Geboren am 21. September 1912 in Bremerhaven, tritt er 1929 bei der SG Müllheim als Mitglied ein und wird schnell Badischer Meister in der Jugendschützenklasse. Seinen ersten nationalen Meistertitel feiert er 1935 und nimmt im gleichen Jahr an den Weltmeisterschaften in Rom teil. Walter Gehmann wird 1939 Weltmeister in Luzern und stellt mit dem Gewehr einen Weltrekord auf.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges engagiert sich Walter Gehmann neben seiner sportlichen Karriere als Funktionär. Nicht zuletzt dank seiner intensiven Bemühungen und seiner vielen Kontakte kann die Wiedergründung des Deutschen Schützenbundes im Jahre 1951 stattfinden.

Als erster Bundessportleiter des wiedergegründeten Verbandes nimmt er 1952 an den Olympischen Spielen in Oslo teil und wird anschließend von 1953 bis 1960 Bundestrainer der deutschen Gewehrschützen. Nach seiner Teilnahme an der WM 1954 in Caracas beendet er ein Jahr später seine sportliche Laufbahn mit 24 Deutschen Meistertiteln.

Neben seinem Engagement als Sportler und Funktionär gründet Walter Gehmann 1949 in Karlsruhe seine eigene Firma und führt das Unternehmen zu einem der erfolgreichsten Hersteller von Schießsporterzeugnissen weltweit.

Sein Ideenreichtum und seine Erfindungen sind legendär, über 100 nationale und internationale Patente wurden ihm bestätigt. Walter Gehmann entwickelte zusammen mit anderen führenden Unternehmen viele Dinge, die für einen Sportschützen der heutigen Zeit selbstverständlich sind, ganz gleich, ob Schießbrille, Schießbekleidung, Iris-Diopterscheibe oder sogar die Sportgeräte selbst.

Für seine Leistungen und Verdienste zum Wohle des deutschen Schützenwesens wurden ihm höchste Ehrungen zuteil. Bereits 1954 erhielt er von Bundespräsident Theodor Heuss persönlich als erster deutscher Sportschütze nach dem Krieg das Silberne Lorbeerblatt. Der Deutsche Schützenbund zeichnete Walter Gehmann 1971 mit dem Ehrenring und im Jahre 1978 mit der Ehrenmitgliedschaft aus.