International

Am EM-Schlusstag verpassten deutsche Schützen die Finals

02.03.2008 00:00

Ohne Medaillen und ohne Finalplätze blieben die deutschen Schützen am Schlusstag der Europameisterschaften Luftdruck im schweizerischen Winterthur. Die Männer mit dem Luftgewehr boten eine gute Mannschaftsleistung, doch gegen das insgesamt hohe Niveau waren sie chancenlos. Denn im Vorkampf stellte der Russe Denis Sokolow mit dem Optimum von 600 Ringen den Weltrekord ein, er sollte dennoch ohne Medaille bleiben.

Das deutsche Trio kämpfte, aber es reichte nicht ganz. „In der ersten und der letzten Serie haben wir die Teammedaille vergeben“, analysierte Bundestrainer Claus-Dieter Roth.
Tino Mohaupt (Benshausen, Foto unten) war schwer in den Wettkampf gekommen. Gegen Ende steigerte sich der Weltcupgewinner von München und wurde als 18. mit 593 Ringen bester Deutscher. Bernhard Oswald aus Wildsteig befand sich lange Zeit in Finalnähe, bis er in der letzten Serie nach insgesamt 591 Ringen auf Platz 27 zurückfiel. Einen kleinen Erfolg erreichte Damian Kontny (Baunatal), der sich als 23. mit 592 Ringen im internen Duell mit Oswald um einen Startplatz für den Weltcup in Rio de Janeiro durchsetzte und dort die letzte Chance zur Top-Team-Qualifikation nutzen möchte.
Als Team fehlten den Deutschen mit 1776 Ringen als Fünfter sechs Ringe zur Medaille. Gold ging mit Welt- und Europarekord von 1792 Ringen an Russland, Silber holte sich die Slowakei mit 1782 Ringen vor dem ringgleichen Serbien.
Weltrekordler Sokolow rutschte mit dem schwächsten Finale aller acht Teilnehmer noch auf den vierten Platz ab. In einem spannenden Finish dreier Schützen, die jeweils 597 Ringe im Vorkampf erzielt hatten, holte sich der Norweger Are Hansen mit 103,7 Ringen Gold. Silber sicherte sich nach 102,7 Ringen im Finale der Russe Serguei Kruglow vor dem Slowaken Jozef Gönci, der zwei Zehntel weniger erzielte.

Die deutschen Luftpistolen-Damen zeigten eine insgesamt enttäuschende Vorstellung, vor allem die sonstigen Leistungsträger Munkhbayar Dorjsuren (Neubiberg) mit 374 Ringen als 41. und die als Titelverteidigerin gestartete Freiburgerin Claudia Verdicchio mit 376 Ringen als 32. Lediglich Sandra Hornung aus Hof erfüllte mit 380 Ringen als 13. bei ihrer ersten internationalen Damen-Meisterschaft die Erwartungen, verpasste aber auch um drei Ringe das Finale. Sie hat sich immerhin die Chance geschaffen, sich beim Weltcup in Rio noch ins Top-Team zu schießen.
Als Team hätte Deutschland mit nur fünf Ringen mehr Bronze gewonnen, landete so aber mit 1130 Ringen abgeschlagen auf dem achten Platz. Gold holte sich Russland mit 1155 Ringen vor Weißrussland mit 1145 und der Ukraine mit 1130 Ringen.
Das Einzelfinale gewann die Weißrussin Viktoria Chaika mit 488,8 Ringen vor der Georgierin Nino Salukwadse mit 485,8 und der Russin Natalia Paderinsa mit 484,8 Ringen.

Bericht: Harald Strier


 

 

Die Ergebnisse der Luftdruck-Europameisterschaften im schweizerischen Winterthur finden Sie hier.