Europameisterschaften
2 x Gold und Silber für Juniorenteams
Michael Janker (Hofstetten/Foto) hat bei den Europameisterschaften für Druckluftwaffen in Vierumäki (Finnland) die Goldmedaille im Wettbewerb Luftgewehr der Junioren gewonnen. Darüber hinaus siegten das Juniorenteam Luftgewehr und die Mannschaft der Juniorinnen mit der Luftpistole holte sich die Silbermedaille. Das Luftgewehr-Juniorenteam erzielte bei seinem EM-Titel gleichzeitig mit 1777 Ringen einen neuen Welt- und Europarekord.
Michael Janker (Hofstetten) ging in der Einzelkonkurrenz mit 596 Ringen als Führender nach der Qualifikation in das Finale der besten Acht, Andre Link (Mundeslheim) musste mit 592 Ringen gegen vier weitere Schützen in ein Stechen um zwei Finalplätze, setzte sich durch und kämpfte ebenfalls um die Medaillen. Lars Walker (Neu-Anspach) kam während des Wettbewerbs in arge Zeitnot und fiel von der Spitze zurück. Er belegte im Gesamtklassement mit 589 Ringen den 20. Platz.
„Ich war geschockt, als ich im vierten Durchgang auf die Uhr geschaut habe,“ so ein enttäuschter Lars Walker nach dem Wettkampf, „das ist für mich kein schöner Abgang aus dem Juniorenbereich. Das hätte ich mir besser vorgestellt. Ich habe es einfach nicht registriert, dass ich so langsam war. Jetzt kann ich mir wenigstens in Ruhe das Finale anschauen.“ Der neue Weltrekord sollte ihm jedoch über die persönliche Enttäuschung hinweghelfen.
Im Finale hatte Michael Janker vor dem ersten Schuss einen Vorsprung von zwei Ringen, aber vor gut besetzten Tribünen schmolz dieser Vorsprung Schuss um Schuss, denn Giuseppe Pio Capano (Italien) kam immer näher und nach dem siebten Durchgang fand sich der junge Deutsche sogar mit einem Rückstand von 0,1 Ringen auf Platz zwei wieder.
Nach einer 9,9 des Italieners und einer 10,0 von Janker standen beide vor den letzten beiden Schüssen mit 677,2 Ringen gleichauf. Den neunten Schuss absolvierten beide mit 10,5, so dass der allerletzte Schuss Gold und Silber entscheiden musste.
Giuseppe Pio Capano schoss als Erster eine 9,7, Michael Janker konterte mit einer 10,0 und hatte somit den Europameistertitel sicher. Mit 697,9 Ringen (Vorkampf 596/Finale 101,7) gewann er die Goldmedaille vor Giuseppe Pio Capano, der mit 697,4 Zählern (Vorkampf 594/Finale 103,4) Silber holte. Dritter wurde Sergej Kasper (Ukraine) mit 697,1 Ringen (Vorkampf 593/Finale 104,1). Andre Link kämpfte sich mit 693,2 Ringen (Vorkampf 592/Finale 101,2) von Rang acht auf Platz sechs nach vorne.
Freudestrahlend sagte der neue Europameister nach seinem Wettkampf: „Das ist ein tolles Gefühl, einfach saustark. Ich wusste, dass es sehr eng war. Ich habe gesehen, dass der Italiener im letzten Schuss keine Zehn geschossen hatte und dachte, das ist meine Chance. Obwohl ich gezittert habe, konnte ich nicht lange warten, ich musste einfach einhalten und abziehen. Es hat gereicht und jetzt bin ich natürlich überglücklich.“
Bundestrainerin Claudia Kulla: „Eine tolle Mannschaftsleistung, das ist gar keine Frage. Dazu die herausragenden Platzierungen von Michael Janker und Andre Link. Dass wir drei Ringe über dem alten Weltrekord liegen, der schon vor fast acht Jahren bei den Europameisterschaften in Györ in Ungarn von der Slowakei aufgestellt worden ist, daran war beim besten Willen nicht zu denken. Die Drei haben ganz stark gekämpft.“
Das Juniorinnenteam des Deutschen Schützenbundes hatte in der Besetzung Michelle Skeries (Foto), Julia Weißenfeld (beide Frankfurt/Oder) und Alexandra Bitter (Hetzles) mit 1126 Ringen und der Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb mit der Luftpistole am frühen Nachmittag das erste Edelmetall für den Deutschen Schützenbund gewonnen.
Das deutsche Trio musste nur den jungen Schützinnen aus Polen den Vortritt lassen, die mit 1136 Zählern den Europameistertitel holten. Dritter wurde Frankreich mit 1122 Ringen.
Michelle Skeries stand darüber hinaus mit 378 Ringen als Siebte nach dem Vorkampf im Einzelfinale. Die junge Brandenburgerin zeigte in dieser Endrunde eine sehr gute Leistung, kämpfte sich von Rang sieben auf Platz fünf nach vorne und hatte vor dem letzten Schuss sogar die große Medaillenchance, als sie nur 0,4 Zehntelringe auf Silber und Bronze zurücklag.
Der letzte Schuss war dann jedoch eine 8,9 und damit blieb sie auf Rang fünf, schoss aber mit 98,5 Ringen das beste Finale aller acht Kontrahentinnen. Am Ende waren es für sie 476,5 Ringe. Alexandra Bitter wurde 10. mit 376 Ringen und auf Rang 15 vervollständigte Julia Weißenfeld mit 372 Zählern das herausragende Resultat der jungen Nachwuchsschützinnen des DSB.
Joanna Tomala (Polen) siegte mit 479,1 Ringen (Vorkampf 381/Finale 98,1) vor Nadzeya Leanavets (Weißrussland), die mit 478,3 Zählern (Vorkampf 383/Finale 95,3) Zweite wurde. Die Bronzemedaille ging an Valentina Pereglin (Kroatien) mit 477,4 Ringen (Vorkampf 380/Finale 97,4).
Alle Ergebnisse der EM in Vierumäki finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.