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DSB schließt sich Ächtungskampagne von Anscheins-Kriegswaffen an

21.03.2005 00:00

Der Deutsche Schützenbund hat sich auf seiner Gesamtvorstandssitzung in Magdeburg eindeutig hinter die Ächtungskampagne von Anscheins-Kriegswaffen des Bundesministerium des Innern (BMI) gestellt und unterstützt damit vorbehaltlos diese Initiative der Bundesregierung.

 

Um die Verbreitung von Waffen zurückzudrängen, hatte das BMI diese Aktion angestoßen. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Fritz Rudolf Körper, erklärte dazu in einer Presseerklärung des Ministeriums: "Ziel unserer Initiative ist es, in Ergänzung der rechtlichen Instrumente eine Beschränkung bei der Verbreitung und Verwendung derartiger Gegenstände auf freiwilliger Basis herbeizuführen."

Der durch das neue Waffenrecht beim Bundesministerium des Innern zur Beratung des Bundesverwaltungsamts eingerichtete Fachbeirat für schießsportliche Fragen, der sich unter anderem aus Vertretern der anerkannten Schießsportverbände und den Waffenrechts- oder Sportreferenten der Länder zusammensetzt und dem seitens des Deutschen Schützenbundes Vizepräsident Jürgen Kohlheim angehört, hatte sich schon zuvor auf folgende Erklärung verständigt:

"Der Schießsport zählt in Deutschland zu den Sportarten, die ein breites Publikum ansprechen. Vor diesem Hintergrund sind sich die Mitglieder des Fachbeirates bewusst, dass die auf die Verbesserung der öffentlichen Sicherheit ausgerichteten Ziele des neuen Waffenrechtes nur dann erfolgreich umgesetzt werden können, wenn sich das schießsportliche Verbandswesen auf die Verhinderung einer möglichen missbräuchlichen Ausnutzung des Gesetzes verständigt. Es handelt sich konkret um den Missbrauch, der sich durch Nachbildungen und unbrauchbar gemachte Waffen mit dem Anschein vollautomatischer Kriegswaffen entwickelt hat.

In letzter Zeit sind zunehmend neben den erlaubnisfreien Softair-Waffen auch dem Waffengesetz unterfallende Druckluft- und Kleinkaliberwaffen auf den Markt gekommen, die den Anschein einer vollautomatischen Kriegswaffe erwecken. Die Nutzung dieser Waffen im Rahmen der Ausübung des Schießsports bei den anerkannten Schießsportverbänden wird für unerwünscht erklärt.

Die anerkannten Schießsportverbände erklären, dass sie ihrer Verantwortung in diesem Bereich gerecht werden, indem sie alles dafür tun werden, dass solche Waffen vom Schießbetrieb ausgeschlossen werden. Die Verwendung derartiger Waffen soll geächtet werden. Die Schießsportverbände werden entsprechende Hinweise in ihr Regelwerk aufnehmen und insbesondere bei der Jugendarbeit umsetzen."

Fritz Rudolf Körper: "Wir haben die Ächtungskampagne auch an das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herangetragen. Beide Ressorts werden gebeten, für den Bereich des Spielzeugs und des Jugendschutzes vergleichbare Aktionen, möglicherweise verbunden mit entsprechenden Aufklärungskampagnen, einzuleiten. Dies ist notwendig, weil es auch zu verhindern gilt, dass Gegenstände mit dem Aussehen von Kriegswaffen in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelangen."