Berichtsheft zum 63. Deutschen Schützentag

38 63. Deutscher Schützentag Berichte raus Verschiebungen zum ursprünglichen Plan ergeben. Abweichungen zur Planung waren sowohl in positiver, durch den Wegfall von Ausgabenpositionen, als auch in negativer Form, durch Zusatzkosten zur Erfüllung der Auflagen oder ausgebliebene Einnahmen durch geringere Teilnehmerzahlen, zu verzeichnen gewesen. Erfreulicherweise konnte ein Großteil der Veranstaltungen aber im Jahr 2021 wieder durchgeführt und der finanzielle Rahmen insgesamt eingehalten werden. Für das Jahr 2022 musste zunächst ein erneuter Verlust bei den Mitgliedsbeiträgen verkraftet werden. Auch wenn ein Rückgang von 1,6% im Vergleich zu anderen Sportarten als moderat angesehen werden konnte, wirken sich die Rückgänge der Mitgliedsbeiträge in den vergangenen Jahren deutlich auf die weitere Haushaltsplanung des Verbandes aus. Erfreulich ist, dass wir für das Jahr 2023 wieder einen leichten Mitgliederzuwachs von 0,8% verzeichnen konnten. Ein weiterer Punkt, der den Haushalt 2022 belastet hat, war die intensive Betriebsprüfung der Jahre 2017 bis 2019. Nach acht ungeprüften Jahren durch das Finanzamt war insbesondere der Vorsteuerabzug im Rahmen des Neubaus des Bundesstützpunktes Anlass für die Prüfung. Auch wenn das finanzielle Ergebnis eine Belastung des Jahres 2022 darstellt, muss wie auch im Bericht der Rechnungsprüfer festgehalten, die Absicherung des Vorsteuerabzug im Rahmen des Neubaus in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro als Erfolg angesehen werden. Darüber hinaus war das Jahr 2022 durch die Auswirkungen der hohen Inflation im Zuge des Ukrainekriegs geprägt. Für das Jahr 2022 konnten wir durch intensives Kostenmanagement, Einsparungen und Umplanungen, die Mehrbelastungen noch gut kompensieren. Allerdings treffen uns diverse Kostensteigerungen durch zuvor abgeschlossene Verträge erst mit zeitlichem Versatz in den nun folgenden Jahren. Wir werden weiter versuchen Einsparungen zu erzielen, indem wir unsere Ausgaben weiter stets kritisch überprüfen, unsere Controlling-Systeme konsequent ausbauen und die zusätzlichen Analysemöglichkeiten im Zuge der Digitalisierung des Finanzbereichs nutzen. Ein Dank geht in diesem Zusammenhang noch einmal an die Rechnungsprüfer des Deutschen Schützenbundes, die im Zuge ihrer Prüfungshandlungen mittlerweile auch verstärkt die Prozesse und Systeme der Finanzabteilung prüfen und sich an dieser Stelle aktiv in deren Gestaltung einbringen. Wie immer möchte ich mich zum Abschluss auch beim Präsidium, dem Gesamtvorstand, der Belegschaft der Bundesgeschäftsstelle und den Mitgliedern in den Vereinen des Deutschen Schützenbundes für die Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Gerd Hamm Vizepräsident Finanzen Präsidium, die Empfehlungen und Hinweise der Rechnungsprüfer und des Bundesausschuss Finanzen aufnehmend, entschlossen, bei der Delegiertenversammlung anlässlich des Deutschen Schützentages im Heidekreis einen Antrag auf Beitragsanpassung zu stellen. Nicht aus einer akuten Notlage heraus, sondern im Sinne einer vorausschauenden, verantwortungsbewussten Finanzplanung für die Zukunft des Gesamtverbands. Geplant ist eine Erhöhung der Beiträge über alle Altersbereiche um 50 Cent zum 01.01.2025 sowie um weitere 50 Cent zum 01.01.2027. Wohlwissend, dass eine Beitragserhöhung nie ein angenehmes Thema ist und nie zum passenden Zeitpunkt kommt, würde ich mich dennoch über eine sachlich objektive Auseinandersetzung mit dem Thema freuen. Denn die Gründe, weshalb die Erhöhung nötig wird, sind gleichermaßen vielfältig wie nachvollzieh- und belegbar. Die Steigerungen der Energiepreise und weiterer Sachkosten in Folge des Ukrainekriegs sowie die allgemeine Inflationsratensteigerung, die uns alle in allen Lebensbereichen treffen, den Deutschen Schützenbund aufgrund seiner Größe aber in besonderem Umfang, sind dabei neben zusätzlichen Aufgaben – wie z.B. die Interessenvertretung zum Thema bleihaltige Munition –, die in den letzten Jahren hinzugekommen sind, nur zwei Aspekte, die bei gleichbleibenden bzw. zum Teil sogar sinkenden Einnahmen zu negativen Jahresabschlüssen führen. Zurzeit können wir noch von den Rücklagen zehren, die über die letzten Jahre aufgebaut wurden und damit die negativen Haushaltsabschlüsse der Jahre 2022 bis 2024 ausgleichen. Über diesen Zeitraum hinaus würde die Rücklage jedoch so weit reduziert werden, dass uns die Handlungsfähigkeit und Flexibilität abhanden ginge, die ein Bundesverband nun mal braucht. Denn die öffentliche Förderung des Bundes für unseren Leistungssport oder auch für die Ausrichtung internationaler Veranstaltungen in Deutschland, aber nicht zuletzt auch die Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge gehen meist erst zum Ende des ersten Quartals eines Jahres auf dem Konto des Deutschen Schützenbundes ein. Bis dahin müssen häufig aber schon die Zahlungen für mehrere Weltcups, Europameisterschaften und weitere internationale Leistungssportmaßnahmen erfolgen. Auch die Zahlung der Personalkosten im ersten Quartal muss abgesichert werden. Wir müssen also in der Lage sein, zu Beginn des Jahres in Vorleistung treten zu können. Eine detaillierte Darstellung zu der geplanten Beitragsanpassung finden Sie im Antrag zur Beitragsanpassung in diesem Delegiertenheft. Ich kann Ihnen versichern, wir haben uns diesen Schritt nicht leicht gemacht. Umso mehr möchte ich Sie um Ihre Unterstützung des Antrags auf Beitragsanpassung bitten, um unseren Deutschen Schützenbund auch in Zukunft handlungsfähig zu halten. Entwicklungen 2021/2022 Die Corona-Pandemie hat auch das Jahr 2021 im Deutschen Schützenbund noch erheblich geprägt. Finanziell hatten sich da-

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