussichten, „man hat in den letzten zwei Jahren von den Junioren nichts mitbekommen, deshalb ist es sehr schwer eine Prognose abzugeben, wie hoch der Finaleingang sein wird, aber ich denke, Fabian Otto hat eine reelle Finalchance.“

Viele der Junioren betreten in Peru damit völliges Neuland. Auch für Otto wird es die erste internationale Meisterschaft sein. Glenz weiß um diese Problematik im Nachwuchssport: „Wenn man Oliver Geis oder Christian Reitz als alte Eiche sieht, die mit einer Pause vielleicht ein paar Blätter verlieren, aber wenn man sie gießt, wieder erblühen, so kann man die Junioren als Setzlinge betrachten. Wenn diese vertrocknet sind, dann wird es schwierig!“ Deshalb hat Glenz auch keine bestimmten Ergebnisziele: „Für mich ist das primäre Ziel, dass alle gesund bleiben.“

Teilnehmer

Gewehr: Max Ohlenburger, Max Braun, Marc Hülsmann, Justus Ott, Larissa Weindorf, Nele Stark, Anna Janßen, Lea Ruppel

Pistole: David Probst, Vincent Weimer, Hugo Fries, Eduard Baumeister, Vanessa Seeger, Nina Adels, Mia Fuchs, Jette Lippert

Schnellfeuerpistole: Fabian Otto, Tobias Gsöll, Felix-Luca Hollfoth

Trap: Jonathan Simon, Malte Schnieders, Marius John, Patricia Dannler, Lena Hubbermann, Nadine Halwax

Skeet: Rene Bundan, John Kellinghaus, Tim Krause, Isabell Wassing, Emilie Bundan, Anabella Hettmer

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