Deutsche Meisterschaften
André Link gewinnt gleich im ersten Männerjahr
André Link (Foto) ist hervorragend in der Männerklasse angekommen. Noch im letzten Jahr gewann er in Granada den Junioren-Weltmeistertitel, nach starken internationalen Ergebnissen sicherte er sich jetzt in souveräner Manier den Titel bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen mit dem Freien Gewehr. Der Mundelsheimer, der nahezu den gesamten Finalkampf über klar in Führung lag, geriet erst in der K.o.-Schlussphase im Stehendanschlag leicht in Bedrängnis, rettete aber noch einen Vorsprung von fünf Zehntelringen ins Ziel. Er siegte nach 1172 Ringen im Vorkampf mit 457,4 Ringen im Finale.
Überraschender Zweiter wurde Karsten Strobelt. Der Bayer aus Regensburg hatte sich als Siebter mit 1164 Ringen für das Finale qualifiziert. Doch im elitären Kreis der Spitzenschützen – von den acht Sportlern gehörten nur er und Enrico Friedemann nicht der aktuellen Nationalmannschaft an – blühte er richtiggehend auf, blieb bis zum Ende an der Schießlinie und holte sich mit 456,9 Finalringen Silber. Bronze ging an Julian Justus aus Homberg/Ohm, der vor allem im Stehendanschlag glänzte und nach 1163 Ringen im Vorkampf im Finale 444,2 Ringe traf.
Besonderes Pech hatte Daniel Brodmeier. Der mehrfache Weltcupsieger hatte den Vorkampf mit 1178 Ringen klar gewonnen und strebte auch im Endkampf einer Medaille entgegen, bis ihm in der ersten Umbaupause und beim Wechsel vom Kniend- in den Liegendanschlag der Gewehrriemen riss. „Es war mein Fehler, ich habe die Schraube nicht festgezurrt“, meinte er. „So etwas kann eigentlich nur in einem Finale passieren“, fügte er süffisant hinzu.
Bei den Junioren wurden die Meister in diesem Jahr ohne Finale ermittelt. Lukas Fischer aus dem hessischen Aumenau siegte recht souverän mit 1157 Ringen und damit drei Ringen Vorsprung vor Bernd Fränkle aus Pfärrich. Für den gleichen Württemberger Verein schoss Markus Abt, der nach 1145 Ringen Bronze gewann.
- Bericht und Foto: Harald Strier
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