Weltmeisterschaften

Alexander Kindig Junioren-Weltmeister mit der Luftpistole

11.09.2014 14:48

Die erste Goldmedaille in einem Einzelwettbewerb holte sich bei den Weltmeisterschaften Sportschießen in Granada Alexander Kindig (Burgau/Foto Mitte) im Wettbewerb Luftpistole der Junioren. Der junge Nachwuchsschütze des DSB bezwang in einem höchstspannenden Finale mit 199,1 Ringen Boram Choe (Südkorea/Foto links), der mit 198,7 Ringen Silber gewann. Dritter wurde Lauris Strautmanis (Lettland/Foto rechts) mit 177,8 Ringen.

Im Finale lag der Bayer nach den ersten zwei Drei-Schuss-Serien knapp mit einem Zehntelring hinter dem Südkoreaner. Mit einer glänzenden 10,7 erstürmte er die Spitze, die er kurz darauf mit 1,9 Ringen Vorsprung innehatte.

Boram Choe wurde wieder stärker, während der Deutsche Mitte des Finales seinen Vorsprung wieder verlor und hinter den Asiaten zurückfiel.

Vor dem letzten Schuss hatte Boram Choe 1,3 Ringe Vorsprung und alle Zuschauer rechneten mit einem normalen Ende, doch der Höhepunkt kam zum Schluss. Boram Choe leistete sich eine 8,6, die von seinen Mannschaftskollegen mit einem Aufstöhnen begleitet wurde.

Kurz darauf schrien die vielen Mannschaftsmitglieder des Deutschen Schützenbundes auf, denn Alexander Kindig hatte eine 10,3 erzielt und damit die Goldmedaille gewonnen. Mit seinem Finalergebnis wäre er übrigens bei den Herren Zweiter geworden.

Alexander Kindig schoss bereits einen ganz hervorragenden Vorkampf. 580 Ringe standen für den 19-jährigen Schüler auf der Anzeigetafel. Mit dieser glänzenden Leistung ging er als Erster nach der Qualifikation in das Finale und bester deutsche Pistolenschütze des Tages, die Erwachsenenklasse eingeschlossen.

„Ich habe schon einen sehr guten Vorkampf heute geschossen und bei den 580 Ringen meine Leistung abrufen können“, freute sich der frischgebackene Weltmeister im Anschluss an das Finale, „auch im Finale lief es hervorragend und dass ich im letzten Schuss das Ergebnis noch drehen konnte, freut mich ganz besonders. Niemals hätte ich mit diesem Resultat gerechnet. Ich habe das alles noch gar nicht richtig realisiert, was da passiert ist und ich denke, es dauert auch noch ein wenig. Dass die deutschen Fans auf der Tribüne so toll gejubelt haben, hat mich natürlich besonders motiviert.“

Junioren-Bundestrainerin Bärbel Georgi konnte die Tränen nicht zurückhalten und war überglücklich über den großen Erfolg ihres Schützlings: „Als der Vierte im Finale raus musste, war es bereits viel mehr, als wir gehofft hatten. Er war heute gut drauf und in einem Finale ist alles möglich. Der gute Vorkampf hat ihm zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Sicherlich ist dies ein Höhepunkt auch in meiner Trainertätigkeit.“

Erik Lohnke (Bann) wurde mit 557 Ringen 51., Johann Walser (Hofolding) folgte mit 555 Zählern auf Rang 54. Der Mannschaftswettbewerb ging an Lettland (1718 Ringe) vor China (1714 Ringe) und Südkorea (1710 Ringe). Deutschland wurde Zehnter mit 1692 Ringen.

Bei den Herren konnte sich mit der Luftpistole kein DSB-Teilnehmer für das Finale qualifizieren. Philipp Käfer (Waldsee) erreichte mit 575 Ringen den 41. Platz. Christian Reitz (Raunheim) kam mit 570 Zählern auf Rang 69. und Philipp Grimm (Volkach) wurde mit 569 Zählern auf dem 71. Rang notiert.

Jongoh Jin (Südkorea) wurde neuer Weltmeister mit 200,3 Ringen und holte sich seinen zweiten Titel in Granada. Die Silbermedaille ging an Yusuf Dikec (Türkei) mit 198,0 Zählern und Wladimir Gontscharow (Russland) wurde mit 178,9 Ringen Dritter.

China (1750 Ringe) gewann den Mannschaftswettbewerb vor Südkorea (1744 Ringe) und Russland (1736 Ringe). Das deutsche Team wurde 15. mit 1714 Ringen.

Die kompletten Resultate der WM Sportschießen in Granada finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.

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