Allgemeines

Bildung und Qualifizierung für den Sport in der Zukunft

29.09.2005 00:00

Über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter seitens des Deutschen Schützenbundes der Präsidialbeauftragte Manfred Speck und die Bundestrainerin für Wissenschaft und Ausbildung, Beate Dreilich, diskutierten auf der 3. Bundeskonferenz Bildung in Stuttgart die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung für die zukünftige Entwicklung im organisierten Sport.

 

Mit der Verabschiedung der neuen Rahmenrichtlinien für Qualifizierung Ende dieses Jahres durch den Bundestag, signalisiert der Deutsche Sportbund, dass Bildung im und durch Sport gesellschafts- und sportpolitisch einen hohen Stellenwert hat.

Breiten Raum nahm die Diskussion zur Umsetzung der neuen Rahmenrichtlinien ein. In mehreren Arbeitskreisen wurden inhaltliche und methodische Aspekte der Gestaltung von Lernprozessen erörtert. Die Lernenden stehen im Mittelpunkt der Bildungsarbeit im Sport. Ein erfolgreicher Lerntransfer in die Praxis vor Ort stellt hohe Ansprüche an die Qualität der Qualifizierungsmaßnahmen.

Um diese Lernerfolge zu ermöglichen, müssen die „Bildungsplaner“ im organisierten Sport, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedingungen der Lernenden berücksichtigen. Heterogene Lerngruppen werden zukünftig die Regel sein.

Unter diesen Voraussetzungen wird es zukünftig darauf ankommen, Übungsleiter/innen, Trainer/innen, Jugendleiter/innen und Vereinsmanager/innen durch entsprechende Lernarrangements Möglichkeiten zu bieten, das erworbene Wissen in kompetentes Handeln umzusetzen. Dies sind wichtige Schritte, um der Bildungsarbeit im Sport zur notwendigen gesellschaftlichen Anerkennung zu verhelfen.

Mit seinem Fachvortrag „Gehirn, Geist und körperliche Aktivität“ inspirierte Professor Wildor Hollmann die anwesenden Verbandsvertreter, in ihrer Bildungsarbeit auch die aktuellen Ergebnisse der Hirnforschung zu berücksichtigen. Überzeugend räumte der Sportmediziner mit den herkömmlichen Vorstellungen über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns auf.

Geistige und körperliche Aktivität zusammengenommen, so das Credo von Professor Hollmann, tragen dazu bei, dass sich Menschen auch im fortgeschrittenen Alter vital und engagiert am sport- und gesellschaftlichen Leben beteiligen können.

Abschließend wurden die Bildungsperspektiven im organisierten Sport vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Fusion von NOK und DSB ausführlich diskutiert. Alle Diskutanten begrüßten übereinstimmend, dass es im zukünftigen DOSB – Präsidium eine Vizepräsidentin oder einen Vizepräsident Bildung und Olympische Erziehung geben soll. Zahlreiche Teilnehmer sprachen sich dafür aus, dass es wegen des Prozesscharakters der Lehrarbeit künftig einen Bildungsausschuss auf der nationalen Ebene geben sollte.

Bericht: Manfred Spangenberg (Deutscher Sportbund)