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100. Geburtstag Georg von Opels

18.05.2012 09:16

Der deutsche Sport gedenkt heute Georg von Opels (Foto), der vor 100 Jahren, am 18. Mai 1912 geboren wurde. Opel war Allroundsportler, erfolgreicher Unternehmer, einer der einflussreichsten Sportfunktionäre der Nachkriegszeit und von 1957 bis 1971 Präsident des Deutschen Schützenbundes.

 

Der Spross der berühmten Autodynastie war einer der letzten Universalsportler, Mitglied in über 70 Vereinen und gehörte zwischen 1932 und 1953 zur Weltklasse im Rudern. Er errang weit über 100 Siege, vor allem als Skuller, und wurde in verschiedenen Bootsklassen Deutscher Meister oder Vizemeister, zuletzt 1953 mit dem „Flörsheimer Achter“.

Schon 1932 stand Georg von Opel in der engeren Wahl für die Olympiamannschaft und 1936 verlor er die letzte Vorausscheidung knapp gegen den späteren Olympiasieger Gustav Schäfer. 1932 und noch einmal 1953, als Einundvierzigjähriger, stand er im Finale der berühmten Henley-Regatta auf der Themse. Daneben betrieb er Boxen, Tauchen, Radfahren, Reiten und Tennis auf Leistungssportniveau und stellte mit dem Rennwagen und dem Motorrad Geschwindigkeitsrekorde auf.

Seit 1951 dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) angehörend gründete er im gleichen Jahr zur Finanzierung der Olympiateilnahme 1952 in Helsinki die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG), deren erster Präsident er wurde. 1959 initiierte und verkündete er mit der DOG den „Goldenen Plan für Gesundheit, Spiel und Erholung“, der zur allgemein anerkannten Richtlinie zur Entwicklung der Sportstätteninfrastruktur wurde. 1963 gründete er die „Stiftung Spazierengehen“ mit dem Ermunterungsabzeichen „Goldener Schuh“, 1966 nahm ihn das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf Vorschlag Karl Ritter von Halts als Mitglied auf und im Jahr darauf rief er mit Josef Neckermann und Willi Daume die Deutsche Sporthilfe ins Leben.

Georg von Opel wurde 1957 auf dem 6. Deutschen Schützentag in Dortmund zum Präsidenten des Deutschen Schützenbundes gewählt. Er hatte das Amt bis zu seinem Tod 1971 inne. Die Schwerpunkte seines Wirkens lagen vor allem in der Förderung des Nachwuchses für den Leistungssport, des Frauenschießsports und des Bogenschießens. In seine Amtszeit fielen das 100-jährige Jubiläum des Deutschen Schützenbundes und das 22. Deutsche Bundesschießen 1961 in München, die Errichtung der Schießsportschule Wiesbaden im gleichen Jahr und die Ausrichtung der 39. Schießsportweltmeisterschaften 1966 in Wiesbaden sowie die Vorbereitungen für die Schießwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele 1972 in München.

Georg von Opel gilt als die wichtigste Gestalterpersönlichkeit des Deutschen Schützenbundes im 20. Jahrhundert auf seinem Weg zum modernen und erfolgreichen Spitzensportverband. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 gehört er zur Hall of Fame des deutschen Sports.

Beitrag: Stefan Grus