Olympische Spiele

Waffenstörung verhindert Finaleintritt

01.08.2012 14:47

Eine Waffenstörung hat Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) den Eintritt in das Finale mit der Sportpistole bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) gekostet. Zum Ende des Vorkampfe streikte ihre gewohnte Pistole, die Bronzemedaillengewinnerin von Peking 2008 nahm die Ersatzwaffe und beendete ihren Wettkampf mit 582 Ringen, die dann nur zu Platz 12 reichten. Mit einem Ring mehr hätte sie das Stechen um das Finale erreicht. Claudia Verdicchio-Krause (Buchheim) belegte mit 578 Zählern den 26. Rang.

 

Die gebürtige Mongolin, die seit den Europameisterschaften 2002 in Thessaloniki (Griechenland) für den Deutschen Schützenbund an den Start geht, hatte bereits im Präzisionsdurchgang den Grundstein für ein erfolgversprechendes Abschneiden gelegt.

Nach einer 97er-Serie zu Beginn des Wettkampfes ließ Munkhbayar Dorjsuren zunächst einen Durchgang von 99 Ringen folgen und schaffte im letzten Durchgang 98 Ringe. Dies ließ große Hoffnungen im deutschen Lager zu, denn hinter Jangmi Kim (Südkorea), die 298 Ringe erzielte, und Tanyaporn Prucksakorn (Thailand), die mit 295 Zählern aus dem ersten Halbprogramm herauskam, lag die Münchnerin auf Rang drei vor dem Duelldurchgang.

Auch die zweite Hälfte des Vorkampfes begann mit 96 und 98 Ringen ordentlich, doch dann passierte der 43-Jährigen zu Beginn der dritten Serie diese Waffenstörung. Sie musste zunächst einen Schuss nachholen und während alle anderen Konkurrentinnen die letzte Serie abschlossen, musste sie die letzten fünf Schüsse zusammen mit einer Leidensgenossin, deren Waffe ebenfalls streikte, mit der Ersatzwaffe nachholen. Dadurch ein wenig aus dem Rhythmus gekommen, folgte eine 46er-Serie zum Schluss, die letztlich zu einem Gesamtergebnis von 582 Ringen nach der Qualifikation führte.

Das bange Warten begann, denn die zweite Hälfte des Teilnehmerfeldes startete kurz nachher und dort befanden sich unter anderem die beiden Führenden Jangmi Kim und Tanyaporn Prucksakorn sowie weitere sehr gute Schützinnen.

Kurz vor dem Ende der Qualifikation zeichnete sich ab, dass die Deutsche die Endrunde nicht mehr errei-chen würde, denn von hinten zogen Kira Mozgalowa (Russland), Zsofia Csonka (Ungarn), Maria Grozdewa (Bulgarien), Zorana Arunovic (Serbien) und Yong Suk Yo (Nordkorea) noch an der unglücklichen Munkhbayar Dorjsuren vorbei.

"Ich hatte die Medaille schon um den Hals. Leider ist mir so etwas in meinem ganzen Leben noch nicht passiert. Dabei schieße ich schon ein halbes Leben lang", so die traurige Schützin nach ihrem Wettkampf, "wenn ich schlecht geschossen hätte, okay. Aber ich war selbstbewusst, in Topform und war voll oben dabei. Dann passiert so etwas."

Bundestrainer Peter Kraneis: "Der Repetierschlitten klemmte. Wir tauschten dann das Gerät mit der Ersatzwaffe, um kein weiteres Risiko einzugehen, denn ein weiterer Defekt hätte automatisch das vorzeitige Aus bedeutet."

Claudia Verdicchio-Krause (Foto) begann ihren Präzisionsdurchgang mit zwei Serien zu 96 Ringen, bevor sie mit einem 97er-Durchgang diesen ersten Teil abschloss. Mit insgesamt 289 Ringen stand sie damit auf Rang 19. Mit dem gleichem Ergebnis wie im Präzisionsdurchgang schloss sie ihren Wettkampf ab.

Mit dem Olympischen Rekord von 591 Ringen ging Jangmi Kim als führende Schützin in das Finale, wo sie nach 201,4 Ringen mit einem Gesamtergebnis von 792,4 Ringen die Goldmedaille gewann. Zweite wurde Ying Chen (China) mit 791,4 Zählern (Vorkampf 585/Finale 206,4) vor Olena Kostevych (Ukraine), die sich mit 788,6 Ringen (Vorkampf 585/Finale 203,6) die Bronzemedaille sicherte.

Alle Ergebnisse der olympischen Schießwettbewerbe finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.

Fotos: © picture alliance