Weltcup

Weltcup Neu Delhi: Heise und Karsch ganz stark

25.02.2019 09:39

Michael Heise und Monika Karsch sind beim frühen Weltcup in Neu Delhi mit starken Leistungen aufgewartet und haben nur ganz knapp die Medaillenränge verpasst: Heise belegte mit der Luftpistole in seinem ersten Weltcup-Finale Platz fünf, Karsch wurde mit der Sportpistole Vierte.

Pistole: Knapp an Medaille und Quotenplatz vorbei gezielt

Für den ersten Paukenschlag, weil völlig überraschend, sorgte Michael Heise mit der Luftpistole. Der Junioren-Europameister von 2011 schoss nach einer schwächeren Auftaktserie (93) in der Qualifikation wie aus einem Guss: „Nach der 93 zu Beginn war ich etwas niedergeschlagen, aber ich habe dann in den letzten fünf Serien alles aus mir herausgeholt.“ Tolle 583 Ringe kamen am Ende zusammen und somit die erste Finalteilnahme bei einem Weltcup überhaupt: „Das Finale wollte ich genießen, und jeder Platz, den ich gut mache, ist ein Gewinn. Mit Platz fünf kann ich nicht unzufrieden sein, mit zwei Achtern auszuschießen, war natürlich ein kleiner Schönheitsfehler – das werde ich dann beim nächsten Mal beheben“, resümierte er. Im Finale schoss Heise gegen die gesamte Weltelite und zeigte keinerlei Respekt. Auf Platz drei liegend setzte er dann die Schüsse 17 und 18 „daneben“ (8,9 und 8,6) und schied aus. Bundestrainerin Barbara Georgi lobte ihn für seinen couragierten Auftritt: „Er hat in den letzten Monaten im Training gezeigt, dass er es kann. Beim IWK in München hat er mit zwei 579er Runden gezeigt, dass er stabil ist, aber die 583 zum Weltcupauftakt hätten wir ihm nicht zugetraut. Zwischendurch war er Dritter, und das hat ihn wohl aus dem Rennen genommen, dann hat er zwei Achter geschossen. Das gibt ihm Auftrieb fürs weitere Training und die weiteren Wettkämpfe.“ Ebenfalls gute Leistungen zeigten die weiteren DSB-Teilnehmer: Christian Reitz wurde 16. (578 Ringe), Michael Schwald 20. (577 Ringe), Philipp Grimm lieferte in der MQS-Wertung 576 Ringe.

Unmittelbar nach Heise zeigte Monika Karsch im Finale mit der 25m Sportpistole ihr Können. Die Regensburgerin hatte sich zuvor mit starken 585 Ringen als Sechste für das Finale qualifiziert: „Ich bin mit einer sehr guten Form hierhin gefahren, im Training lief es hervorragend und auch im Wettkampf konnte ich es gut umsetzen“, zeigte sie sich bereits nach der Qualifikation zufrieden. Im Finale erwischte Karsch einen ordentlichen Start mit jeweils drei Treffern bei den ersten drei Fünferserien. Nach nur einem Treffer in der vierten Serie drohte ihr gar das vorzeitige Aus, das sie jedoch mit makellosen Fünf abwendete. Eine weitere Runde überstand sie, ehe sie am Ende mit 25 Treffern den Wettkampf als Vierte beendete. „Natürlich ist es schade, die Medaille und den Quotenplatz knapp verpasst zu haben, aber wenn ich dieses Jahr gewinne, kommt der Quotenplatz auch. Wir haben ja noch einige Chancen. Ich bin in der Weltspitze vertreten. Und das ist wichtig, dass man sich dort immer wieder zeigt“, meinte sie. Und Georgi sagte: „Wir sind glücklich und zufrieden und total stolz, wie die Mehrzahl unserer Sportler ihr derzeitiges Leistungsvermögen zu diesem frühen Zeitpunkt umgesetzt haben. Es war der erste Wettkampf, der im Freien geschossen wurde. Das konnten wir in Deutschland noch nicht trainieren. Es gab zum Teil sehr viel Wind beim Präzisions-Wettkampf, was alle durchgehend gut gemeistert haben.“ Doreen Vennekamp scheiterte bei Ringgleichheit (584) um einen Innenzehner am Finaleingang, Michelle Skeries (Platz 47, 569) ließ vor allem im Duell zu viele Ringe liegen, Sandra Reitz schoss in der MQS-Wertung gute 579 Ringe.

Gewehr: Simon knapp am Finale vorbei

Nicht ganz so gut lief es an den ersten Tagen für die deutschen Gewehrschützen. Einzig Julia Simon „schnupperte“ mit dem Luftgewehr am Finale der besten acht Schützinnen, doch eine 9,4 im drittletzten Schuss machte alle Finalhoffnungen zunichte und bedeuteten mit 0,6 Ringen Rückstand auf Platz acht Rang 15 (627,5). Jolyn Beer (624,2, und Platz 39) und Jaqueline Orth (618,8, und Platz 67) „zeigten ordentliche Wettkämpfe und waren im Soll“, so Bundestrainer Claus-Dieter Roth. Im Kleinkaliber 3x40-Wettkampf lag Maximilian Dallinger nach dem Kniend- und Liegend-Anschlag im Bereich des Finaleingangs, doch ein schwaches Stehend-Schießen mit lediglich 373 Ringen ließ ihn auf Platz 46 (1161) abrutschen. Maximilian Wolf (Platz 47 und 1161) und André Link (Platz 51, 1159) hatten mit der Finalvergabe nichts zu tun, „alle haben deutliche Reserven und Luft nach oben“, so Roth.

 

Der deutsche Kader für Neu-Delhi

Gewehr*: Jolyn Beer (LG & KK), Lisa Müller (LG & KK), Jaqueline Orth (LG & KK), Julia Simon (LG), Maximilian Dallinger (LG & KK), André Link (LG & KK), Maximilian Wolf (LG & KK), Julian Justus (LG)

Pistole*: Julia Hochmuth (LP), Monika Karsch (LP & SP), Sandra Reitz (LP & SP), Michelle Skeries (SP), Doreen Vennekamp (LP & SP), Philipp Grimm (LP), Michael Heise (LP), Michael Schwald (LP), Christian Freckmann (SFP), Oliver Geis (SFP), Christian Reitz (LP & SFP), Aaron Sauter (SFP)

Trainer & Betreuer: Claus-Dieter Roth, Detlef Glenz, Barbara Georgi, Christian Pinno, Sebastian Rosner, Bodo Kretschmann

 

*LG = Luftgewehr KK = Kleinkaliber 3x40, LP = Luftpistole, SP = Sportpistole, SFP = Schnellfeuerpistole

 

Final-Zeitplan Neu Delhi (deutsche Zeiten)

Samstag, 23.2.: Luftgewehr Frauen (9.45 Uhr)

Sonntag, 24.2.: KK 3x40 Männer (8.15 Uhr) & Luftpistole Männer (10.15 Uhr) & Sportpistole Frauen (11.45 Uhr)

Montag, 25.2.: Luftgewehr Männer (9.45 Uhr)

Dienstag, 26.2.: KK 3x40 Frauen (8.15 Uhr) & Luftpistole Frauen (10.15 Uhr) & Schnellfeuerpistole (11.45 Uhr)

Mittwoch, 27.2.: Luftgewehr Mixed (7.45 Uhr) &  Luftpistole Mixed (10.45 Uhr)