Die Verleihung wurde durch den Landrat des Landkreises Karlsruhe, Dr. Christoph Schnaudigel, vorgenommen, der in seiner Ansprache die außergewöhnliche Lebensleistung Wittmers in den Mittelpunkt stellte. Über sechs Jahrzehnte im Dienste des Ehrenamts, davon rund ein Vierteljahrhundert in führenden ehrenamtlichen Funktionen – das ist mehr als beeindruckend. Es ist Ausdruck eines unermüdlichen Engagements, das getragen wurde von Leidenschaft, Pflichtbewusstsein und der Überzeugung, dass ehrenamtliche Arbeit eine tragende Säule unserer Gesellschaft ist.

Roland H. Wittmer ist seit seinem 15. Lebensjahr Mitglied im BSV – eine beachtliche Wegstrecke, auf der er stets Verantwortung übernahm. Ob auf Vereins-, Kreis- oder Landesebene, ob im nationalen oder internationalen Rahmen: Wittmer war immer dort, wo es galt, den Sport voranzubringen. Als 2. Vizepräsident ab 2005 und ab 2012 als 1. Vorsitzender bzw. Präsident lenkte er über ein Jahrzehnt die Geschicke des Badischen Sportschützenverbandes mit klarer Linie, ruhiger Hand und einem feinen Gespür für das Machbare.

In seine Amtszeit fallen Meilensteine wie die Gründung des Flintenkaders Baden-Württemberg, der Aufbau der Förderzentren im Landesverband oder die erfolgreiche Organisation der Weltmeisterschaften für Vorderladerschützen 2012 und 2022 in Pforzheim. Auch das Südwestdeutsche Böllertreffen, das jährlich die Landesverbände Baden, Pfalz und Saar zusammenführt, wurde von ihm mitinitiiert und ist heute eine feste Größe im Veranstaltungskalender.

Wittmers Engagement blieb dabei nie auf Baden beschränkt. Als Netzwerker, Vermittler und Brückenbauer pflegte er enge Kontakte zu anderen Verbänden, zur Industrie und zur Politik – zum Wohle des gesamten Schießsports. Diese Verbindungen sind bis heute tragfähig und wirkungsvoll. 

Über 100 geladene Gäste waren der Einladung gefolgt, um diesem besonderen Moment beizuwohnen. Unter ihnen viele Vertreter aus Sport, Gesellschaft und Industrie– und nicht zuletzt Freunde und Wegbegleiter, die Wittmer auf seinem langen Weg begleitet haben.

Die Grußworte waren nicht nur formale Redebeiträge – sie waren Ausdruck echter Wertschätzung. Immer wieder durchzogen persönliche Anekdoten und kleine Geschichten die Reden, die dem Abend eine lebendige, beinahe familiäre Atmosphäre verliehen. Es wurde viel gelacht – und manches Mal war die Rührung greifbar. Besonders, als sich nach der offiziellen Verleihung alle Gäste zu minutenlangen Standing Ovations erhoben, um dem Geehrten ihre tiefe Anerkennung zu zeigen. 

Auch das Präsidium des Badischen Sportschützenverbandes war prominent vertreten. Präsident Helge Rönnau, Vizepräsident Sport Jürgen Dörtzbach und Vizepräsident Jugend Dominic Merz überbrachten ihre Glückwünsche persönlich. In ihrer Anwesenheit spiegelte sich die Hochachtung vor einem Menschen, der nicht nur Strukturen aufgebaut, sondern vor allem Menschen miteinander verbunden hat – mit Weitsicht, Klarheit und Herz. Ein besonderer Dank galt auch der Familie von Roland H. Wittmer: seiner Ehefrau, seinen Kindern und Enkelkindern. Sie alle haben über viele Jahre hinweg mitgetragen, dass er den Verband mit voller Kraft begleiten konnte. Sie haben auf gemeinsame Zeit verzichtet, um Raum für seine Ehrenämter zu schaffen – und damit im Stillen Großes geleistet. 

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wird nicht nur das Engagement eines Einzelnen ausgezeichnet. Es wird auch sichtbar, was Ehrenamt leisten kann – und wie sehr es unsere Gesellschaft trägt und zusammenhält. Roland H. Wittmer ist in diesem Sinne nicht nur ein Funktionär – er ist ein Vorbild. Für alle, die sich engagieren. Für alle, die mitgestalten wollen. Für alle, die an das Gemeinsame glauben. 

Der Badische Sportschützenverband sagt: Danke, lieber Roland – für Deine Lebenszeit, Deine Tatkraft und Dein großes Herz.

(BSV)