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DSB-Sichtungen: Paolo Kunsch und Florian Kahllund überragen mit Weltrekorden

15.09.2020 13:55

Am vergangenen Wochenende fanden - bis auf Gewehr - in allen olympischen Waffengattungen und im Compoundbogen Sichtungen aller Alterskategorien statt. Dabei sorgten die Bogenschützen in München für die herausragenden Leistungen und zwei Weltrekorde: Compound-Schütze Paolo Kunsch stellte mit 715 von 720 möglichen Ringen einen neuen Junioren-Weltrekord auf, Florian Kahllund erzielte 1358 Ringe in der doppelten 70m WA Runde. Ob diese neuen Rekorde Eingang in die Bestenlisten finden, wird aktuell geprüft.

Foto: DSB / Florian Kahllund - hier beim Deutschland Cup - zeigte sich bei der Sichtung in München in hervorragender Verfassung.
Foto: DSB / Florian Kahllund - hier beim Deutschland Cup - zeigte sich bei der Sichtung in München in hervorragender Verfassung.

Kunsch hatte bereits im August mit 701 Ringen für einen neuen DSB-Rekord gesorgt, jetzt steigerte er diese Leistung mehrfach. Zunächst schraubte der Deutsche Vizemeister 2019 die Leistung auf 707 Ringe hoch, einen Tag später legte er ein nahezu fehlerfreies 72-er Programm nach. Lediglich fünf (!) Pfeile verfehlten die Zehn – unglaublich. Doch damit nicht genug, auch im Finale zeigte er seine Klasse und schoss bei perfekten 150 Ringen elf Xer. Dies wäre auch ein neuer Weltrekord, es muss nur geklärt werden, ob dies als offizieller Weltrekord anerkannt wird. Ein Interview mit Kunsch folgt noch in dieser Woche. Mit Tim Krippendorf (Herren, 711 Ringe) und Anna Geller (Jugend, 143 Ringe im Finale) zeigten zwei weitere Compounder herausragende Leistungen, die neue Deutsche Rekorde bedeuten.

Florian Kahllund war der dominierende Recurve-Schütze bei den Männern. In der doppelten 70m-Runde, die in zwei Tagen geschossen wurde, stellte er mit 1358 Ringen neuen Weltrekord auf. Er wies damit zwei Ringe mehr auf als der bisherige Rekord des US-amerikanischen Weltmeisters Brady Ellison. „Der und die anderen Rekorde werden beantragt, müssen aber natürlich noch bestätigt werden“, sagt Jörg Gras, Bundesreferent Bogensport. Kahllund lag am Ende vor Johannes Maier und Felix Wieser. Bei den Frauen zeigte sich Katharina Bauer am treffsichersten, gefolgt von Lisa Unruh und Elisa Tartler. Bundestrainer Oliver Haidn zeigte sich zufrieden und freute sich vor allem über eine Tatsache: „Es war schön, dass wir von den Schülern bis zu den Erwachsenen eine Sichtung hatten, zum Teil haben wir sehr gute Leistungen gesehen.“

Im Flintenbereich wurde in Berlin fleißig geschossen. Dort sorgte die frisch verheiratete Katrin Butterer (geb. Wieslhuber) für das Glanzstück im Skeetbereich. 121 Scheiben holte sie vom Himmel, dabei erlaubte sie sich in den letzten drei Runden keinen Fehlschuss. Auch Valentina Umhöfer glänzte mit 119 Treffern. Sven Korte zeigte bei den Männern (121) die beste Leistung, wurde aber noch von Junior Christopher Honkomp (122) übertroffen und von John Kellinghaus egalisiert. Im Trap-Bereich wurden keine Spitzenleistungen erzielt, als Bester erwies sich Steve Eidekorn mit 117 Treffern.

Foto: DSB / In Suhl testeten die Pistolenschützen ihre Form.
Foto: DSB / In Suhl testeten die Pistolenschützen ihre Form.

Im Sportpistolen-Bereich zeigte Vanessa Seeger in Suhl ihr großes Talent: Mit 588 und 584 Ringen distanzierte sie ihre gleichaltrigen Mitschützinnen deutlich und wäre auch bei den Frauen mit vorne dabei gewesen. Dort wurde ihr Ergebnis nur von Monika Karsch (590 und 587) übertroffen, Doreen Vennekamp (589 und 581) zeigte sich ebenfalls gut in Schuss. „Das waren Weltklasse-Leistungen von Moni und Doreen“, meinte Bundestrainerin Barbara Georgi.

Bei der Luftpistole unterstrichen Robin Walter und Kevin Venta ihre Klasse: Walter agierte enorm stabil und schoss die drei Programme nahezu identisch (583, 582, 583), Venta sorgte mit 586 Ringen für den Bestwert und war mit 580 und 578 Ringen in den zwei anderen Serien ebenfalls vorne dabei. „Die 586 Ringe von Kevin sind absolute Weltklasse! Und Robin - als einer der Jüngsten im Feld – war ganz stark. Schön, dass die Jungs die Pause genutzt haben. Ich bin stolz auf die Leistungen, die einige gezeigt haben“, so Georgi.

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