Bundesliga

Dynamit Fürth führt überraschend die Tabelle an

11.10.2010 12:11

Als vor der Saison nach den Favoriten für die neue Bundesliga-Saison gefragt wurde, nannte niemand die SSG Dynamit Fürth. Doch nach den ersten beiden Wettkämpfen der 14. Serie haben die Franken in der als sehr stark eingeschätzten Luftgewehr-Gruppe Süd die Tabellenspitze erklommen. Gemeinsam mit dem SV Germania Prittlbach stehen sie verlustpunktfrei oben. Und noch etwas eint diese beiden Vereine: Sowohl Fürth als auch Prittlbach haben schon einen der als Favoriten eingeschätzten Münchener Vereine bezwungen.

Den Fürthern gelang dies am zweiten Wettkampftag mit dem 3:2-Erfolg über „Der Bund“ München. In einer Begegnung auf höchstem Niveau an den ersten vier Positionen fuhr das Top-Trio Alin Moldoveanu, Yvonne Yaekel und Melanie Hertel für Fürth die Siegpunkte ein. Im Ausländerduell blieb Münchens finnischer Neuzugang Henri Häkkinen gegen den Rumänen Moldoveanu chancenlos. Der zweite neue Trumpf des Teams von Trainer Johann Riederer, Silvia Rachl, stach an Position vier mit dem 396:395 über Magnus Weinberger. Fürth hatte allerdings Glück, dass Yaekel und Hertel ihre Stechen gegen Sportgewehr-Weltmeisterin Barbara Lechner und Norbert Ettner jeweils mit 10:9 gewannen. Fürth war mit einem glatten 5:0 über den chancenlosen Aufsteiger SV Herxheim im Tenniscenter Allach in München gestartet.

Der Gastgeber Bund hatte ebenfalls einen erfolgreichen Start beim 4:1 über Brigachtal hingelegt. Einzig der „Weltschütze des Jahres“, der Ungar Peter Sidi, gewann für das Team von Andreas Wiest an Position eins gegen Häkkinen, doch das übrige Quartett blieb komplett chancenlos gegen wie entfesselt aufschießende Münchener. 1977 Ringe zum Auftakt – das ist überragend. Brigachtal bügelte am zweiten Tag die Niederlage beim 5:0 über Herxheim aus. Der Aufsteiger geht, ohne Einzelpunkt nach zwei Wettkämpfen, einer schweren Saison entgegen.

In Affalterbach war ausgerechnet der heimische Schützenverein der Verlierer des Wochenendes. Das Team von Knut Boettig musste zwei bittere 2:3-Niederlagen einstecken. Die Schwaben waren allerdings bei den drei verlorenen Einzelpunkten gegen die SG Coburg, die ohne das Olympiasieger-Ehepaar Katarina und Matthew Emmons antrat, chancenlos, während sie am zweiten Tag den Titelfavoriten HSG München am Rande einer Niederlage hatten. Nachdem Yvonne Schlotterbeck, deutsche Starterin bei den Olympischen Jugendspielen, beim Stand von 1:2 durch das 10:9 im Stechen über Markus Stahuber an Position fünf für den Ausgleich gesorgt hatte, rettete einmal mehr Ausnahmeschützin Sonja Pfeilschifter ihrer HSG das Wochenende. Im Duell der WM-Starterinnen mit Beate Gauß gewann die Münchenerin ihrerseits das Stechen mit 10:9, nach einem 397:397-Remis nach den ersten 40 Schüssen.

Für die Münchener war dies so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit. Denn eine Nacht zuvor hatten sie gegen Prittlbach überraschend mit 2:3 verloren, und auch da war die Entscheidung in zwei Stechen an den Spitzenpositionen gefallen. Die HSG führte mit 2:1, als Pfeilschifter und der Österreicher Mario Knögler – der Neuzugang vom Bund München stand statt seines Landsmannes Thomas Farnik auf der Ausländerposition – gegen die Prittlbacher Bernhard Oswald und Bernhard Strempfl ins Stechen gingen. Doch erst unterlag Knögler nach 393:393-Remis mit 9:10, dann gab Pfeilschifter nach nur 390 Ringen der Spitzenschützen beider Vereine den entscheidenden Punkt mit 6:10 ab.

Für Prittlbach war dieses glückliche Ende des Auftakts am Samstagabend der Start in ein Traumwochenende. Denn mit der SG Coburg besiegte die Mannschaft von Trainer Ralf Horneber am Sonntag eine zweite Mannschaft, die eigentlich als stärker angesehen worden war. Erneut Oswald und Strempfl sowie Martina Pauly sicherten glatt die drei Einzelpunkte.

 

Bericht: Harald Strier