Weltcup
Brilliantes Finale von Hans-Jörg Meyer
Eine Klasseleistung sahen die Zuschauer in der gut besuchten Finalhalle auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück in der Endrunde der Luftpistole durch Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel/Foto). Der 41-jährige Niedersachse steigerte sich vom achten auf den vierten Rang und erzielte mit 100,9 Ringen das beste Finale aller acht Schützen.
Mit 584 Ringen kam Hans-Jörg Meyer nach dem Vorkampf soeben noch in diese Endrunde, doch nach vier Finalschüssen zog der Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes durch eine 10,8 an Victor Makarov (Ukraine) vorbei und verließ den letzten Rang der Endrunde.
Nach zwei Mal 10,0 zog er an Yury Dauhapolau (Weißrussland) vorbei auf Platz sechs und eine 10,7 katapultierte ihn auf den vierten Rang, nur 0,3 Ringe hinter Wladimir Isakow (Russland), der den Bronzeplatz zu diesem Zeitpunkt für sich reklamieren konnte.
Seine Familie saß in der ersten Reihe direkt hinter ihm und hatte ihr Vergnügen an seinen Leistungen. Er selbst drehte sich nach dem Schuss um und lächelte Richtung Familie und Publikum, das nach jedem Schuss starken Applaus zollte.
Eine 8,6 warf ihn im achten Durchgang kurzfristig wieder auf Rang sieben zurück, weil alle anderen Konkurrenten diesmal hoch schossen, doch durch eine 10,4 im neunten und eine 10,3 im Abschlussdurchgang stand Hans-Jörg Meyer am Ende mit insgesamt 684,9 Ringen wieder auf dem vierten Platz.
„Ich versuche eigentlich immer ein wenig von den Zuschauern mitzubekommen, nur nach vorne zu schauen, ist auf Dauer sehr eintönig. Bei der 8,6 habe ich etwas länger auf der Scheibe gestanden, dann das Korn leicht wegbewegt und da war es auch schon passiert“, so Hans-Jörg Meyer nach dem Wettkampf mit strahlendem Gesicht und selbstverständlich hochzufrieden mit seiner herausragenden Leistung.
Vorne dagegen war das Finale eher eintönig, denn der amtierende Weltmeister mit der Sportpistole, Zongliang Tan (China), behauptete seinen sicheren Vorsprung nach dem Vorkampf und siegte mit 690,3 Ringen vor Wladimir Gontscharow, der mit 687,8 Zählern Rang zwei belegte und Wladimir Isakow (beide Russland), der für 685,6 Ringe nicht nur die Bronzemedaille, sondern auch den olympischen Quotenplatz bekam. An diesem Tag hätte es auch Hans-Jörg Meyer verdient gehabt, nahe genug war er dran.
Abdullah Ustaoglu (Riegel) kam mit 591 Ringen auf Platz 21 und Patrick Lengerer (Lichtenstein) belegte mit 568 Zählern den 73. Rang.
In der zweiten Entscheidung des heutigen Tages, dem Luftgewehr der Herren, wird kein Schütze des DSB am Start sein. Lange sah es hervorragend aus für Frank Köstel (Weingarten), der sich nach fünf Durchgängen mit 497 Ringen ganz klar auf Endrundenkurs befand.
596 Ringe hätten zum Einzug in das Finale der besten Acht gereicht, doch mit einer 97er-Serie zum Abschluss verpasste er das Ziel nur ganz knapp, fiel aber aufgrund der schlechtesten Serie aller Schützen mit 594 Ringen auf den 27. Platz zurück.
Torsten Krebs (Waldsee) kam mit 592 Ringen auf Platz 38 und Jürgen Wallowsky (Oberkotzau) belegte mit 588 Ringen Platz 63.
Das Finale gewann Ryan Tanoue (USA) mit 699,5 Ringen knapp vor Alin George Moldoveanu (Rumänien), der nur einen Zehntelring hinter dem Sieger ins Ziel kam und auf Platz drei Young Sueb Lim (Südkorea) mit 698,5 Ringen.
Die kompletten Ergebnisse vom Weltcup in Garching-Hochbrück finden Sie hier.