Deutsche Meisterschaften

DM Pistole/KK-Gewehr Hannover: Senioren zeigen starke Leistungen

08.10.2019 11:00

Älter werden heißt auch besser werden – so lautete scheinbar das Motto der Senioren bei der Deutschen Meisterschaft Auflage (3.-6. Oktober) in Hannover. Über 1400 Sportler kämpften mit dem Kleinkaliber und der Pistole um den begehrten Meistertitel.

Foto: Eckhard Frerichs/NSSV / Über 1400 Senioren kämpften in Hannover um den Deutschen Meistertitel.
Foto: Eckhard Frerichs/NSSV / Über 1400 Senioren kämpften in Hannover um den Deutschen Meistertitel.

Katharina Zakrzewski-Hofmann (Schützenverein Ettlingen / Seniorinnen III) packt im 66. Lebensjahr noch einmal richtig an. „Das war ein perfektes Jahr für mich“, so die neue Deutsche Meisterin mit der Luftpistole bei den Senioren III, die bereits bei den World Masters vor wenigen Wochen einen Dreifach-Triumph feierte. Mit 8,0 Ringen Vorsprung und einem klasse Ergebnis von 310,6 Ringen deklassierte sie die Konkurrenz. Mit diesem Ergebnis hätte sie auch bei ihren jüngeren Kollegen noch locker mithalten können. Zum Vergleich: Marion Münch (SV Willmandingen) gewann mit 309,9 Ringen bei den Senioren I, Bernd Heinze (PSV Olympia Berlin) mit 310,7 Ringen bei den Senioren II, Martin Härter (Bgl. SG 1433-Freischütz 1875 Schwein) mit 310, 6 Ringen bei den Senioren III. Bernd Rahn (Nord-Berliner SGem) und Horst Lindner (SV f. Groß- und Kleinkaliberschießen Hannover) siegten bei den Senioren IV beziehungsweise V. Seit mehr als 40 Jahren ist Zakrzewski-Hofmann aktive Schützin, begann 2012 mit dem Auflageschießen, denn irgendwann „ließ die Kondition nach“ und seither fand man sie jedes Jahr bei der Deutschen Meisterschaft auf dem Treppchen – bis auf das Jahr 2018, als ihr eine Waffenstörung einen Strich durch die Rechnung machte. Denn die ehrgeizige Schützin stand nicht nur mit der Luftpistole in diesem Jahr ganz oben auf dem Treppchen, sondern schoss sich auch mit der Sportpistole mit fantastischen 299 Ringen an die Spitze. Bei den Senioren I siegte Thomas Beh (KKSV Buchholz) mit 298 Ringen.

Blass: „Beim Schießen sind wir Konkurrenten, danach Freunde.“

Ein enges Duell um den Meistertitel gab es bei den Senioren I in der Disziplin Freie Pistole. Sowohl Markus Blass (SV St. Hub. Saarlouis-Fraulautern) als auch Valerius Rack (SG 1868 Bad Berneck) beendeten ihren Wettkampf mit 290 Ringen.  Doch Blass hatte am Ende – danke besserer Serienreihenfolge – die Nase vorne. Sein Teamkollege Ralf-Peter Müller, mit dem er seit seiner Kindheit am Schießstand steht, landete auf Rang drei. „Seither kämpfen wir gegeneinander. Das motiviert und pusht einen nach oben“, erzählt Blass und fügt hinzu: „Beim Schießen sind wir Konkurrenten, danach sind wir Freunde.“ Fast täglich trainieren sie mindestens eine Stunde, um gemeinsam auf Titeljagd zu gehen. Blass selbst war in jungen Jahren Nationalkadermitglied und schaffte es bis zur Europameisterschaft. Und noch immer liebt er das Pistolenschießen und vor allem „den Kampf gegen sich selbst“. Deutscher Meister bei den Senioren III wurde Peter Römer (SGes Niederstotzingen).

Foto: Eckhard Frerichs/NSSV / Die Mannschaft des PSV Olympia Berlin gewann alle drei Pistolen-Mannschaftstitel bei den Senioren II.
Foto: Eckhard Frerichs/NSSV / Die Mannschaft des PSV Olympia Berlin gewann alle drei Pistolen-Mannschaftstitel bei den Senioren II.

Dreifacherfolg für  die Senioren des PSV Olympia Berlin

Eine schier unschlagbare Mannschaft war in diesem Jahr, die nach eigenen Aussagen  „beste Trainingsgruppe Deutschlands“, des PSV Olympia Berlin mit den Schützen Michael Schröter, Bernd Heinze und Andreas Eckhardt. Dreimal Mannschaftsgold (25m Sportpistole / Freie Pistole / Luftpistole Senioren II) holte das Team aus Berlin. Mehr geht nicht. „Wir sind eine geile Mannschaft“, so Eckhardt, der mit seiner eigenen Leistung selbst wenig zufrieden war. Doch mit seinen 20 Jahren Bundesligaerfahrung weiß er auch, dass es manchmal ein starkes Team im Rücken braucht, um gemeinsame Erfolge zu feiern.

KK-Gewehr: Doppelgold für Reiner Arenz und Manfred Hein

Zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen stand hingegen Christa Denks (SV Rickensdorf v. 1876 / Seniorinnen I) in der Disziplin KK 50m. 312,2 Ringe brachten ihr den Titel ein. „Ich habe mir gedacht: Was andere können, das kann ich auch“, verrät Denks ihr Erfolgsrezept. Erst vor knapp zehn Jahren begann sie mit dem Schießsport, musste erst lernen mit der Nervosität bei Wettkämpfen umzugehen, aber „dieses Jahr war ich sehr ruhig“. Es war der Grundstein ihres Erfolgs. Gleich zwei Titel räumte Reiner Arenz (St. Seb. SpSch Rheinbach / Senioren I) ab. Sowohl auf 50 Meter als auch auf 100 Meter ließ er die Konkurrenz hinter sich, die ihm bereits ein ordentliches Paket vorlegte. „Ich gehe lieber als Angreifer in den Wettkampf“, so Arenz, der vor allem immer an die Mannschaft dachte: „Sie stand im Fokus.“ Statt mit der Mannschaft, klappte es dann aber im Einzel:  „Ab dem 20. Schuss geht dann die Pumpe, denn man sieht, was man auf der Uhr stehen hat. Der Kopf macht dann Kopfkino.“ Ewald Schäfer (SG Untermain 1979 / Senioren II), Manfred Hein (SC Tell Schmalbroich 1932 / Senioren III), Gisela Mast Großmann (SV Althengstett / Seniorinnen III), Wolfgang Mau (SV f. Groß- u. Kleinkaliberschießen Hannover / Senioren IV) und Norbert Klempert (PSV Olympia Berlin / Senioren V) durften sich ebenfalls über einen Titel auf der 50-Meter-Distanz freuen. Mit dem Kleinkaliber auf 100 Meter siegten zudem Brigitte Friedrichs (SSC Fockbeck / Seniorinnen I) mit 316,2 Ringen, Helmut Keuchen (Karls-SGi Aachen 1198 / Senioren II) mit 317,0 Ringen, Manfred Hein (SC Tell Schmalbroich 1932 / Senioren III) mit 316,1 Ringen und Regina Potstawa (Siegburger SV st. Hub. 08 / Seniorinnen III). Den Titel bei den Senioren IV und V holten sich Willi Pick (St. Seb. SpSch Rheinbach) und Hilmar Leuck (Schützenverein Diana Eschelbach).

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