Bundesliga

„Ins Finale und dann gewinnen“

25.09.2003 00:00

Lange stand das Finale der Saison 2002/2003 in der Bundesliga Luftpistole zwischen dem bis dahin viermaligen Titelträger PSV Olympia Berlin und der Schützengilde Ludwigsburg auf des Messers Schneide. Ein doppeltes Stechen musste die Entscheidung um den Meisterspiegel des Deutschen Schützenbundes bringen. Nach der gewohnten Wettkampfzeit stand es 2:1 für die Mannschaft aus der Hauptstadt.

 

Dann gewann zunächst Dirk Ruiken (Ludwigsburg) gegen Holger Buchmann (Berlin) mit 10:8, aber der erfahrene Gernot Eder (Berlin) sicherte seinem Team durch ein 10:8 gegen Patrick Lengerer (Ludwigsburg) den Sieg. Der Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters ging zum fünften Mal an die Schützen aus Berlin.

Wenn am kommenden Samstag die ersten Wettkampfschüsse in der neuen Saison fallen werden, ist dies alles Schnee von gestern. Die Mannschaften haben sich gezielt verstärkt und immer mehr Vereine haben ein Niveau erreicht, das sie von der Endrunde im Februar in Gelsenkirchen träumen lassen kann.

Eine sichere Wette auf das Erreichen der Endrunde der besten acht Mannschaften dürfte im Süden sicherlich auch in dieser Saison wieder die SGi Ludwigsburg sein, obwohl der Chef des Teams, Rolf Bopp, sich so seine Gedanken vor allem über die Startphase macht: „Für uns ist es äußerst ungünstig, dass der Ligabeginn schon Ende September liegt, den wir müssen dadurch gleich am Anfang auf zwei Spitzenschützen verzichten. Zum einen müssen wir unsere Nummer Eins, den schweizerischen Junior Christoph Schmid (Foto links), ersetzen, der bei den Studentenweltmeisterschaften in Pilsen (Tschechische Rupublik) an den Start geht, und unsere zweite sichere Punktesammlerin, die Weltmeisterin mit der Sportpistole Munkhbayar Dorjsuren, hat eine Einladung vom Deutschen Sportbund bekommen, in den „Club der Besten“ zu reisen, was man ihr auf Grund ihrer hervorragenden Leistungen natürlich nicht verwehren kann. Damit kann ich am kommenden Wochenende Platz eins und zwei in meiner Mannschaft nicht regulär besetzen. Ein enormer Nachteil für uns.“

„Trotzdem hat das Team natürlich die Klasse, in den danach kommenden Wettkämpfen diesen Nachteil auszubügeln, sollte es überhaupt gegen Aufsteiger Ulrichshögl und Haiterbach am ersten Wettkampfwochenende zu Punktverlusten kommen.“

„Also wenn man nicht gegen den Aufsteiger gewinnt, ist das von vorne herein eine ganz schlechte Ausgangsposition, denn man muss doch damit rechnen, dass unsere direkten Konkurrenten dies auch tun werden. Dann liegen wir gleich schon einmal im Rückstand. Dazu kommt, dass es gar nicht so leicht wird, auch gegen den Aufsteiger zu punkten, denn mit Jan-Erik Aeply und dem Amerikaner Daryl Szarenski haben sie vorne zwei gute Leute stehen, die erst einmal bezwungen werden müssen. Da wird also unser Leo Braun (Foto rechts) vorne gefordert sein, der ja kontinuierlich über 380 Ringe schießen kann.“

„Wenn Sie über das Auftaktwochenende gekommen sind, haben Sie dann wenigstens die komplette Mannschaft am Start oder gibt es weitere Terminschwierigkeiten ?“

„Nein, ich bin froh, dass wir die anderen Vorrundentermine mit dem stärksten Team bestreiten können.“

„Die Frage nach den Mitfavoriten ist obligatorisch. Wen schätzen Sie denn im Süden als stärkste Konkurrenz zu Ihnen ein ?“

„Also auf jeden Fall den ESV Weil am Rhein. Das Team um Ustaoglu, Albiez und Abt schätze ich sogar noch stärker ein, als das von vielen genannte Team des Heidelberger SV, das natürlich mit Daniel Barner eine enorme Verstärkung bekommen hat. Deswegen bin ich auch heilfroh, dass wir am Wochenende nicht gegen Heidelberg antreten müssen, obwohl die Mannschaft bei uns in Ludwigsburg zu Gast ist. Es wäre ganz schlecht gewesen, wenn wir ohne unsere zwei Spitzenschützen gleich auf Heidelberg getroffen wären.“

„Mit welchen Zielen gehen Sie denn in diese Saison ? Ihre Mannschaft ist ja in der vergangenen Saison erst im Finale knapp von Berlin abgefangen worden, sonst hätte es den ersten Meister in der Luftpistole aus dem Süden gegeben.“

„Berlin hat damals trotz des spannenden Stechens und dem knappen Ausgang völlig verdient gewonnen. Das Team zeigte über die gesamte Saison hinweg und vor allem dann in der Endrunde eine herausragende Leistung. Wenn wir aber mit Schmid, Munkhbayar (Foto links) und Braun vorne auf den Plätzen eins, zwei und drei besetzt sind, dann gewinnen wir normalerweise 3:2, damit kann ich fast rechnen. Also heißt unser Ziel für die kommende Saison wiederum Finalteilnahme und dann möglicherweise das Duell diesmal auch zu gewinnen.“