Tradition

Eine gewisse Spannung beherrscht auch den nächsten großen Raum in der ersten Etage. Die beiden 1951 bzw. 1958 gegründeten Schießsportverbände, der Deutsche Schützenbund in der Bundesrepublik und der Deutsche Schützenverband in der DDR, werden in großen Vitrinenschränken parallel und einander direkt gegenüber liegend präsentiert.

Die gesamte Palette des Breitensports in der früheren DDR, der aufgrund der bevölkerungsübergreifenden Talentsuche für den Leistungssport viel stärker ausgebildet war, als dies jemals in einem westlichen Land der Fall sein konnte, ist im Museum mit den entsprechenden Objekten vertreten. Ebenso der sehr erfolgreiche Leistungssport, u.a. mit der Originalausrüstung von Hartmut Sommer, der bei den Schießsportweltmeisterschaften von 1966 in Wiesbaden (mit der Mannschaft) den ersten Weltmeistertitel im Sportschießen für die DDR gewann.

Die ausgestellte Sammlung besteht zum einen Teil aus Überlassungen, sprich: Schenkungen, meistens von den älteren und alten Leistungsträgern, die sehr daran interessiert sind, ihre Objekte gesichert zu wissen. Zum anderen besteht sie aus Leihgaben, besonders wenn es sich um Trophäen handelt, die sich seit der Wende im Besitz von wiedergegründeten Schützenvereinen befinden, oder aus Leihgaben des Suhler Schießsportzentrums.

Hervorstechende Objekte der Präsentation „Der Deutsche Schützenbund nach 1945“  sind u.a. die von Präsident Georg von Opel gestifteten Pokale aus den 1960er Jahren, die nicht immer schöne aber kunsthistorisch wertvolle Bronzeplastiken aus den 20er Jahren verwenden und die zum Teil auch reich vergoldete Unikate sind, oder der aus den frühen 1950er Jahren stammende sog. „Heuss-Pokal“, eine Stiftung des damaligen Bundespräsidenten. Ein Highlight der DSB-Ausstellung in diesem Bereich ist die komplette Ausrüstung des Goldmedaillengewinners der Olympischen Spiele von 1968, Bernd Klingner, inklusive seines Kleinkalibergewehrs.