Europameisterschaften

KK-EM Breslau: Vennekamp Europameisterin und Quotenplatzgewinnerin

14.09.2022 13:40

Es war der Super-Mittwoch bei der Kleinkaliber-EM in Breslau/POL, denn in gleich drei olympischen Disziplinen wurden nicht nur Medaillen, sondern auch Quotenplätze für Paris 2024 vergeben. Und es wurde ein „Super-Mittwoch“ für den DSB, denn Doreen Vennekamp gewann den EM-Titel und eben diese begehrten Startplatz für das Großevent in zwei Jahren.

Foto: DSB / Die Königin mit der Sportpistole: Europameisterin Doreen Vennekamp mit Trophäe für den Quotenplatz, Blumen und Goldmedaille.
Foto: DSB / Die Königin mit der Sportpistole: Europameisterin Doreen Vennekamp mit Trophäe für den Quotenplatz, Blumen und Goldmedaille.

Vennekamp ließ mit einer überragenden Leistung vom ersten Schuss in der Qualifikation bis zum letzten Finalschuss nie einen Zweifel an der „Mission Quotenplatz“. Die 27-jährige Sportsoldatin zeigte im Medaillenmatch mit der starken Konkurrenz aus Polen (Klaudia Bres), Ungarn (Renata Sike) und Italien (Maria Varricchio) zu was sie zu leisten imstande ist: Fünf Treffer, vier Treffer, fünf Treffer, vier Treffer! Nach vier Serien hatte sie bereits fünf (!) Ringe Vorsprung auf die Konkurrenz und hatte nach der nächsten Serie („nur“ drei Treffer) bereits EM-Silber und einen Quotenplatz sicher, weil ihr Vorsprung so groß war. Als sie mit der sechsten und siebten Serie erneut acht Treffer setzen konnte, wurde das Match vorzeitig beendet: Acht Ringe Vorsprung vor der zweitplatzierten Polin zeugten von der Machtdemonstration Vennekamps: „Ich konnte voll das abrufen, was ich im Training durchgearbeitet habe. Es hat sich offensichtlich ausgezahlt, wir haben viel daran gearbeitet und hat viel Schweiß, Blut und Tränen gekostet, aber es war es wert. Ich konnte es genauso umsetzen – es war ein geiles Gefühl.“

Ich konnte es genauso umsetzen – es war ein geiles Gefühl!

Doreen Vennekamp setzte das Training im Wettkampf um

Foto: DSB / Eine Frau, fünf Ziele! Doreen Vennekamp im EM-Finale in Breslau.
Foto: DSB / Eine Frau, fünf Ziele! Doreen Vennekamp im EM-Finale in Breslau.

War sie im Finale noch hochkonzentriert und fokussiert, so brach es nach der Entscheidung aus ihr heraus. Dieses Mal aber waren es Tränen des Glücks: „Es ist ein großartiges Gefühl, auch bei der ersten Chance, den Quotenplatz geholt zu haben. Und es tut auch richtig gut, von den anderen anwesenden Top-Sportlern zu hören, dass es ein gigantisches Finale war.“

Doch nicht nur das Finale war gigantisch. Bereits im Halbfinale deklassierte Vennekamp die Konkurrenz mit 17 Treffern bei 20 Schuss. Und auch in der Qualifikation war sie das Nonplusultra gewesen. Ihre 592 Ringe waren unerreicht für die Konkurrenz, die zweitplatzierte Olympiasiegerin von 2016, die Griechin Anna Korakaki, hatte bereits vier Ringe Rückstand. „Ich hätte gerne den Flow gehabt, aber es war keiner. Den hatte ich erst zweimal in meiner Karriere, und man wünscht sich das oft. Aber ich habe viel gearbeitet, mit Claudia (Bundestrainerin Verdicchio-Krause, Anm. d. Red.) zwischendrin immer mal wieder Augenkontakt gehabt und stand im Finale kurz davor, eine Auszeit zu nehmen, weil ich in dem Moment nicht so zufrieden war. Es war schwer erarbeitet!“

Die beiden anderen deutschen Starterinnen enttäuschten nicht, hatten aber nicht die Konstanz, die es braucht. Monika Karsch erlaubte sich eine schwache Serie im Duellteil, die ihr einen Platz unter den Top acht kostete – am Ende wies sie 579 Ringe auf. Bei Michelle Skeries (578 Ringe, 17. Platz) lag es am ersten Tag, als sie im Präzisionsteil die geforderte Präzision vermissen ließ: „Mit meinem Duellteil bin ich zufrieden, aber beim Präzisionsteil habe ich einige Ringe liegen lassen. Das war zu wenig, um am Finale teilnehmen zu können.“

Die Entscheidungen mit Schnellfeuer-, Sportpistole und KK-Männer fallen allesamt am Mittwoch, 14. September. Dann werden nicht nur Gold, Silber und Bronze in diesen Disziplinen vergeben, sondern auch insgesamt sechs (jeweils zwei) Quotenplätze für Paris 2024.

Das deutsche Team in Breslau

Gewehr: Jolyn Beer (Neustadt am Rübengebirge), Anna Janßen (Kevelaer), Lisa Müller (Weingarten), Hannah Steffen (Ohlweiler), Maximilian Dallinger (Haar), Kai Dembeck (Dortmund), David Koenders (Haar), Dennis Welsch (Eschenburg)

Pistole: Monika Karsch (Regensburg), Michelle Skeries (Potsdam), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Oliver Geis (Bad Camberg), Florian Peter (Obertshausen), Christian Reitz (Regensburg)

Gewehr Nachwuchs: Nele Stark (Güglingen), Larissa Weindorf (Mannheim), Hannah Wehren (Uedem), Finnja Rentmeister (Voerde), Nils Friedmann (Warthausen), Leon Thieser (Mettlach-Saarhölzbach), Simon Bauer (Hofstetten), Benedikt Mockenhaupt (Bovenden)

Pistole Nachwuchs: Vanessa Seeger (Hemmingen), Lydia Vetter (Dresden, beide Sportpistole) Markus Lehner (München), Felix-Luca Hollfoth (Lahnau), Tobias Gsöll (Graben), Evan Dörr (Niederhöchstadt, alle Schnellfeuerpistole)

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