Sie ging nach 585 Ringen im Vorkampf hinter Isabella Straub (Kirchseeon), die 586 Ringe erzielte, als Zweite ins Finale, wo alle Konkurrentinnen wieder bei null begannen. Nach einer kurzen Führung nach der ersten Kniendserie, musste sie die Spitzenposition zunächst Yvonne Jaekel (Fürth) überlassen, die ihre Führung bis zum Wechsel in die Liegendposition behaupten konnte.

Nach der ersten Serie im Liegendanschlag übernahm Barbara Engleder jedoch den Platz eins sofort wieder und baute von diesem Zeitpunkt ihre Führung konstant aus. Im Verlauf der Endrunde war es nur noch die Frage, wer sich hinter der dreifachen WM-Starterin, sie schießt in Granada (Spanien) bei den Weltmeisterschaften die Disziplinen Luft- und Sportgewehr sowie die nichtolympische Disziplin Liegendschießen, platzieren würde.

Ramona Gössler (Nagold) war während des Liegendschießens die härteste Rivalin von Barbara Engleder, sie lag vor dem Wechsel in die abschließende stehende Position nur 0,6 Ringe zurück. Dahinter folgte Isabella Straub in Warteposition auf Rang drei.

Zwischen Isabella Straub und Ramona Gössler entwickelte sich, als es in die Eliminationen ging, ein harter Wettkampf um Silber und Bronze. Mit dem vorletzten Schuss hatte Isabella Straub dieses Duell für sich entschieden. Ramona Gössler musste den Stand mit 445,2 Ringen als Dritte verlassen.

Die letzten Schüsse von Barbara Engleder, eine 9,9, und von Isabella Straub, eine 9,5, änderten nichts mehr an der Reihenfolge. Isabella Straub holte sich mit 455,7 Ringen hinter der überragenden Barbara Engleder die Silbermedaille.

Sie zog nach dem Finale folgendes Fazit zu ihrem äußerst erfolgreichen Auftritt bei der DM: „Im Augenblick bin ich mir gar nicht mehr sicher, was ich lieber schieße. Mit dem Luftgewehr und auch mit dem Sportgewehr hatte ich hier Erfolg. Früher war es ganz eindeutig das Sportgewehr, zu dem ich tendiert hatte. Aber wenn man älter wird, hat das Luftgewehr, weil es leichter ist, natürlich auch seine Vorzüge. Egal, ich werde beide Disziplinen in Granada schießen, dazu noch den Liegendwettkampf und ich denke, ich kann gerade jetzt nach den Erfolgen hier bei den Deutschen Meisterschaften mit gutem Selbstbewusstsein an den Start gehen und ich verspreche mir dort einiges. Vor allem im Team sind wir stark. Wir haben ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jungen und erfahrenen Schützen und ich hoffe natürlich auf Medaillen in Granada.“

Bei den Juniorinnen siegte Nina Laura Kreutzer (Bad Berneck) mit 455,7 Ringen vor Selina Gschwandtner (Reischach), die mit 454,5 Zählern die Silbermedaille gewann. Bronze ging mit 439,6 Ringen an Patricia Piepjohn (Norderstedt).

Markus Dietmayr (Binswangen/Foto) zählte sicherlich nicht zu den Favoriten im Finale mit dem Luftgewehr. Doch der Bayer hatte am Ende des Wettkampfes mit 206,8 Ringen das beste Ergebnis geschossen und verdient die Goldmedaille vor den vollbesetzten Zuschauertribünen in diesem Wettbewerb gewonnen.

Breits nach den ersten zwei Serien lag er in Führung, doch es entwickelte sich in dieser Entscheidung ein ganz spannender Dreikampf, weil hinter ihm die beiden Nationalmannschaftsschützen Julian Justus (Homberg/Ohm) und Tino Mohaupt (München) in der Verfolgung blieben.

Nach dem 14. Schuss kam es zu der kuriosen Situation, dass alle drei führenden Schützen mit 144,8 Ringen exakt gleichauf waren. Kurz darauf ging der hessische WM-Starter an die Spitze und Tino Mohaupt musste als Erster der Drei das Feld verlassen. Mit 185,4 Ringen belegte er den Bronzeplatz.

Der vorletzte Durchgang brachte die Entscheidung, denn Julian Justus, in Führung liegend, leistete sich eine 9,2, die Markus Dietmayr mit einer optimalen 10,9 konterte. Damit war die Entscheidung gefallen, denn nach dem letzten Schuss fand keine Veränderung an der Reihenfolge mehr statt. Mit 206,1 Ringen belegte Julian Justus Rang zwei.

Bei den Junioren gewann Jan Brodda mit 206,5 Ringen vor Laurenz Bender mit 202,6 Zählern und Markus Köppel mit 181,4 Ringen.

Seinen zweiten Titel bei diesen Meisterschaften holte sich auch Christian Reitz (Raunheim/Foto). Nachdem er gestern schon mit der Luftpistole auf dem obersten Medaillenpodest stand, kam heute der Titel mit der Schnellfeuerpistole hinzu.

Der Bronzemedaillengewinner von Peking 2008 setzte sich in einem spannenden Finale mit 32:31 Treffer gegen Oliver Geis (Mengerskirchen) durch. Erst die letzte Serie hatte Gold und Silber entschieden, denn beide Schützen hatten vor dem letzten Durchgang mit 27:27 ein Remis erzielt. Die Zuschauer in der gut besetzten Pistolenhalle, die sich von diesem Wettbewerb hohe Attraktivität versprachen, kamen voll auf ihre Kosten.

Den Bronzerang belegte am Ende Torben Engel (Holzheim), der sich zwei Runden zuvor erst über ein Stechen gegen Aaron Sauter (Beerfelden) für den weiteren Verbleib im Finale qualifizieren konnte und dann sogar noch an Ralf Hehn (Oberthulba) vorbeizog.

Sonja Scheibl (Itzstedt/Foto rechts) heißt die neue Deutsche Meisterin im Trabwettbewerb der Damen. Die Norddeutsche bezwang im Finale Heike Förster (Aachen/Foto links) mit 11:9. Im Halbfinale hatte sie sich mit 12 Treffern als Beste für das Finale um Gold qualifiziert. Heike Förster kam auf elf getroffene Scheiben.

Um den Einzug in das Bronzefinale musste gestochen werden. Julia Eisenrieder (Mainburg), Jana Beckmann (Magdeburg) und Christiane Göhring (Suhl) hatten in der Vorschlussrunde jeweils zehn Treffer erzielt. Die Studentin aus Magdeburg traf die Scheibe nicht und somit musste sie ausscheiden. Den dritten Platz belegte am Ende Julia Eisenrieder durch ein 13:12 gegen Christiane Göring.

Die kompletten Resultate der Deutschen Meisterschaften 2014 finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.