Deutsche Meisterschaften

Dramatik pur auf der Olympiaschießanlage

24.08.2003 00:00

Vor voll besetzten Zuschauerrängen zeigten die Luftgewehrschützen einen Wettkampf, der an Spannung kaum zu überbieten war. Maik Eckhard (Dortmund/Foto Mitte) und Frank Köstel (Odenheim/Foto links) lieferten sich einen packenden Zweikampf um den Titel eines Deutschen Meisters.

 

Der permanente Führungswechsel zwischen den beiden Schützen an der Spitze hatte es in sich. Mehrmals trennten die beiden gegen Ende des Finals nur ein Zehntelpunkt – der knappste Abstand, den es im Sportschießen gibt. So stand es auch vor dem letzten Finalschuss, bei dem Maik Eckhard mit einer 10,3 vorlegte und das Publikum nun in spannender Erwartung auf den letzten Schuss von Frank Köstel wartete. Der Badener, der für den Deutschen Schützenbund in dieser Disziplin einen von zwei Quotenplätze für Athen gewinnen konnte, ließ sich fast die gesamten 75 Sekunden Zeit. Dann fiel der Schuss – 9,2 – Maik Eckhard riss den Arm hoch, er war neuer Deutscher Meister mit 696,4 Ringen.

Frank Köstel reichten die 695,2 Ringen ganz hauchdünn zum zweiten Platz, denn nur ein Zehntelring dahinter war Torsten Krebs (Waldsee/Foto rechts) zu finden, dem für 695,1 Ringe die Bronzemedaille überreicht wurde. Er wiederum konnte im letzten Durchgang noch Jürgen Wallowsky (Hof) verdrängen, der bis dahin während des gesamten Finals auf Rang drei gelegen hatte.

Einen Start-Ziel-Sieg feierte Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto links) im Sportgewehr der Damen. Sie war mit 586 Ringen und damit drei Zählern Vorsprung vor Barbara Lechner (Krün/Klais) in dieses Finale gegangen, in dem Barbara Lechner die beste Endrunde mit exakt 100,0 Ringen schoss und etwas näher an die mehrfache Weltmeisterin und Weltschützin der Jahre 1998 und 1999 heran kam. Gereicht hat es am Ende aber nicht, denn Sonja Pfeilschifters 684,7 Ringe waren nach Abschluss der zehn Finalschüsse das Ergebnis der Deutschen Meisterin. Barbara Lechner kam auf 683,0 Ringe, gewann damit Silber und Birgit Dorfner (Landshut) kam mit 677,8 Ringen schließlich auf Rang drei.

Bei den Junioren gewann Andreas Wunsch (Bad Schönborn) den Luftgewehr-Wettbewerb mit 694,4 Ringen vor Dirk Leiwen (Paderborn), der 693,3 Ringe am Ende auf seinem Erfolgskonto hatte. Sebastian Höfs (Bannetze) wurde auf dem dritten Rang mit 692,4 Ringen notiert. Im Sportgewehr der Juniorinnen war Julia Ziegler (Neumarkt) mit ihren 675,3 Ringen nicht zu schlagen. Sie wurde Deutsche Meisterin vor Claudia Keck (Isen) mit 675,0 Ringen und Beate Gauss (Bad Herrenalb) mit 674,5 Ringen.

Ralf Schumann (Stockheim) zeigte am frühen Abend seine Überlegenheit in der Olympischen Schnellfeuerpistole. Mit über zehn Ringen Vorsprung und 691,9 Zählern insgesamt gewann der Doppelolympiasieger den Deutschen Meistertitel. Ein Shoot-off entschied über Silber und Bronze. Marcel Goelden (Warburg) und Tim Damerau (Warstein) hatten beide nach dem Finale 681,8 Ringe erzielt. In der Stechserie hatte Goelden dann die besseren Treffer und gewann das Duell mit 48,3 gegenüber 47,9 Ringe, die für Damerau auf der Anzeigetafel standen.

Auf der Wurfscheibenanlage wurde heute Nachmittag auch die erste Entscheidung ausgetragen. Christine Brinker (Ibbenbüren/Foto links), die 2001 zum ersten Mal in einem Finale stand, 2002 dann den Titel im Skeetschießen schon gewann, konnte heute ihren Titel mit 90 Treffern verteidigen. Die 22-jährige Westfälin war schon mit 69 Treffern als Erste ins Finale gegangen und konnte ihren Vorsprung vor Elke Schmitt (Treia) sogar noch ausbauen. Elke Schmitt hatte 67 Treffer nach dem Vorkampf und beendete den Wettkampf mit 85 Treffern. Gerlinde Kalupa (Berlin) gewann die Bronzemedaille mit 83 Treffern.

Nachzureichen ist ein Ergebnis vom gestrigen Abend. In der Freien Pistole der Junioren siegte Sebastian Rosner (Traunstein) mit deutlichem Vorsprung und insgesamt 634,9 Ringen. Er gewann damit nach der Luftpistole seinen zweiten nationalen Meistertitel in diesem Jahr auf der Olympiaschießanlage. Zweiter wurde Frederic Dzierzon (Marpingen) mit 623,9 Ringen vor Thorsten Dell (Hochhausen), der auf 623,4 Ringe kam.

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