Mernberger: Unter höchstem Stress die Ruhe selbst
Am 1. Januar 2000 hatte Manuela Mernberger ihren ersten Arbeitstag im Deutschen Schützenbund. Damals kam sie von „Poppe Sport und Medienreisen“ aus dem benachbarten Mainz und hatte in ihrer Funktion als Projektleiterin Reisen zu Top-Sportevents (wie Super Bowl, Fußball-Welt- und Europameisterschaften etc.) organisiert. D.h. Mernberger spielte in der „Champions League“ für Sportreisen.

Mit dem Start ihrer Arbeit beim DSB konnte sie ihre Expertise voll ausleben. Mernberger ist für die Organisation und Beschickung der internationalen Events zuständig, bucht Flüge und Hotels, ist Ansprechpartner und „Kummerkasten“ der Trainer und Athleten, wenn es irgendwo in den USA, Indien oder Europa hapert und quasi 24 Stunden erreichbar. Und dass sie mit ihrer Engelsgeduld und Erfahrung so manches Transportproblem mit den Sportgeräten lösen musste, davon kann „Manu“ ein Lied singen.

Nicht umsonst wird die fließend Englisch (und ein wenig Spanisch) sprechende Mernberger als „Wettkampforganisatorin“ (international) tituliert, springt auch mal kurzfristig ein und „wuppt“ die ihr gestellten Aufgaben. Siehe die Bogen-WM 2007 in Leipzig, die Schießsport-WM 2010 in München oder auch der Weltcup München 2024. Durch ihre Erfahrung ist Mernberger zudem für die Jahresplanung des olympischen Bereichs verantwortlich, da sie sich über die Jahre einen hervorragenden Überblick verschafft hat, mit welchen Unwägbarkeiten zu rechnen ist. Eine Expertise, die selbst das Bundesverwaltungsamt zuweilen in Anspruch nimmt, um bei Mernberger die Sicht der Spitzensportverbände einzuholen.

„Ich bin froh, Manuela Mernberger in meinem Team zu haben. Mit ihrer Gelassenheit und Erfahrung behält sie auch in den stressigsten Momenten einen kühlen Kopf und ist somit ein ganz wichtiger Baustein für unsere Athleten und Trainer, damit diese sich bei den Wettkämpfen voll auf ihren Sport konzentrieren können. So auch zuletzt bei den Olympischen Spielen in Paris, als sie bei dem Quartier in der französischen Hauptstadt ein glückliches Händchen bewies“, lobt DSB-Sportdirektor Thomas Abel seine Jubilarin.

Kulla: Erfolgsschützen gingen durch ihre Hände
Auf ebenfalls stolze 25 Jahre im Deutschen Schützenbund blickt Claudia Kulla zurück. Die A-Lizenzinhaberin, Mitglied des ISSF-Trainerkomitees und ehemalige Kaderschützin (u.a. Vize-Europameisterin mit der Luftgewehr-Mannschaft Juniorinnen 1984) kam über diverse Umwege zum DSB. Zunächst schloss sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau ab, ehe sie ein Diplom-Psychologiestudium (Note: sehr gut) folgen ließ.

Anschließend zog es sie in die weite Welt, konkret: nach Canberra/Australien. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte dort: Vermittlung mentaler Trainingsmethoden, Wettkampfbetreuung, Trainerausbildung und technische Arbeit mit den australischen Gewehrschützen. Sie wurde Mitglied des dortigen Trainerstabs und nahm u.a. 1996 an den Olympischen Spielen in Atlanta teil.

Nach einigen Jahren in „Down Under“ zog es die gebürtige Kasselanerin - nun mit Ehemann Bill im Gepäck - nach Deutschland zurück, um dort ihr Wissen an den deutschen Gewehr-Nachwuchs zu vermitteln. Dies mit durchschlagendem und nachhaltigem Erfolg, wie Heiner Gabelmann als ehemaliger Sportdirektor und langjähriger Wegbegleiter weiß: „In den letzten Jahren gibt es keinen Gewehrschützen oder -schützin, die nicht durch den Juniorenkader in den Bundeskader der Erwachsenen gegangen wäre. Olympiasieger wie Henri Junghänel oder Barbara Engleder und die aktuell besten Gewehrschützen wie Maximilian Dallinger, Maximilian Ulbrich oder Anna Janßen gingen durch ihre Schule.“

Auch Thomas Abel kennt die Stärken Kullas und schließt mit einem großen Kompliment: „Sie zeichnet sich durch ihr sorgfältiges, strukturiertes und verlässliches Arbeiten aus. Durch die Kombination aus sportfachlichem Know-How und einem äußerst umfangreichen sportpsychologischen Wissen ist sie wie keine Zweite für den Job als Bundestrainerin im Juniorenbereich geeignet. Jeder Bundestrainer im Erwachsenenbereich sollte sich glücklich schätzen, eine Junioren-Bundestrainerin wie Claudia Kulla als Kollegin zu haben!“

Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp würdigte im Rahmen der Mitarbeiterversammlung am 5. Februar das Duo: „Der Deutsche Schützenbund gratuliert und dankt Manuela Mernberger und Claudia Kulla für die bisherigen 25 Jahre und ist stolz und dankbar, zwei so engagierte und kompetente Frauen über eine so lange Zeit in seinen Reihen zu haben. Dies ist natürlich mit der Hoffnung verbunden, dass sich noch viele weitere (erfolgreiche) Jahre anschließen.“