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DSB kritisiert GEMA-Tarifreform

19.06.2012 14:20

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) plant zum 1. Januar 2013 eine Tarifreform. Statt bisher elf Veranstaltungstarife sollen zukünftig nur noch zwei Tarifmodelle zur Anwendung kommen. Gerade bei großen Veranstaltungen mit höheren Eintrittsgeldern - die beim Einsatz von Livemusik nicht unüblich sind - sind dabei massive Gebührensteigerungen geplant.

Der Deutsche Schützenbund setzt sich im Sinne seiner 1,4 Millionen Mitglieder in den 20 Landesverbänden entschieden gegen diese ungerechtfertigten Kostensteigerungen ein. Sie gingen insbesondere zu Lasten der 15.000 Vereine unter seinem Dach.

DSB-Vizepräsident Jürgen Kohlheim erklärte dazu: "Unsere Mitglieder in den Schieß- und Bogensportvereinen sind in herausragender Weise ehrenamtlich und für unsere Gesellschaft aktiv. Dazu gehören auch die beliebten Schützenfeste und -bälle, die vielerorts eine feste kulturelle Größe darstellen. Die geplanten Tariferhöhungen der GEMA von teilweise mehreren hundert Prozent sind nicht akzeptabel. Sie gefährden das Vereinsleben massiv und sind in ihrer Höhe völlig unverhältnismäßig."

Die vom Deutschen Schützenbund erstellten Vergleichsrechnungen belegen, dass sich nach den Plänen der GEMA ab 2013 insbesondere Veranstaltungen in großen Hallen und mit Eintrittsgeldern von über zehn Euro pro Person drastisch verteuern würden. Demgegenüber fallen die in Aussicht gestellten Tarifsenkungen vergleichsweise gering aus: Von ihnen können nur Veranstaltungen profitieren, die mit sehr geringen Veranstaltungsflächen und Eintrittspreisen auskommen, was gerade bei Schützenfesten und -bällen unrealistisch ist. Für einen großen Schützenball mit Livemusik würden statt bisher etwa 850 Euro demnach 3.090 Euro fällig. Dies bedeutet eine Preissteigerung von fast 300 Prozent. Und selbst bei kleineren und mittleren Tanzveranstaltungen zeichnet sich beinahe eine Verdoppelung der abzuführenden GEMA-Tantiemen ab.

Jürgen Kohlheim dazu: "Nimmt man an, dass lediglich zehn Prozent aller Schützenvereine in Deutschland - das wären etwa 1.500 Vereine - solche Veranstaltungen durchführen, würden sich Mehrkosten für unsere Vereine in Höhe von fast 500.000 Euro pro Jahr ergeben. Eine so drastische Kostensteigerung kann nicht die Zustimmung des Deutschen Schützenbundes finden!"

Der Deutsche Schützenbund setzt sich daher gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund sowie weiteren Sportverbänden dafür ein, dass die Tarifreform der GEMA nicht zu Lasten der Sportvereine in unserem Land geht. Aus diesem Grund ist bereits ein zeitnahes Gespräch mit der GEMA zu diesem wichtigen Thema geplant.

Beitrag: Benjamin Zwack