Europameisterschaften

Bogen-EM in Legnica: Keine weitere Medaille für den DSB

31.08.2018 10:41

So stark der Auftakt der deutschen Bogen-Asse bei der Europameisterschaft in Legnica/POL mit zweimal Bronze für die Frauen-Teams im Recurve- und Compoundbogen verlief, so enttäuschend - weil ohne die erhoffte Medaille - endete die EM in den Einzel- und Mixed-Wettbewerben. www.sportdeutschland.TV/bogensport überträgt am Samstag, 1. September, ab 10.00 Uhr die Goldfinals in Team- und Mixed-Wettbewerben sowie Bronze- und Goldfinals in den Einzeldisziplinen - dann definitiv ohne deutsche Beteiligung.

Recurve: Gut, aber nicht gut genug

Als klare Nummer eins und zwei der Qualifikation gingen Lisa Unruh und Elena Richter in die Elimination mit dem Ziel, um die Medaillen zu schießen. Doch bereits im Achtelfinale schieden beide trotz guter Leistung und zum Teil sehr unglücklich aus. Unruh scheiterte im zweiten Stechschuss an der Niederländerin Bayardo mit 5:6 (26-26, 27-25, 28-29, 27-29, 25-22), während der Pfeil der deutschen Nummer eins in der neun landete, platzierte die Niederländerin ihren in die Zehn. Richter unterlag der Ukrainerin Pavlova 2:6 (28-28, 27-28, 26-27, 28-28). Und da auch Michelle Kroppen in dieser Runde ausschied - 1:7 (27-27, 23-25, 25-27, 24-29) gegen Marin/Spanien - landete das hoch gehandelte deutsche Trio auf Platz neun.

Bei den Männern lief es nahezu identisch: Maximilian Weckmüller verlor 4:6 (30-29, 28-28, 28-28, 27-30, 26-28) dem an eins gesetzten Türken Gazoz, Florian Kahllund unterlag dem starken Italiener Nespoli 2:6 (27-29, 29-29, 27-29, 28-28) - Platz neun für beide DSB-Athleten. Im Mixed kam für das Duo Unruh/Kahllund gegen Russland das Aus. Im Viertelfinale hieß es 2:6 (37-36, 34-37, 37-38, 36-37) aus deutscher Sicht.

Bundestrainer Oliver Haidn zog ein gemischtes Fazit: „Wir haben hier in Legnica das erwartete hohe Leistungsniveau der europäischen Konkurrenz gesehen. Aus deutscher Sicht gab es im Recurvebereich Licht und Schatten: Mit dem Erreichen von vier Quotenplätzen für die European Games in Minsk 2019 sowie der Bronzemedaille der Damenmannschaft und den beiden Viertelfinals im Herren- und Mixedteam wurden die Erwartungen im Mannschaftsbereich erfüllt, wenngleich durchaus die Möglichkeit bestand, jeweils mindestens eine Runde weiter zu kommen. Hier fehlte aber dieses Mal die Stabilität hoher Treffer bei allen Mannschaftsmitgliedern. Im Einzelwettbewerb können wir nicht zufrieden sein. Wir haben zwar fünf von sechs Startern in den Top 10 platziert, jedoch hätten wir aufgrund der guten Ausgangsplatzierungen in der Qualifikation mindestens zwei bis drei Viertelfinal-Platzierungen erreichen können und müssen.“

Compound: Dreimal Platz neun

Auch im nicht-olympischen Compoundbereich verließen die deutschen Schützen das Feld geschlagen. Janine Meißner landete nach einem 144-147 gegen Menynen Degyse/BEL auf Platz neun und damit auf dem gleichen Rang wie Kristina Heigenhauser, die 142-146 gegen die Berlin-Siegerin Dodemont/FRA verlor. Für Velia Schall endete die EM eine Runde zuvor nach einem 142-147 gegen Ellison/SLO.

Trotz zum Teil sehr starker Leistungen mussten sich auch die deutschen Männer ohne Medaille aus dem Wettbewerb verabschieden. Marcel Trachsel gewann seine drei Auftaktrunden, u.a. ein 147-146 gegen den Belgier Kools, ehe er im 1/8-Finale an Pagnoni/ITA mit 147-149 scheiterte und am Ende Platz neun belegte. Für ihn bietet sich am Freitag noch die Chance, einen Quotenplatz für die European Games in Minsk 2019 zu erzielen, dazu muss er von sieben verbliebenen Schützen ins Finale kommen. Marcus Laube gewann zunächst sein Duell gegen den Schweizer Haefelfinger im Stechen (zuvor 147-147), anschließend musste er sich im 1/16-Finale Peineau/FRA 146-148 geschlagen geben - Platz 17. Im Mixed war ganz früh Schluss: Meißner und Laube unterlagen im 1/8-Finale Kroatien 151-154.

Disziplintrainer Oliver Hertkorn zog ein insgesamt positives Fazit: "Das Damenteam hat Bronze gewonnen. Ein schöner Erfolg, den sie sich hart erkämpft und absolut verdient haben. Alle Athleten haben ordentliche Leistungen gezeigt, im Einzel, wie auch in der Mannschaft. Wir können mit dem Abschneiden zufrieden sein, auch wenn die Damen noch keinen Quotenplatz für die European Games holen konnten. Das wird dann beim zweiten Quotenplatzturnier nachgeholt."