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DSB und EGS vereinbaren Zusammenarbeit für UNESCO-Aufnahme

22.01.2018 14:06

Auf Schloss Merode zwischen Köln und Aachen trafen sich DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und der 1. Vizepräsident Lars Bathke mit Vertretern des Präsidiums der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), um die Bewerbung für das Schützenwesen um Aufnahme in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ der UNESCO zu besprechen.

Bereits jetzt sind das Schützenwesen und unterschiedliche regionale Schützenbräuche in mehreren europäischen Ländern als nationales immaterielles Kulturerbe offiziell anerkannt, zuletzt wurde das „Schützenwesen in Deutschland“ im Dezember 2015 in das deutsche Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Präsident von Schönfels hatte im November 2017 die Initiative ergriffen, alle europäischen Akteure auf dem Gebiet der Schützentradition und Kultur an einen Tisch zu bringen, um sich über das internationale Verfahren und die weiteren Schritte zu beraten. „Wir halten es für wünschenswert und notwendig,“ so von Schönfels, „die Sichtbarkeit unserer Traditionen und das Bewusstsein für ihre Bedeutung noch weiter zu stärken, und streben deshalb die Aufnahme des Schützenwesens auf die weltweite UNESCO-Liste an. Dazu bedarf es der Zusammenarbeit aller Schützengemeinschaften und Gruppen, die sich als Träger des kulturellen Erbes des Schützenwesens insgesamt oder einer Facette davon verstehen.“

Auf Schloss Merode wurde nun zunächst grundsätzlich die Kooperation von Deutschem Schützenbund und EGS für den Bewerbungsprozess beschlossen. Die EGS, die schon bei der Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis Partner des DSB gewesen war, vertritt als europäischer Dachverband die Interessen der historischen Schützenbruderschaften, die vor allem im Rheinland und in den Benelux-Ländern, aber auch in Polen, Österreich und der Schweiz verbreitet sind. In einigen Regionen sind die nationalen Anerkennungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Die Deutsche UNESCO-Kommission mit Sitz in Berlin soll gebeten werden, das anstehende komplizierte und in jedem Fall mehrjährige Verfahren mit dem Ziel eines multinationalen Eintrags in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit beratend zu begleiten. DSB- und EGS-Vertreter vereinbarten weitere gemeinsame Schritte, die Aufnahme des Schützenwesens in die jeweiligen nationalen Kulturerbeverzeichnisse zu unterstützen, Gemeinsamkeiten der vielfältigen Traditionen herauszuarbeiten und eine fundierte wissenschaftliche Expertise, die für den Erfolg der Bewerbung entscheidend sein dürfte, vorzubereiten.

Foto von links: EGS-Vizepräsident Andzej Wegner, EGS-Präsident Charles-Louis Prinz von Merode, DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, Ansgar Heveling MdB, 1. DSB-Vizepräsident Lars Bathke, EGS-Generalsekretär Peter-Olaf Hoffmann.