International
Bestleistung, Gold und Bronze zum Geburtstag
Exakt zu ihrem 36. Geburtstag gewann Munkhbayar Dorjsuren (Moosach/Foto Mitte) zusammen mit Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder/Foto rechts) und Claudia Verdicchio (Freiburg/Foto links) die Goldmedaille in der Mannschaftswertung der Sportpistole bei den Europameisterschaften in den Kleinkaliberwettbewerben in Belgrad. Mit 1746 Ringen war das Team von Bundestrainer Peter Kraneis nicht zu bezwingen und verteidigte seinen Titel von 2003 vor Russland (1730 Ringe) und Weißrussland (1727 Ringe). Im Einzelfinale erzielte Munkhbayar Dorjsuren mit 786,2 Ringen den dritten Platz und sicherte sich die Bronzemedaille.
16 Ringe Vorsprung vor den Russinnen hatte die deutsche Mannschaft und damit eines ihrer besten Resultate der letzten Zeit auf internationaler Ebene gezeigt. Bundestrainer Peter Kraneis brachte dieses Ergebnis dann auch mit einem Satz auf den Punkt: „Das war richtig gut.“
Mit 587 Ringen erzielte die Olympiafünfte von Athen zusammen mit Jasna Sekaric (Serbien und Montenegro) die beste Einzelleistung im Vorkampf und ging damit an Position eins in das Finale, das von den ausgezeichneten Leistungen der Serbin, die hier auf heimischer Anlage frenetisch gefeiert wurde, gekennzeichnet war.
Schon in der ersten Serie ging Jasna Sekaric mit 51,0 Zählern gegenüber Munkhbayar Dorjsuren, die 49,5 Ringe erzielte, in Führung und nach dem zweiten Durchgang musste die Deutsche nach 49,9 Ringen auch Maria Grozdewa (Bulgarien) passieren lassen, die mit 51,9 und 51,1 Ringen eröffnete. Mit 50,6 und 49,2 Ringen schloss die gebürtige Mongolin, die seit 2002 für den Deutschen Schützenbund startet, ihren Wettkampf ab und erzielte mit 199,2 Ringen im Finale und einem Gesamtergebnis von 786,2 Ringen den dritten Platz.
Jasna Sekaric gewann den Wettkampf mit 790,0 Ringen vor Maria Grozdewa, die mit 786,7 Ringen knapp vor Munkhbayar Dorjsuren ins Ziel kam.
„Ich habe mir zum Geburtstag das schönste Geschenk gemacht“, sagte Munkhbayar Dorjsuren nach dem Vorkampf, „zumal ich mit 298 Ringen im Duellschießen eine persönliche Bestleistung erzielt habe. Bisher waren es bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften immer 297 gewesen und diesmal habe ich es geschafft.“
Persönliche Bestleistung erzielte auch Stefanie Thurmann mit ihren 580 Ringen, die aber leider nur zum neunten Platz reichten. Sogar ein paar Tränchen flossen nach Abschluss des Vorkampfes bei der 23-jährigen sympathischen Angehörige der Bundeswehr, die jedoch einen hervorragenden Wettkampf absolvierte: „Ich wollte unbedingt einmal im Finale schießen. Das wäre mein größter Erfolg gewesen, aber jetzt drücke ich natürlich Munki die Daumen. Gestern Abend habe ich ihr noch zum Geburtstag gratuliert und gesagt: Munki, wir dürfen hier nicht ohne Gold nach Hause fahren.“ Das ist in Erfüllung gegangen.
Claudia Verdicchio komplettierte mit 579 Zählern und Platz 11 diese tolle Mannschaftsleistung der deutschen Damen. „Klar wusste ich, dass ich gestern nicht so gut geschossen hatte, daher war meine Motivation für die Mannschaftswertung noch größer. Ich war heute schon ein wenig nervös. Als ich dann auch noch eine Verwarnung in der dritten Serie bekam, steigerte das noch einmal meine Anspannung.“
Nach dem Einzelfinale resümierte Bundestrainer Peter Kraneis den Wettkampf. „Unser Ziel war eine Medaille im olympischen Wettbewerb, die haben wir durch Munkhbayar Dorjsuren mit Bronze erreicht. Auch in der Teamwertung hatten wir uns einiges vorgenommen und da es wirklich so gut gelaufen ist bei den Damen, habe ich meinem Satz von vorhin nichts hinzuzufügen: Das war heute hier richtig gut.“
Die deutschen Herren dagegen erreichten in der Freien Pistole nicht in die Finalränge. Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel) war mit 557 Ringen bester Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes auf Rang 17. Dahinter folgten Abdullah Ustaoglu (Riegel/Foto) mit dem 37. Rang und 544 Zähler und Frank Seeger (Wolfsburg) beendete seinen Wettkampf mit 541 Ringen und dem 43. Platz.
Der Europameistertitel in der Freien Pistole ging an Boris Kokorew (Russland/660,8 Ringe). Der Routinier gewann allerdings nur knapp vor Francesco Bruno (Italien/660,7 Ringe) und Tanyu Kiriakow (Bulgarien/659,1 Ringe).
In der Teamwertung kam Deutschland mit 1642 Ringen auf Platz neun. Es siegte Russland (1683 Ringe) vor Italien (1680 Ringe) und dem Gastgeber Serbien und Montenegro (1669 Ringe).
Im Wettbewerb Laufende Scheibe war der Deutsche Schützenbund über die 50-Meter-Disziplinen mit einer Juniorenauswahl vertreten. Nils Poltermann (Kühnhausen) schloss den Wettkampf als bester Junior des DSB als 12. mit 574 Ringen ab. Jan Busch (Homburg) kam mit 563 Zähler auf Rang 18. und auf Platz 20 schließlich Carsten Krausse (Mellenbach) mit 557 Ringen.
Es gewann Tomas Caknakis (Tscheiche Republik) mit 582 Ringen vor Dmitri Romanow (Russland) mit 581 Zählern und Dmitro Jatsenko (Ukraine) mit 581 Ringen. Das notwendige Stechen um Silber gewann der Russe mit 20:19.