Weltcup

Fünf Medaillen für die deutschen Para-Sportschützen

09.10.2017 22:30

Mit insgesamt fünf Medaillen im Gepäck sind die deutschen Para-Sportschützen vom Weltcup in Osijek (Kroatien) zurückgekehrt. Mit zwei Silbermedaillen und weiteren Top-Platzierungen hat vor allem Silbermedaillengewinnerin von Rio, Natascha Hiltrop (Heringen/Foto), auf ganzer Linie überzeugt. Cheftrainer Rudi Krenn (Hauzenberg) bilanzierte: „Mit den fünf Medaillen und insgesamt zehn Finalplatzierungen sind wir sehr zufrieden.“

Trotz einer merklichen Erkältung präsentierte sich die 24-Jährige auch beim Saisonabschluss in Osijek in ausgezeichneter Form: Mit zwei Silbermedaillen und zwei vierten Plätzen untermauererte sie erneut ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze in gleich vier paralympischen Disziplinen.

Nach Silber im Stehendschießen mit dem Luftgewehr, einer Weltklasseleistung in der Qualifikation von 414,3 Ringen und im Finale mit 247,0 Zählern, sowie Team-Silber im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr zusammen mit Elke Seeliger aus Weyhe, die auf 612,5 Zähler kam, und Bernhard Fendt aus Memmenhausen mit 611,7 Ringen, erreichte Natascha Hiltrop auch im Liegendschießen mit dem Luftgewehr (Qualifikation 632,4/Finale 209.9) und im Einzelwettkampf mit dem Kleinkalibergewehr (Qualifikation 618,1/Finale 204,8) zweimal den guten vierten Platz. Nur jeweils wenige Zehntelringe fehlten ihr am Ende zu erneutem Edelmetall.

Eine weitere Einzelmedaille sicherte sich Elke Seeliger im Stehendschießen mit dem Luftgewehr. Mit 406,0 Ringen in der Qualifikation und 219,2 Zählern im Finale gewann sie verdient die Bronzemedaille. Die mehrfache Paralympics-Medaillengewinnerin Sabine Brogle aus Altdorf schoss in der Qualifikation mit 404,5 Ringen ein passables Ergebnis, wurde aber dann im Finale in aussichtsreicher Position liegend beim 14. Schuss durch einen technischen Defekt beim Ladevorgang, der dann als Null gewertet wurde, an einem durchaus möglichen Podiumsplatz gehindert.

Bei den Männern konnte der 37-jährige Ex-Vizeweltmeister Kevin Zimmermann aus Wissen in seiner Paradedisziplin, dem Stehendschießen mit dem Luftgewehr, mit einer Weltklasseleistung von 618,5 Zählern in der Qualifikation ebenfalls überzeugen. Mit guten 223,5 Ringen im Finale holte er eine weitere Bronzemedaille für das deutsche Team.

Auch der mehrfache Paralympics-Medaillengewinner Josef Neumaier (Altötting) schoss mit 1142 Ringen im anspruchsvollen Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr ein starkes Ergebnis. Im hochkarätigen besetzten Finale spielte er dann seine ganze Routine aus und wurde mit 433,0 Zählern hinter dem zweifachen Silbermedaillengewinner von Rio, Abdulla Sultan Alaryani (Vereinigte Arabische Emirate), und dem Paralympics-Sieger von Rio in dieser Disziplin, Laslo Suranji aus Serbien, mit der Bronzemedaille belohnt.

Im Dreistellungskampf der Frauen wurden aufgrund von zu wenig Starterinnen keine Medaillen vergeben. Elke Seeliger und Natascha Hiltrop demonstrierten mit zwei Weltspitzenleistungen von 572 und 571 Ringen eindrucksvoll ihr großes Leistungspotenzial.

Der 29-jährige Michael Beutel aus Oettingen etablierte sich in der Wettkampfklasse SH2 auf Anhieb in der neuen paralympischen Disziplin in der Weltspitze. Das Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr steht bei den Paralympischen Spielen 2020 in Tokio erstmals auf dem Programm. Mit 612,3 Ringen in der Qualifikation und 203,2 Zählern im Finale wurde Michael Beutel hervorragender Vierter. Mit dem Luftgewehr  belegte Beutel im Liegendschießen mit 630,2 Zählern den elften und im Stehendschießen mit 622,7 Ringen den dreizehnten Rang.

Nach dem Saisonabschluss beim IPC Weltcup in Osijek meinte Cheftrainer Rudi Krenn: „Die insgesamt elf Einzelmedaillen, die wir in der post-paralympischen Saison bei den drei IPC Weltcups in Al Ain (Vereinigte Arabische Emirate), Stettin (Polen) und Osijek (Kroatien) gesammelt haben, machen Hoffnung für die kommende Weltmeisterschaft 2018 in Cheongju (Südkorea), bei der es dann bereits um die ersten Quotenplätze für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio geht.“