Europameisterschaften

Andreas Löw nach hervorragender Leistung Vierter

15.07.2009 10:09

Im Doppeltrap der Herren ist Andreas Löw (Weinberg/Foto) bei den Europameisterschaften Sportschießen in Osijek (Kroatien) trotz großartiger Leistung nur Vierter geworden. Im Stechen um Silber schied er als erster von drei Teilnehmer nach neun getroffenen Scheiben mit einem Fehlschuss aus. Mit 190 Treffern (Vorkampf 146/Finale 44) blieb ihm das Medaillenpodest knapp verwehrt.

 

 

Andreas Löw ging nach den drei Durchgängen des Vorkampfs im Doppeltrap als Führender mit 146 Treffern in das Finale. Der 27-jährige Sportsoldat stellte mit diesem Resultat einen neuen Deutschen Rekord auf. Die alte Bestleistung von 144 Treffern hielt Waldemar Schanz (Wiesbaden) seit Juli 1998.

Der Bayer begann heute Morgen mit einer 48er-Runde, ließ dann bei teilweise böigem Wind zwei Durchgänge mit hervorragenden 49 Treffern folgen und stand somit an der Spitze des Feldes vor Francesco D’Aniello (Italien), der auf 145 getroffene Ziele nach der Qualifikation kam und Roland Gerebics (Ungarn), der 144 Mal traf.

Die Endrunde der besten Sechs verlief äußerst spannend. Der Deutsche schoss zwar in der zweiten Dublette einmal vorbei, da aber auch der Italiener und der Ungar nicht fehlerfrei blieben, konnte sich Andreas Löw bis zum Ende des Finales ganz vorne halten.

Im 14. Durchgang hatten alle drei Kampfrichter bei Francesco D’Aniello auf Fehler erkannt, doch lebhafte Proteste seitens der italienischen Funktionäre drehten die Entscheidung zugunsten ihres Schützlings um, womit er weiter auf Erfolgskurs blieb.

Andreas Löw ließ in den letzten fünf Dubletten zwei Scheiben passieren und mit 190 Treffern stand er nach dem Finale zusammen mit Roland Gerebics und Hakan Dahlby (Schweden) gleichauf, sodass ein Shoot-off um Silber, Bronze und dem vierten Rang entscheiden musste.

Bis zur fünften Stechdublette blieben alle drei Schützen fehlerfrei, dann verfehlte der Deutsche das Ziel und schied als Vierter aus. Zwei Dubletten darauf produzierte auch Roland Gerebics einen Fehlschuss, den Hakan Dahlby mit zwei Treffern konterte, womit das Silber an den Schweden ging.

Mit 192 Treffern (Vorkampf 145/Finale 47) gewann Francesco D’Aniello vor Hakan Dahlby (Vorkampf 142/Finale 48) und Roland Gerebics (Vorkampf 144/Finale 46), die beide auf 190 getroffene Scheiben kamen.

„Die Scheiben waren im Finale härter als im Vorkampf, dazu kam der Wind, ich war manchmal voll drauf auf der Scheibe, drücke ab und sie springt weg, da kann man nichts machen“, stellte ein etwas unglücklicher Andreas Löw nach dem Finale fest, „ich war im Finale nicht nervös, im Gegenteil, manchmal schon etwas zu ruhig, aber es war wie im Vorkampf, also kein erhöhter Puls. Schon nach der Vorbereitung in München, wo ich ebenfalls schon auf 146 Treffer gekommen bin, wusste ich, dass ich sehr gut in Form bin. Ich freue mich jetzt auf die Weltmeisterschaften in Maribor, denn ich weiß, dass ich ganz vorne dabei sein kann.“

Auch Bundestrainer Wilhelm Metelmann war mit seinem Schützling sehr zufrieden: „Ich denke, Andreas hat eine Klasseleistung mit den 146 Treffern im Vorkampf geboten. Er hat ja zum ersten Mal, wenn ich mich richtig erinnere, in einem Finale bei den Erwachsenen gestanden und wenn man seine Leistungsentwicklung in diesem Jahr sieht, hat er einen gewaltigen Sprung gemacht. Er hat sich enorm verbessert und steht zu Recht hier im EM-Team und wird ja auch mit zu den Weltmeisterschaften fahren. Seine Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften waren sehr gut, 146 Treffer in der Vorbereitung und noch einmal heute hier – dies alles kommt nicht von ungefähr. Nach einer Waffenoptimierung hat er sich nun auch in der Technik verbessert, er schießt nicht mehr ganz so schnell, geht etwas ruhiger an die Sache heran und dies macht sich bemerkbar.

Es ist, dies noch als kleiner Wermutstropfen, aber immer wieder schade, wenn drei Kampfrichter auf einen Fehler erkennen und dann durch Protestgetöse eine absolut richtige Entscheidung wieder zurückgenommen wird. Ich verstehe ja, wenn ein Jurymitglied auf Fehler entscheidet, das dann korrigiert wird, aber bei einstimmigen Urteil die Entscheidung zu ändern, ist doch nicht nachvollziehbar.“

Waldemar Schanz (Wiesbaden) belegte mit 135 Treffern Platz 14 und Michael Goldbrunner (Geretsried) kam mit 129 Treffern auf Rang 18.

Bei den Junioren belegte Manuel Anders (Münchberg) mit 124 Treffern den zehnten Platz. Hier siegte Artem Nekrasow (Russland/191 Treffer) vor Alessandro Chianese (Italien/185 Treffer) und Wladimir Miroschnischenko (Russland/182 Treffer).

Das Foto in Originalgröße.

Alle bisherigen Ergebnisse der Europameisterschaften in Osijek finden Sie über diesen Link.