Das Teilnehmerfeld bei den Wettkämpfen ist hochklassig. Die gastgebende koreanische Mannschaft tritt die Recurvekonkurrenz der Damen mit ihrer kompletten WM-Mannschaft von New York an, ebenso wie die starken Teams aus China, Malaysia, der Ukraine und Polen. Nach der ersten Recurve-Runde der Damen führen daher auch erwartungsgemäß mit Sung-Hyun Park (669 Ringe), Hyun-Jung Lee (667) und Mi-Lin Yun (653) drei Koreanerinnen vor der Chinesin Sang Lin (652).

Zum Auftakt der Qualifikationsrunde zeigte das deutsche Recurveteam der Damen eine durchwachsene Leistung. Die Bogenschützinnen hatten dabei vor allem mit den ungewohnten Witterungsverhältnissen zu kämpfen. Die relative Luftfeuchtigkeit von 70-80% im Archery-Stadion von Yeocheon (1,5 h nordwestlich der Millionenmetropole Daegu) führte vor allem zu einem enormen Flüssigkeitsverlust.

Im Feld der 44 Teilnehmerinnen aus 19 Nationen überraschte in der ersten Halbserie vor allem Monika Berg. Die Pharmaziestudentin der Uni Düsseldorf begann mit überzeugenden 317 Ringen. Das bedeutete Platz 15. nach den ersten 36 Wettkampfpfeilen. Leider konnte sie dieses Ergebnis im zweiten Durchgang mit 295 Ringen nicht ganz bestätigen und kam somit mit 612 Ringen insgesamt auf Rang 27.

Die beste Gesamtleistung der deutschen Damen zeigte mit 632 Ringen Wiebke Nulle (Foto rechts). Die Berlinerin schoss nach 307 Ringen in der zweiten Runde starke 325 Ringe, was den elften Platz in dieser Halbserie und insgesamt den 17. Rang bedeutete. Für die WM-Teilnehmerin von New York war das die beste internationale Runde in diesem Jahr. Aufgrund dieses Ergebnisses hat sie in der ersten Elimination Round ein Freilos erhalten und wird in der zweiten Runde voraussichtlich auf Tatjana Berezhna (Ukraine) treffen.

Katharina Freimann blieb mit 556 Ringen und Platz 44 am ersten Wettkampftag weit unter ihren Möglichkeiten. Vor allem in der ersten Runde hatte sie bei ihrem ersten internationalen Wettkampf stark mit der nervlichen Belastung zu kämpfen. Allerdings stabilisierte sie sich in der zweiten Halbserie, was Hoffnungen auch im Hinblick auf die kommenden Teamwettkämpfe gibt.

In der Teamwertung belegt die deutsche Mannschaft nach der Qualifikation den 11. Platz. In der Academic Round wird sie übermorgen auf das malayische Team treffen. In dieser speziellen Form des Mannschaftswettkampfes wird nicht auf Ringscheiben, sondern nach dem sogenannten Hit&Miss-System auf nur eine Trefferfläche geschossen, was die Attraktivität der Teamwettkämpfe aufgrund der noch besseren Übersichtlichkeit für die Zuschauer noch weiter erhöht. Zuschauer werden übrigens reichlich erwartet. Schon am heutigen Qualifikationstag war das 3000 Zuschauer fassende Stadion gut besucht. Die Finalwettkämpfe sind nahezu ausverkauft, was allerdings für das begeisterungsfähige Publikum der führenden Recurvenation Südkorea nicht sonderlich verwunderlich ist. Man darf gespannt sein, wie die Sportler mit der, für die meisten von ihnen ungewohnten Situation, dass sie vor so umfangreicher Kulisse schießen, umgehen werden.

Interessant ist übrigens auch, dass Südkorea erstmals ein Team im Compoundschießen stellt. Bei den Herren konnte sich mit Young-Joon Jo bereits ein Sportler in der Qualifikationsrunde auf dem dritten Rang mit 688 Ringen hinter dem führenden Lucas Schoormans (Niederlande) und Tim Mundon, beide 691 Ringe, platzieren. Die Mannschaftswertung der Qualifikation entschieden die Südkoreaner auf Anhieb mit 2041 Ringen vor Frankreich (2035) und China Taipei (2028) für sich.

Die aktuellen Ergebnisse lassen sich auf der Homepage www.universiade-daegu.org abrufen (Navigation: Sports Info => Game Schedule=> Schedule bei Sports).

Bericht: Hendrik Pusch