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Bleischrotsanierung am "Rheinblick" beginnt
Nach umfangreichen Vorarbeiten und Planungen kann die Bleischrotsanierung an der Wurfscheibenanlage Rheinblick in Wiesbaden-Dotzheim beginnen: „Die erforderlichen behördlichen Genehmigungen durch das Regierungspräsidium Darmstadt liegen seit kurzem vor. Der Deutsche Schützenbund e.V. (DSB) als Betreiber der Anlage und die Landeshauptstadt Wiesbaden als Grundstückseigentümerin werden die Sanierung gemeinsam durchführen“, teilte Wiesbadens Umweltdezernentin Rita Thies (Foto links) bei einem Besichtigungstermin der Anlage mit.
Die Wurfscheibenschießanlage ist seit über 40 Jahren in Betrieb. Der DSB übernahm sie Ende der 60er Jahre anlässlich einer Weltmeisterschaft von der US Army. Seitdem trainieren hier regelmäßig die Mitglieder des deutschen Nationalkaders sowie Schützinnen und Schützen des Wiesbadener Wurfscheibenclubs.
In dieser Zeit gingen zirka 200 Tonnen Bleischrot auf dem Areal der Schießanlage, an das ein Trinkwasserschutzgebiet angrenzt, nieder. Der Deutsche Schützenbund sowie das Umweltdezernat haben bereits in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, Sport und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Jürgen Kohlheim (Foto rechts), DSB-Vizepräsident unterstreicht: „Zur Reduzierung des Schrotüberflugs wurde der Wall der Schießanlage deutlich erhöht.“
Die nun vorgesehene Entfernung des außerhalb des Schutzwalls über Jahrzehnte abgelagerten Bleischrots im Rahmen der Sanierung stellt einen wichtigen Schritt zur Verminderung von Verunreinigungen des Bodens durch Blei, Arsen und Antimon dar.
Insgesamt werden rund 2.500 Tonnen Bodenmaterial abgetragen. Die Arbeiten werden aufgrund des dichten Baumbestandes und der Lage in einem Trinkwasserschutzgebiet nicht mit schwerem Gerät ausgeführt. Eine entsprechende Ausschreibung zur Ermittlung geeigneter Fachunternehmen läuft bereits. „Dazu kommt eine ökologische Bauüberwachung, die vor und während der Erdarbeiten Beprobungen des Bodens und des Weilburger Baches vornimmt“, so Thies im Blick auf die gemeinsamen Planungen. Das bleischrothaltige Erdreich wird zu einer Aufbereitungsanlage gefahren und dort behandelt. An dessen Stelle wird erneut Waldboden eingebracht, um die Deckschicht über dem Grundwasserleiter wieder ausreichend herzustellen.
Die Sanierungsarbeiten werden je nach Wetterlage drei bis vier Monate dauern und können voraussichtlich Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. „Um eine erneute Gefährdung des Grundwassers zu vermeiden, ist zwischen DSB und Stadt ein gemeinsames Monitoringprogramm vereinbart“, so die Umweltdezernentin.