International
Bogen international: DSB-Kader räumen mächtig ab
Medaillenflut durch die deutschen Bogenschützen beim internationalen Hallen-Finale in Las Vegas: Zweimal Gold durch Florian Kahllund und Michelle Kroppen sowie viermal Bronze durch Elena Richter (2x), Cedric Rieger und Florian Kahllund sprangen beim World Series-Finale und beim Vegas Shoot heraus.
Für den ersten Paukenschlag sorgten Kahllund und Rieger, die sich wie Felix Wieser und Markus Kuhrau für das World Series-Finale der besten 16 qualifiziert hatten. Beide gewannen ihre ersten beiden Runden und trafen im Halbfinale aufeinander. In diesem siegte Kahllund 6:4 (30-29, 30-29, 29-30, 30-30, 30-30) und traf somit im Finale auf Freiluft-Weltmeister Brady Ellison (USA). Und auch dort zeigte der beste Schütze der Bundesliga-Vorrunde (Schnitt von 9,85 Ringen), dass er sich in absoluter Top-Form befindet. Mit 6:4 (30-29, 29-29, 30-30, 29-30, 29-28) bezwang Kahllund den Favoriten und meinte danach überglücklich: „Das ist mein größter Indoor-Erfolg, und ich bin super glücklich. Natürlich ist das auch ein tolles Ende der internationalen Hallensaison, die insgesamt recht gut für mich war.“ Zum Erfolg gegen die „lebende Legende“ Ellison meinte Kahllund: „Das Goldmatch war natürlich ein hervorragendes Training für die Drucksituationen, die in der Außensaison warten. Die Tatsache, dass ich es gut gemeistert habe, gibt auch Vertrauen in meine Fähigkeiten.“ Dies gilt auch für Rieger, der sich ohne Fehlschuss durch ein 6:2 (30-30, 30-30, 30-29, 30-29) gegen den Kanadier Cristpin Duenas Bronze sicherte.
Waren im Männer-Feld keine Koreaner am Start, so gaben die Koreanerinnen im Frauen-Feld den Ton an. Mit einer Ausnahme: Elena Richter. Die 30-jährige Berlinerin siegte zunächst gegen eine Russin (6:2), ehe sie die an zwei gesetzte Young Kyeong Kim mit 7:3 aus dem Turnier warf. Im Halbfinale unterlag sie der nächsten Koreanerin und späteren Siegerin Nayeon Wi 2:6, ehe sie sich Bronze durch ein 6:4 (29-27, 27-28, 29-29, 29-29, 29-27) gegen die Italienerin Claudia Mandia sicherte. „Ich freue mich, dass ich so weit vorne gelandet bin. Das war definitiv nicht mein Hauptziel in dieser Saison, weil wir uns dauerhaft auf 70 Meter im Training befinden und dort unser klarer Fokus liegt.“ Veronika Haidn Tschalova scheiterte in der ersten Runde 1:7 an der Französin Laurena Villard.
Das ist mein größter Indoor-Erfolg, und ich bin super glücklich!
Kroppen gewinnt legendären Vegas Shoot im Stechen
Das World Series-Finale war das eine, der legendäre „Vegas Shoot“ das zweite Turnier. An diesem nehmen in den verschiedenen Klassen knapp 5.000 Bogenschützen aus aller Welt teil, und das Programm beinhaltet drei 30-er Serien insgesamt. Und auch in diesem Wettbewerb zeigten die deutschen Bogen-Asse ganz starke Leistungen. Michelle Kroppen und Elena Richter wiesen nach 90 Pfeilen gemeinsam mit der Mexikanerin Aida Roman 871 Ringe auf, sodass ein Stechen entscheiden musste. In diesem brillierte die WM-Vierte des vergangenen Jahres, denn Kroppen setzte ihre drei Pfeile in die Zehn! Gold war der verdiente Lohn, Richter gewann ihre zweite Bronzemedaille und lag einen Ring hinter der Mexikanerin. Elisa Tartler (11. Platz, 864 Ringe), Katharina Bauer (15. Platz, 859 Ringe) und Veronika Haidn Tschalova (16. Platz, 857 Ringe) rundeten das gute Abschneiden der deutschen Bogenschützinnen ab. "Der Sieg bedeutet mir sehr viel, da es für mich er erste große internationale Sieg ist. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Ich hatte nochmals die Chance, mich unter einer großen Drucksituation beweisen zu müssen und denke, das könnte mir für die Saison weiterhelfen."
Im Männer-Wettbewerb steigerte sich Kahllund nach schwächerer erster Runde noch auf 885 Ringe und belohnte sich mit Bronze. Rieger (881) als Fünfter, Jonathan Vetter (875) als Achter, Moritz Wieser (867) als 17., Felix Wieser (866) als 19. Und Maximilian Weckmüller (865) als 20. zeigten ebenfalls gute Leistungen. Den Titel holte sich Brady Ellison mit der von einem Recurver erstmals geschossenen makellosen 900!
Chula Vista und Wiesbaden heißen die nächsten Stationen
Nach dem internationalen Hallen-Abschluss zieht der DSB-Tross nun nach Chula Vista (Kalifornien) weiter, um dort das Freiluft-Training wieder aufzunehmen und zu forcieren. Die deutschen Fans können sich schon einmal den 29. Februar notieren, wenn alle Medaillengewinner und Platzierten von Las Vegas beim Bundesligafinale in Wiesbaden ihr Können zeigen.